Palma hat die Kathedrale – und „Rialto Living“ (Carrer Sant Feliu 3c). Glücklich der, der eine Wohnung oder besser noch ein Haus auf Mallorca einzurichten hat, denn bei Rialto Living gibt es Möbel und Stoffe, Geschirr und Leuchten, aber auch Mode und Ledermäppchen, ein Café und neue Deko-Ideen. Wie gern würde man sich davon anregen lassen, und körbeweise Leuchter, Tischdecken, Duftkerzen, Servietten und Sonnenhüte abschleppen. Aber gucken ist ja auch schon was … seufzz.

Zurück auf den Passeig des Born und zur Bar Bosch, an der Placa Rei Joan Carlos I., hier trifft sich angeblich tout Palma, aber auch jede Menge Touristen. Man rekelt sich in gemütlichen Korbstühlen vor der Bar, trinkt einen kühlen Weißwein und schaut dem Treiben zu. Und natürlich ein paar freundlichen Schwarzen, die Riesensonnenbrillen verkaufen wollen.

Um die Ecke in der Carrer de la Unio, zum Beispiel in der Pasteleria Forn Fondo, sollte man sich mit „Ensaimadas“, den köstlichen Schmalzschnecken, eindecken. Am besten schlendert man damit an den von Antoni Gaudi, dem katalanischen Architekten und herausragenden Vertreter des Modernisme Català, inspirierten Bauten vorbei zu den Rambla dels Ducs de Palma und sucht sich dort eine schattige Bank. Während man das leckere Gebäck über den Gaumen in Richtung Hüften bugsiert, kann man den Blumenverkäufern zuschauen, die für unseren Geschmack gruselige Gestecke und Sträuße binden. Kleiner Trost: Hier trifft man deutlich weniger Touristen als anderswo.

Wenn man jetzt rechts in die Carrer del Carme einbiegt, erreicht man nach ein paar Schritten die deutsche Buchhandlung „Dialog“ mit angeschlossener Sprachenschule und Café. Hier kann man stöbern und Bücher bestellen, übrigens auch auf Englisch oder Französisch. In den kleinen Gassen rundherum findet man auch noch Kneipen, in denen Mallorquiner ihre Mittagspause verbringen. Authentisch, lecker und preiswert!

Wie gesagt: In Palma gibt es die imposante Kathedrale. Aber auch das „Hotel Convent de la Missio“, das in einem ehemaligen Priesterseminar aus dem 17. Jahrhundert residiert. Alles ist weiß und still und kühl, eine Oase. Das Restaurant „Simply Fosh“ ist zur Zeit angesagt und meist ausgebucht, in der angeschlossenen Galerie werden überraschende Ausstellungen von Fotokünstlern und  Keramikern veranstaltet.

Am Ende der Straße Missio steigt man eine Treppe zur Carrer Arabi hinauf, dort findet man die wohl schönste Buchhandlung Palmas „La Biblioteca de Babel“, allerdings nur für Spanischsprechende ein voller Genuss. Alle anderen sollten aber wenigstens die Atmosphäre schnuppern und einen Cortado an der Bar trinken. Wem es für den Cortado zu heiß ist, der schlendere in die Carrer San Miguel 53. Dort serviert das Café „Cappuccino“ im Innenhof oder hinten im Garten einen sensationellen „Froccachino“, Kaffee mit Mokkaeis. Vorsicht! Macht süchtig!

Ja, die gewaltige Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert. Aber erst das leibliche Wohl, dann Balsam für die Seele! Für die eigene Urlaubsküche deckt man sich am besten in der Markthalle „Mercat de l’Olivar“ mit frischem Fisch, Gemüse und Obst ein (nur vormittags geöffnet!). Oben drüber ist auch ein Supermarkt, der alles führt, was Ferienmachende so brauchen.

Wenn man sich jetzt abseits der ausgetrampelten Pfade wieder durch die kleinen Gassen treiben lässt, dann kann man sogar noch normales Alltagsleben der Mallorquiner erleben, kann schöne alte Fassaden betrachten, winzige Lädchen entdecken und auf Plätzen wie der Placa Santa Eulalia mit seinen mächtigen Kastanien alten Männern mit Hut und Stock beim Vormittagsplausch lauschen. Gleich um die Ecke findet man das luxuriöse „Hotel Can Cera“ mit Innenhof und einladender Bar, das unbedingt einen Blick wert ist (Carrer de Sant Francesc 8).

Nun aber: Die majestätische Kathedrale. Sie wird Kathedrale des Lichts genannt, weil Gaudi sie elektrisch „erleuchtete“. Zehn Jahre lang arbeitete der geniale Architekt in Palma und entwarf neues Mobiliar, Kandelaber und schmiedeeiserne Leuchter für das Gotteshaus, das ab 1314 auf dem Platz einer Moschee errichtet wurde, nachdem die Mauren nach 300 Jahren vertrieben worden waren.  Besonders beeindruckend ist das Wahrzeichen Palmas natürlich abends, wenn es von vielen Lichtern angestrahlt wird.

Das kann man ganz wunderbar genießen im „Can’ Eduardo“, einem exzellenten Fisch-Restaurant im Hafen (Travesia Contramuelle 3, Es Mollet), wo man bei „Pimientos de Padron“ , gegrillter Dorade und Mandelkuchen mit Mandeleis den Spaziergang durch Mallorcas schöne Hauptstadt ausklingen lassen kann.

Fotos: CO