Schloss Charlottenburg

Seinen Namen verdankt das Schloss  Sophie Charlotte von Hannover, der Gattin von Friedrich III., König von Preußen. Sie ließ das kleine Schloss 7 km von Berlin entfernt als Sommerresidenz errichten, die 1699 fertiggestellt wurde. Nach Sophie Charlottes Tod 1705 mit nur 36 Jahren gab der König dem Bau den Namen Charlottenburg.
Spätere Herrscher erweiterten das Schloss um Anbauten, eine Kapelle und eine Orangerie, den neuen Pavillon baute der legendäre Architekt Karl Friedrich Schinkel (1781 bis 1841). Das berühmte Bernsteinzimmer, das immer noch gesucht wird, sollte ursprünglich im Charlottenburger Schloss eingebaut werden.
Übrigens übernachtete Kaiser Napoleon 1806 im Schloss, bevor er am 27. Oktober triumphal durchs Brandenburger Tor ritt.

Die Sammlung Scharf-Gerstenberg

Zur Zeit ist Charlottenburg coronabedingt noch geschlossen, kann aber bald wieder besichtigt werden. Ständig besuchen kann man den herrlichen Barockgarten, der ab 1695 angelegt und immer wieder erweitert und geändert wurde, so kann man jetzt durch 300 Jahre Gartenkultur spazieren.
Wenn Sie gegenüber vom Schloss zum Denkmal von Prinz Albrecht von Preußen gehen, dem Bruder von König Friedrich Wilhelm IV. und Kaiser Wilhelm I., das an seine Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg erinnert und das 1901 aufgestellt wurde, sehen Sie zur Rechten das Berggruen-Museum (siehe auch oben) in einem der vielen Stüler-Bauten in Berlin. Friedrich August Stüler (1800 bis 1865) war Architekt u.a. vieler Kirchen und Schlösser. Das Museum hat rund um eine Rotunde mit Treppen viele schöne Räume für die wunderbare Kunstsammlung von Heinz Berggruen (1914 bis 2007) mit Werken von Picasso, Giacometti, Braque, Klee und Matisse. Neben dem Museum Berggruen kann man das Bröhan-Museum  in einem ehemaligen Kasernengebäude besuchen. Der Unternehmer Karl H. Bröhan (1921 bis 2000) füllte hier die Räume mit seiner privaten Sammlung zu den Epochen Jugendstil, Art Deco, Funktionalismus und später auch weiterer Kunst der 1920er Jahre.
Auf der anderen Straßenseite gibt es in einem Zwillingsbau von Stüler die Sammlung Scharf-Gerstenberg zu sehen, die sich mit fantastischer Kunst beschäftigt, etwa mit dem Surrealismus von Max Ernst und René Magritte.

Die Terrasse des Cafes Villa Oppenheim

Wenn man jetzt die breite Allee der schönen Schlossstraße hinunter schlendert, findet man bei Nummer 55 in zweiter Reihe noch ein weiteres Museum, die Villa Oppenheim. Das Grundstück, auf dem einst der Marstall des Schlosses stand, wurde1847 von Alexander von Mendelssohn erworben, seine Tochter Margarete und ihr Mann Otto Georg Oppenheim ließen sich 1880 dort einen Familien-Sommersitz bauen. 1911 kaufte die Stadt Charlottenburg das Anwesen und beauftragte den Gartenarchitekten Erwin Barth, aus dem weitläufigen Garten einen öffentlichen Park anzulegen. Und so kann man sich heute erst im Museum die Stadtgeschichte von Charlottenburg anschauen und dann durch den üppigen Park schlendern. Oder aber man nimmt auf der Terrasse des Cafés Villa Oppenheim Platz und genießt einen Münchner Wurstsalat, Matjes mit Hausfrauensoße – oder einen Oppenburger. Fotos: CO