Tulpen aus Amsterdam gibt es natürlich auch im Winter, dann aus dem Gewächshaus. Wer riesige, blühende Tulpenfelder sehen möchte, der sollte nächstes Jahr zwischen dem 21. März und 12. Mai die Niederlande besuchen, dann feiert man hier das Tulpenfest. Zur Zeit kann man vor Ort aber jede Menge Tulpenzwiebeln kaufen, die ja jetzt gesetzt werden sollten; besonders schöne Exemplare findet man auf dem Blumenmarkt an der Gracht Singel am Amsterdamer Muntplein.

Zum Teil sehen die Zwiebeln zwar ziemlich bizarr aus, aber die Auswahl ist gigantisch: Da gibt es die tief dunkelrote „Nachtwacht“, die zierliche „Ballerina“, die „Honeymoon“ mit dem zerfaserten Rand oder die vielfarbigen „Papageien“. Da ist die Entscheidung unheimlich schwer! Auf jeden Fall kann man sich schon mal auf den nächsten Frühling freuen!

 

 

Vorbei am Munttoren, dem 48m hohen Turm von 1618, der einst mit einem Zwilling ein Tor in der Stadtmauer bildete, und dann als Münze diente, gehen wir über die Brücke zur Nieuwe Doelen Straat zum Café de Jaren mit seiner Terrasse direkt an der Amstel. Mit einem leckeren Smoothie aus Joghurt, Waldfrüchten und frischer Minze oder einem Ingwertee legen wir eine ausgiebige Pause ein
und werfen dabei einen Blick auf „De kleine Komedie“, in der gerade der niederländische „Cabaret prijzen“ verliehen wurde. Ein Stück weiter an der Amstel kann man die berühmte Oper  sehen, die liebevoll „Stopera“ genannt wird, zusammengesetzt aus Stadthaus und Oper, denn hier arbeitet auch die Stadtverwaltung.

 

Wir schlendern jetzt den Klovenierswal entlang und bewundern die beeindruckende Architektur der alten Häuser an einer der ältesten Grachten der Stadt. Schon Anfang des 15. Jahrhunderts wurde hier gebaut, im 17. Jahrhundert entstanden das breiteste Haus (22m) und das schmalste (2,44m) Amsterdams.

Die Straße endet auf dem „Nieuw Markt“, wo ab dem 17. Jahrhundert Viehmärkte, Volksfeste und auch Hinrichtungen stattfanden. In der Mitte des Platzes steht das älteste nichtreligiöse Gebäude Amsterdams: De Waag, gebaut im 15. Jahrhundert, war mal Rathaus, Museum, Feuerwehr, auch mal anatomisches Theater und natürlich Wiegehaus. Heute speist man dort unter 300 Kerzen auf wagenradgroßen Leuchtern.

Vom Nieuw Markt gehen wir zurück zur Damstraat und schauen in die kleinen Geschäfte, zum Beispiel in den Duck Store, der nur Plastikenten verkauft: Fußballer und Könige, Engel und Polizisten, die Freiheitsstatue und natürlich Frau Antje mit ihrem Käse aus Holland!

Dann überqueren wir den Voorburgwal, und schon sind wir in der Spuistraat mit einem tollen Hingucker: Die Kosmetikmarke Rituals hat hier ein opulentes Kaufhaus eröffnet mit Mind & Body Spa, mit Duftkerzen und Raumsprays, mit Duschöl und Handcremes, mit Handtüchern und Bademänteln, mit Bettwäsche, Waschpulver und diversen Teesorten. Alles wunderschön verpackt und arrangiert, so richtig zum Schwelgen!

Falls Sie jetzt Hunger haben, empfehlen wir genau gegenüber die „Seafood Bar“.  Ein ziemlich großer, ganz in Weiß eingerichteter Laden mit ausgesprochen nettem Service. Wir haben pikante Ceviche, leckere Miesmuscheln und eine üppige Meeresfrüchte-Platte probiert. Einfach köstlich! Fotos: CO