Pont d’Avignon

Definiert wird eine Brücke als „Bauwerk, das als Teil eines Weges der Überquerung eines physischen Hindernisses dient“. Danach ist die berühmteste Brücke Frankreichs gar keine Brücke. Denn auf der Pont Saint-Bénezet, besser bekannt als Pont d’Avignon, kann man die Rhone schon lange nicht mehr überqueren. Von den im 12. Jahrhundert erbauten 22 Bögen sind nur noch 4 erhalten. Und so steht man zwar „sur le pont d’Avignon“ und schaut auf  den schnellen Fluß hinab, kann aber nicht ans andere Ufer gelangen.
Der Legende nach befahl eine Stimme einst dem einfachen Hirten Benedikt, in Avignon eine Brücke zu bauen. Mit einer gewaltigen Kraft, die ihm plötzlich verliehen wurde, setzte er einen riesigen Felsbrocken eigenhändig ans Ufer, baute dann mit der begeisterten Bevölkerung jene 900m lange Brücke, und so wurde der kleine Hirte zum Heiligen Bénézet. Sein Meisterwerk wurde allerdings im Laufe der Zeit durch Hochwasser und Kriege so sehr beschädigt, dass man sie im 17. Jahrhundert aufgab. Aber natürlich ist die kurze Rest-Brücke noch immer absolut sehenswert.

Der Papstpalast

Nicht weit von ihr entfernt liegt die große „Place du Palais“ vor dem beeindruckenden Papstpalast, der ab 1335 erbaut wurde. 15 000 qm ist er groß und damit das größte gotische Bauwerk  Europas und eine der wichtigsten Unesco-Weltkulturerbestätten Frankreichs. Wir werden in einem der nächsten KuNos ausführlich über diesen prächtigen Palast berichten.
Jetzt aber gehen wir erst mal Kaffeetrinken um die Ecke am Place des Chataignes im entzückenden Café „Chez Lisette“  Die leckeren Croissants riecht man schon von weitem.

Place des Chataignes

Frisch gestärkt schlendern wir über die Place Jerusalem zur Place Pie und bewundern in der Markthalle das herrliche Angebot an provencalischem Obst und Gemüse, Käse und Gewürzen, Fisch und Meeresgetier. Wohl dem Touristen, der hier eine Wohnung mit Küche gemietet hat! 
Auch die Place Pie eignet sich gut für eine Pause, es gibt mehrere nette Restaurants mit vielen Tischen unter Sonnenschirmen. Hier kann man wirklich das ganz normale Südfrankreich-Alltagsleben beobachten.
Anschließend schauen wir uns  an der Place de l’ Horloge das Rathaus und die Oper an, beide aus dem 19. Jahrhundert.
Und wenn man dann die Rue de la République entlangschlendert, kann man sich im Tourismusbüro einen kleinen Stadtplan abholen, damit man zuhause noch mal gucken kann, wo man überall im ebenso schönen wie beschaulichen Avignon gewesen ist.  Fotos: CO