Der Braunschweiger Löwe

Die zweitgrößte Stadt Niedersachsens ist weit über tausend Jahre alt; kein Wunder also, dass sie einiges zu bieten hat. Zum Beispiel die erste freistehende Großplastik des Mittelalters nördlich der Alpen: den Braunschweiger Löwen , den Herzog Heinrich, genannt der Löwe, um 1170 auf dem Domplatz aufstellen ließ. Die Bronzeplastik wiegt 880 kg und ist wohl ursprünglich vergoldet gewesen.
1173 begann der Bau des Doms nebenan www.braunschweigerdom.de , den Heinrich der Löwe als seine Grablege stiftete. Seine Frau Mathilde wurde dort 1189 und Heinrich selbst 1195 bestattet. Das Grabmal hat deren Sohn erst später in Auftrag gegeben, es wird wohl erst 1240 fertig geworden sein. Das bedeutendste Kunstwerk im Dom ist das sogenannte Imervard-Kreuz, sowohl sein Entstehungsjahr als auch die Identität des Künstlers Imervard sind unbekannt.
Gegenüber vom Gotteshaus steht die Burg Dankwarderrode, ein Nachbau vom Ende des 19. Jahrhunderts, der die niedergebrannte Burg von 1175 ersetzte. Heute residiert dort die mittelalterliche Abteilung des Herzog Anton Ulrich-Museums.

Der Platz der Deutschen Einheit

Überquert man jetzt die Münzstraße, steht man gleich auf dem Platz der Deutschen Einheit mit Bänken, einem Mauerfragment und Wasserfontänen, die regelmäßig aus dem ebenerdigen Boden schießen. Dort befindet sich auch das Rathaus  von 1894, das im Stil der Neogotik errichtet wurde. Der fünfspitzige Turm ist 61 Meter hoch, und die doppelflügeligen Glastüren haben Griffe, die Bauwerke, Szenen und Personen aus der Geschichte der Stadt darstellen, darunter Till Eulenspiegel, der aus der Gegend stammt, Harfen-Agnes und Rechen-August.

Die Schlossfassade mit Einkaufszentrum

Durch die Straße Langer Hof erreicht man jetzt den Schlossplatz mit Reiterstandbildern und der schönen Schlossfassade, die allerdings eine Nachkonstruktion von 2007 ist, dahinter verbirgt sich ein Einkaufszentrum.  Ziemlich befremdlich!
Lassen Sie den Konsumtempel lieber links liegen und gehen durch die Georg-Eckert-Str. zum Herzog Anton Ulrich-Museum, das rund 4000 Arbeiten besitzt und vor allem durch seine Sammlung alter Kunst bekannt ist.
Hinter dem Museum erstrecken sich direkt an der Oker Museums- und Theaterpark , die schon 1780 in anderer Form angelegt wurden. Hier gibt es genug Bänke und Aussichtspunkte, damit man sich nach der Stadtbesichtigung ausruhen kann.

Der Brunnen auf dem Kohlmarkt

Anschließend sollte man zurück schlendern über die Georg-Eckert-Str., vorbei am Rizzihaus, einem von dem New Yorker Künstler James Rizzi quietschbunt bemalten Mehrfamilienhaus, durch Damm und Hutfiltern zum Kohlmarkt , der ursprünglich mal Kohlenmarkt hieß, weil hier nicht Kohl sondern Kohle gelagert und verkauft wurde. Dort steht das wunderschön restaurierte Haus zum Stern  von 1894, das ein gleichnamiges Haus von 1356 ersetzt, daneben befindet sich das ebenso hübsche Haus Zur Rose von 1590. In der Mitte des Platzes steht ein herrlicher Brunnen, der 1865 anstelle eines Trinkwasserbrunnen von 1391 errichtet wurde.
Lassen Sie sich in einem der Cafés und Restaurants mit jeder Menge Sitzplätzen im Freien nieder und genießen Sie das Treiben!
Fotos: CO /myheimat