Die Halle des Überseemuseums

Was es hier alles zu sehen gibt! Im Überseemuseum Bremen, gleich neben dem Hauptbahnhof, kann man den Regenwald und afrikanische Masken, die Inselwelt Ozeaniens und Stickerei von Indianern und Tausende von anderen Objekten von allen Kontinenten entdecken. Das Motto des ersten Museumsdirektors, des Zoologen Hugo Schauinsland (1857 -1937) – der tatsächlich so hieß -: „Die ganze Welt unter einem Dach“ gilt auch heute noch. In Sonderausstellungen werden Themen wie zur Zeit Korallenriffe oder junge Wildtiere aus aller Welt gezeigt, ab September kümmert sich das Museum dann um Insekten. Ein einziger Besuch kann diese Vielfalt allerdings niemals erschließen, nach einem ersten Rundgang geht man eher ziemlich verwirrt von dannen.

Bremens Hauptbahnhof

Wenn Sie wieder draußen und nicht mit dem Zug gekommen sind, dann nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit für den schönen Bahnhof. Er wurde von 1885 bis 1889 im Stil der Neorenaissance erbaut. An der Fassade sind Bilder (Schifffahrt, Eisenbahn und Reichsadler) und Wappen (Bremen, Hannover, Hamburg, Köln) angebracht, in der Halle wurde 1957 ein Wandmosaik eingebaut: eine Werbung für die Zigarettenfabrik Martin Brinkmann, die dafür Renovierungsarbeiten bezahlte.
Durch den Herdentorsteinweg  kommt man nun zu den schönen Wallanlagen , die aus einer ersten Stadtmauer von wahrscheinlich 1032 mit einem Wassergraben davor entstanden sind. Im 17. Jahrhundert ließ der niederländische Baumeister Johan van Valckenburgh dann

Die letzte Mühle in den Wallanlagen

einen zackenförmigen Wassergraben um Alt- und Neustadt anlegen. Der Aushub auf 3,30 m Wassertiefe wurde zu einem Wall aufgeschüttet, und die spitzen Zacken des Walls erhielten Kanonen zur Verteidigung der Stadt.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Wallanlagen zu einem Park mit Spazierwegen, Bäumen und Beeten und sieben Windmühlen – eine steht noch – umgestaltet. Heute schmücken auch etliche Skulpturen den Park. Das Stadttheater, das hier stand, wurde  1943 zerstört und 1965 ganz abgerissen. An seiner Stelle ist der Theatergarten als Teil der Wallanlagen entstanden, er wurde terrassenartig angelegt und mit vielen weiß lackierten Holzbänken bestückt.
Die Wallanlagen führen direkt auf die Kunsthalle und das Wilhelm -Wagenfeld-Haus zu.
Der Produktdesigner Wilhelm Wagenfeld  (1900-1990) wurde in Bremen geboren, war Bauhaus-Schüler in Weimar, arbeitete für die Jenaer Glaswerke und als Professor an der Staatlichen Kunstschule Berlin. Sein bekanntestes Design ist wohl die Wagenfeld-Leuchte von 1924 mit ihrer charakteristischen Glaskuppel.
Bremen hat das schöne klassizistische Gebäude gegenüber der Kunsthalle zu einem Design-Museum gemacht, in dem der Nachlass Wagenfelds betreut wird. Das Haus ist nur zu Sonderausstellungen für Publikum geöffnet, die coronabedingt zur Zeit nicht stattfinden.

Die Kunsthalle

Aber in der Kunsthalle gibt es immer was zu sehen. Der klassizistische Bau von 1849 mit Erweiterungen 1902 und 2011 zeigt bis 13. November einen „Remix“ seiner eigenen Sammlung. In fünf Räumen im Erdgeschoss ist zum Beispiel eine Auswahl zeitgenössischer Kunstwerke zu sehen.
Falls Sie jetzt zurück in Richtung Bahnhof wollen, machen Sie einen kleinen Umweg und gehen die Ostertorstraße und am Dom entlang, schauen Sie sich das herrliche Rathaus, den Roland und natürlich die Plastik der Bremer Stadtmusikanten an und machen auf dem Unser Lieben Frauen Kirchhof Halt bei den Damen von Stockhinger. Kennen Sie nicht? Dort gibt es die beste Rostbratwurst mit Senf und Brötchen von ganz Bremen.
Fotos: Tourismusbüro Bremen