Man merkt es sofort: Freiburg ist Universitätsstadt und deshalb voller junger Menschen – zu zweit, in kleinen oder großen Gruppen, auf Rädern oder zu Fuß, in Straßencafés und auf Parkbänken. Und natürlich gibt es viele, viele Kneipen und Cafés, Restaurants, Bäckereien und Imbissbuden. Freiburg ist jung und sehr lebendig, dabei stammt die wunderschöne, fast autofreie Altstadt großenteils aus dem 13. Jahrhundert.

Das Rathaus

Also, dann mal los: Vom Hauptbahnhof gehen wir durch die Eisenbahngasse zur Rathausgasse und bis zum Rathausplatz. Dort steht das Alte (von 1559) neben dem Neuen Rathaus (von 1545) und um die Ecke in der Turmstraße findet man die „Gerichtslaube“ (von 1303), die das erste Rathaus war. Jetzt sind Sie verwirrt, nicht wahr? Aber die Baujahre korrespondieren hier nun mal nicht mit den Namen.
Mitten auf dem hübschen Rathausplatz steht ein Brunnen mit der Figur des Bertold Schwarz,  einem Mönch, der im 14. Jahrhundert angeblich das Schwarzpulver entdeckt hat.
Weiter geht’s durch die Schusterstraße bis zur Eisenstraße, dort links ab und bis zum beeindruckenden Münsterplatz. Hier muss man erst einmal verweilen und alles auf sich wirken lassen.

Das Münster

Das gewaltige Münster  wurde 400 Jahre (von ca. 1200 bis 1600) lang erbaut und fiel wegen der großen Silbervorkommen im Schwarzwald, die Freiburg reich gemacht hatten, so prachtvoll aus. Besonders der 116m hohe Westturm mit seiner durchbrochenen Spitze ist sehenswert und längst ein Kulturdenkmal. Bereits 1869 wurde er von einem Kunsthistoriker zum „schönsten Turm der Erde“ erklärt.

Die Alte Wache

Gleich daneben steht die „Alte Wache“, erbaut 1733 für das österreichische Militär, denn damals gehörte Freiburg zu Vorderösterreich. Heute residiert hier das „Haus der Badischen Weine“, in dem man sich zu interessanten Weinproben anmelden kann.

Dem Münster gegenüber hat man um 1520 ein unglaublich schönes, sehr aufwendig verziertes Bauwerk errichtet, das „ Historische Kaufhaus“ , in dem sich einst angereiste Kaufleute trafen, ihre Waren lagerten und verzollten. Hinter der prächtigen, heute satt dunkelroten Fassade mit Arkaden und reich dekorierten

Das Historische Kaufhaus

Ecktürmchen befinden sich ein 300qm großer Innenhof und oben pompöse Festsäle, die man aber nur bei Veranstaltungen besichtigen kann.
An der Nordseite des Platzes steht das Kornhaus von 1498, das als Zunft- und Tanzhaus entstand, später als Theater diente und heute Läden und den französischen Kulturverein beherbergt.
Wir verlassen den Münsterplatz jetzt durch das Präsenzgässle und biegen nach rechts in die Herrenstraße ein bis zum Schwabentor , einem der fünf Stadttore, durch die man im Mittelalter Freiburg betreten konnte. Das Schwabentor, gebaut um 1250, ist heute Museum für Zinnfiguren.

Rechts ab geht es zur Gerberau, auch „Klein Venedig“ genannt. Hier siedelten sich früh Handwerker wie Müller und Gerber an, die für ihre Arbeit fließendes Wasser benötigten. Dafür wurde ein ausgeklügeltes Kanalsystem gebaut, mit dem aus dem Fluss Dreisam das wichtige Nass in die Stadt geleitet wurde. Meist sind diese sogenannten „Bächle“ kaum 20cm breit, sie lieferten Trink-, Brauch- und Löschwasser, aber in der Gerberau und Fischerau sind sie für die Handwerker breiter angelegt.
Spätestens am Augustinerplatz sollten Sie jetzt mal eine Pause einlegen, zum Beispiel bei einem leckeren Cappuchino im Café August oder einer Pizza Salmone im Tialini .
Anschließend schlendern Sie einfach die Gerberau weiter bis zum Martinstor von etwa 1200, in dem einst als Hexen denunzierte Frauen eingesperrt wurden. Rechts rum durch die Kaiser-Josef Einkaufsstraße bis zur Rathausgasse und dann zurück zum Hauptbahnhof. Wo Sie staunend feststellen, dass Freiburg wirklich viel zu bieten hat. Fotos: CO