Wie der Name Greifswald entstanden ist, darüber gibt es mehrere Vermutungen. Die hübscheste geht so: Die Mönche des Klosters Eldena , das 1199 unter dem Namen Kloster Hilda an der Mündung des Flusses Ryck gegründet worden war, schickten eine Abordnung aus, die einen guten Platz für eine Stadtgründung suchen sollte. Sie lief am Fluss entlang durch den Wald und stieß bald auf eine Lichtung, auf der ein Greif (Wappentier aus Adler und Löwe) brütete. Das war der richtige Platz!
Der Wald ist längst abgeholzt, und Greife hat man hier auch schon lange nicht mehr gesehen, dafür gibt es jetzt jede Menge Studenten.

Das Uni Hauptgebäude

Die Uni wurde schon 1456 gegründet und ist damit eine der ältesten in Mitteleuropa. Die heute über 10000 Studenten stammen aus über 90 Ländern, was die Stadt lebendig und sehr international macht.
Das Hauptgebäude der Uni mit einer barocken Aula und einem noch immer zu besichtigenden Karzer wurde zwischen 1747 und 1750 errichtet, die Bibliothek daneben hat Martin Gropius von 1880 bis 1882 gebaut. Vor dem imposanten Uni-Hautgebäude steht auf

Das Rubenow-Denkmal

einem großzügigen Platz das Rubenowdenkmal, eine 12 m hohe Skulptur aus Zinkguss, die die vier Gründungsfakultäten und wichtige Persönlichkeiten Greifswalds darstellt, darunter den Bürgermeister und Mitbegründer der Uni Heinrich Rubenow (1400 bis 1462). Das Denkmal entstand 1856 zum 400. Jubiläum der Universität.
Schräg gegenüber steht die gotische Backsteinkirche St. Jacobi  von ca. 1275. Napoleons Soldaten nutzten sie von 1807 bis 1810 als Feldbäckerei!
Um die Ecke in der Langen Straße findet man das Hospital aus dem Mittelalter St. Spiritus, das heute ein Zentrum für Kunst und Kultur beherbergt. Ein paar Schritte weiter steht der Dom St. Nikolai, in dem der Maler Caspar David Friedrich 1774 getauft, und daneben das Wohnhaus der Familie, in dem der Künstler geboren wurde. Heute befindet sich dort das Caspar-David-Friedrich-Zentrum www.caspar-david-friedrich-gesellschaft.de mit einer Ausstellung zu seinem Werk; noch ein Stück weiter steht ein Denkmal des Malers.

Der Marktplatz

Dann sind wir schon am Marktplatz mit den gotischen Giebelhäusern und dem ochsenblutroten Rathaus www.greifswald.de von 1369, das nach zwei großen Bränden 1738 in der heutigen Form aufgebaut wurde.
Lassen Sie sich für einen Cappuccino in einem der Cafés nieder und genießen Sie diesen lebendigen Platz – vielleicht ist ja gerade Markttag!
Anschließend sollten Sie sich im „Pommerschen Landesmuseum“  einige Gemälde von Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge und Vincent van Gogh anschauen.
Und jetzt? Vielleicht besuchen Sie die Kirche St. Marien, eine der größten Hallenkirchen Norddeutschlands, mit einer Orgel von Friedrich Albert Mehmel (1827 bis 1888). Oder Sie besuchen das Koeppenhaus, in dem der Schriftsteller Wolfgang Köppen 1906 zur Welt kam,

Frischer Fisch wird auf dem Kutter serviert

und wo heute das Literaturzentrum Vorpommern residiert. Alternativ vielleicht das Falladahaus? Denn auch der Dichter Hans Fallada ist gebürtiger Greifswalder.
Haben Sie jetzt Lust auf frischen Fisch in uriger Umgebung? Dann auf ans Flussufer des Ryck, an der Salinenstraße liegen im Museumshafen zwei kleine Restaurant-Kutter, auf denen fröhliche junge Menschen kross gebratene Schollen, köstlichen Pannfisch und knusprige Bratkartoffeln servieren. Unglaublich lecker!

Fotos: CO