Wenn Sie mit dem Zug in die Hansestadt kommen, steigen Sie bloß nicht am Hauptbahnhof aus. Der ist einfach fürchterlich.
Bleiben Sie ein paar Minuten länger bis zum Dammtor-Bahnhof im Zug, dann fahren Sie nämlich über die Lombardsbrücke und haben einen wunderbaren Blick auf Hamburg: Rechts sieht man die Außenalster, ein riesiger See, der eine im Jahr 1190 aufgestaute Ausbuchtung des 56 km langen gleichnamigen Flusses ist, meist gut gefüllt mit Segel- und Ausflugsbooten. Links blickt man auf die kleinere Binnenalster mit dem angrenzenden Jungfernstieg,  ganz links liegt das attraktive Rathaus und einen Moment lang sieht man auch die Spitze der Elphi über den Dächern! Willkommen in Hamburg!
 

Der Dammtor-Bahnhof

Der Dammtor-Bahnhof, benannt nach einem ehemaligen Tor in der     Stadtmauer, wurde 1903 in Beisein von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht und fortan als Kaiserbahnhof bezeichnet, denn er war speziell für Ehrengäste geplant worden. Die Halle über den beiden Bahnsteigen mit vier Gleisen ist im Jugendstil erbaut und steht heute unter Denkmalschutz.
Gleich gegenüber liegt der riesige Park Planten und Blomen 
(Das ist Platt und heißt natürlich Pflanzen und Blumen), den es schon 200 Jahre gibt. Haben Sie Zeit? Dann schlendern Sie durch den Rosengarten, die Mittelmeerterrassen, den Japanischen Landschaftsgarten und durch den Apothekergarten. Alle lehrreich und besonders schön. Im Sommer gibt es jeden Abend um 22 Uhr farbige Wasserlichtspiele mit Musik. Und das mitten in der Stadt!

Die Colonnaden

Wenn Sie den Park am selben Tor verlassen, durch das Sie gekommen sind und jetzt Lust auf eine Runde Black Jack oder Poker haben oder einfach mal an einem Daddelautomaten Ihr Glück versuchen wollen: schräg gegenüber in einem wunderschönen ehemaligen Grand Hotel residiert die Spielbank Hamburg. Geöffnet ist sie von 17 Uhr bis 2 oder 3 Uhr morgens, Sakkos werden gern gesehen, sind aber nicht unbedingt Pflicht.
Nur wenige Meter von der Spielbank entfernt geht es in die Colonnaden. Die denkmalgeschützte Fußgängerzone hat viele schmucke Gründerzeithäuser mit schönen Arkaden und netten Geschäften.

Das Rathaus mit Binnen- und Außenalster

Am Ende stehen Sie dann an der Binnenalster.
Links um die Ecke finden Sie das bekannte „Hotel Vier Jahreszeiten“   mit 156 eleganten Zimmern und dem Sternerestaurant „Haerlin“.
  Der Jungfernstieg liegt rechts und ist die Flaniermeile der     Hansestadt mit dem berühmten Alsterhaus und vielen anderen eleganten Geschäften mit Blick auf die Binnenalster mit der riesigen Fontäne in der Mitte des Sees. Auf den Stufen zum Wasser kann man gut Pause machen und den Bootsverkehr beobachten.
Hier fahren nämlich die traditionellen Alsterdampfer  ab; die Kanal- oder Fleetfahrten sind besonders  empfehlenswert, denn die Hansestadt sieht vom Wasser aus noch mal ganz anders aus. Schon seit 1500 sollen die Hamburger über ihre Alster geschippert sein.
Wieder an Land kann man direkt zum Rathaus hinübergehen. Es wurde 1886 bis 1897 im Stil der Neorenaissance erbaut und steht auf 4000 Eichenpfählen, weil der Untergrund sumpfig ist. Das Rathaus ist 111 m breit, der Turm in der Mitte 112 m hoch, das Dach ist mit Kupfer gedeckt. Zwanzig Bronzen von Königen und Kaisern zieren die Fensternischen, darüber die Darstellung der vier bürgerlichen Tugenden: Tapferkeit, Frömmigkeit, Eintracht und Klugheit. Die Tugenden wurden über den Kaisern und Königen angeordnet, da Hamburg keine Kaiser- sondern eine Hansestadt war.  28 Fenster erhielten denn auch Büsten von Repräsentanten bürgerlicher Berufe. Stolz war man schon damals auf seine Stadt!

Der Kabinettssaal im Rathaus

Davon zeugt auch das prächtige Innere des Rathauses, mit der imposanten Eingangshalle, der Ratsstube, dem Bürgermeisterzimmer, dem Plenarsaal und dem Festsaal. Das kann man alles besichtigen, Führungen gibt es auf Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Chinesisch und natürlich auf Plattdeutsch. Hier kann man buchen: www.hamburg.de
Schauen Sie sich auch unbedingt den Innenhof an, in seiner Mitte steht der Hygieia-Brunnen. Nach der Cholera-Epidemie von 1892 entschied man sich für die Göttin der Gesundheit und Reinheit als Brunnenfigur, denn durch die Verbesserung der Hygiene-Maßnahmen konnte die Epidemie überwunden werden. Zum ausgiebigen Schauen gibt es hier ein paar Bänke!
Und jetzt? Gehen Sie zu Daniel Wischer  gleich neben dem Rathaus, einer Institution in der Hansestadt seit 1924. So lecker haben Sie lange keine Nordseekrabben auf Rührei, Nordseescholle, Labskaus oder Hamburger Pannfisch gegessen! Fotos: hamburg.de