Natürlich möchte man die Mona Lisa wenigstens einmal im Leben sehen, und im Louvre gibt es noch so viele Meisterwerke mehr zu entdecken, von Dürer und Titian, von Vermeer und Goya, von Rembrandt und Tintoretto, von Delacroix und Rubens. Aber das Museum ist riesig – angeblich gibt es dort 480 000 Kunstwerke – und der Ansturm der Besucher ist immer enorm. Also schauen wir uns diesmal nur die Glaspyramide im Innenhof des Louvre an, die über dem unterirdischen Eingang steht. Die hat der chinesisch-amerikanische Architekt Ieoh Ming Pei auf Wunsch von Staatspräsident Francois Mitterand 1985 entworfen. Sie ist 21,65 m hoch, 35,42 m breit, wiegt 180 Tonnen und besteht aus 603 rautenförmigen und 70 dreieckigen Glassegmenten. Immer noch sehr beeindruckend!
Jetzt überqueren wir die Seine auf der Pont du Carroussel, einer Brücke von1939, die eine marode von1834 ersetzte. Hier ist die Seine 125 m breit.

Das Musée d’Orsay

Wenn Sie nun doch Lust auf ein Museum haben, schlendern Sie am Fluss entlang über den Quai Voltaire bis zum Musée d’Orsay , das in einem ehemaligen, immer noch imponierenden Bahnhof von 1897 residiert. 1979 fiel die Entscheidung, hier ein Museum für Gemälde, Skulpturen, Grafik, Kunsthandwerk, Design und Fotografie aus der Zeit von 1848 bis 1914 einzurichten, den Innenumbau übernahm die italienische Architektin, Innenarchitektin und Designerin Gae Aulenti.
Auch hier ist immer viel Andrang, aber das Schlangestehen lohnt sich auf jeden Fall.
Anschließend geht man am besten durch die Rue de Bellechasse bis zum Boulevard Saint-Germain und den dann links hinunter vorbei an lauter Luxusgeschäften wie Roche Bobois und Cassina, Boffi und Armani Casa, Karl Lagerfeld und Etro. An der Ecke Rue des Rennes könnte man mal eine Pause einlegen und im „Les Deux Magots“ wenigsten einen Café trinken, so wie einst Jean-Paul Sartre

Die Brasserie Lipp

und Simone de Beauvoir, Oscar Wilde und Ernest Hemingway, Pablo Picasso und Umberto Eco. Oder man geht schräg gegenüber in die fast genauso berühmte Brasserie Lipp auf ein Gläschen Ayala oder für Heimwehkranke: Eisbein mit Sauerkraut.
In die Abtei Saint Germain-des-Prés sollte man auch hineinschauen, sie wurde im 11. Jahrhundert auf Überresten einer Kirche von 557 erbaut. Seit 1819 liegen hier die Gebeine des 1650 verstorbenen Wissenschaftlers René Descartes. Genau neben der Kirche ist ein kleiner, hübscher Park mit Bänken, der der Sängerin Juliette Gréco (1927-2020) gewidmet ist.
Weiter den Boul St-Germain entlang bis zur Place d’Acadie und dann links in die Rue de Buci, die nur aus Cafés, Restaurants und Marktständen besteht. Hier kaufen die Pariser Austern und Schnecken fürs Abendessen oder sie treffen sich auf einen Kaffee oder Wein, Straßenmusik inklusive. Wenn gerade die Sonne untergeht, sind Sie hier definitiv richtig zum Verweilen. Fotos: CO