Theater in der Josefstadt

Vom Theater in der Josefstadt (Josefstädter Str. 26)   hat wahrscheinlich jeder schon mal gehört. 1788 wurde es gegründet und ist damit das älteste Theater Wiens, das noch bespielt wird. Ludwig van Beethoven und Richard Wagner dirigierten hier, Max Reinhardt und Otto Preminger inszenierten, Marlene Dietrich und O.W. Fischer, Curd Jürgens und Helmut Qualtinger spielten. Im Oktober wird nun das Dramolett „Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen“ von Thomas Bernhard mit Claus Peymann in der Titelrolle gespielt.  Also, falls Sie dann gerade in Wien sind…

Doch die Josefstadt ist auch ohne die berühmte Bühne einen Besuch wert. Schräg gegenüber vom Theater findet man zum Beispiel die „Alte Löwenapotheke“ (Josefstädter Str. 25), 1782 im Haus neben dem Schauspielhaus gegründet und 1816 als erstes Haus Wiens mit Gaslaternen beleuchtet.

Die Terrasse der Kurkonditorei Oberlaa

Wenn Sie jetzt schon Lust auf eine Kaffeepause haben, die „Kurkonditorei Oberlaa“, sechs Hausnummern weiter, hat eine hübsche Terrasse im Hinterhof und höchst leckere Torten.
Weiter geht’s: Das Palais Strozzi steht seit 1702 an der Josefstädter  Str. Nr. 39, Gräfin Maria Katharina Strozzi ließ es bauen, heute residiert dort ein Institut. Die Architektur ist bis heute sehenswert.
Ziemlich interessant ist auch der Leaf Austria CBD , ein Canabisshop in Haus Nr. 58. Man riecht ihn schon von weitem!
In der Josefstädter Straße 89 geht es deftiger zu. Die „Knödelmanufaktur“  lockt mit herrlichen handgemachten Kartoffellknödeln, zum Beispiel aus Bohnen und Mais: „El Mexicano“, oder mit Avocado und Limette: „Holy Guacomoly“ oder sehr süßen „Nougatknödeln“. Die schmackhaften Bällchen kann man vor Ort genießen oder mit nach Hause nehmen.

Die Strudlhofstiege

Wer gut zu Fuß ist, der geht jetzt zurück zum Theater und biegt dann in die Lange Gasse ein und schlendert die bis zur Spitalgasse und dann bis zum Arne-Carlson-Park entlang und schließlich bis zur Währinger Straße. Auch die U6 fährt hier her, und wer ankommt, kann eine ganz besondere Wiener Attraktion besichtigen: die Strudlhofstiege. Diese Stiege ist nicht einfach nur eine Treppe zwischen zwei Straßen auf unterschiedlichem Niveau, sie ist eine Jugendstilschönheit mit mehreren Aufgängen, mit zwei Brunnen, Kugelleuchten und vielen Bänken, die 1910 vom Architekten Johann Theodor Jäger (1874 bis 1943) gebaut wurde. Der österreichische Schriftsteller Heimito von Doderer (1896 bis 1966) hat ihr sogar einen Roman gewidmet: „Die Strudlhofstiege“.
Nehmen Sie doch Platz auf einer der Bänke und lesen Sie in Ruhe die Tafel neben dem größeren Brunnen. Dort steht ein Gedicht von Doderer, und die erste Zeile lautet: „Wenn die Blätter auf den Stufen liegen…“.  Fotos: CO