Eigentlich kann man Madrid als Stadt der schönen Plätze bezeichnen. Wir jedenfalls sind von einer Plaza zur nächsten geschlendert und haben dabei den Madrilenen in ihrem Alltag zugeschaut.

Plaza Mayor

Natürlich besucht jeder Tourist die Plaza Mayor, 100 x 120m groß und rundum von Laubengängen umgeben. Der Platz wurde 1620 fertiggestellt, brannte ab und wurde 1790 wieder aufgebaut.Hier fanden Stierkämpfe, Reitturniere, Hinrichtungen statt; heute gibt es immer noch Theateraufführungen, Konzerte und Stadtfeste, und sonntags Vormittag tauschen auf dem Platz Briefmarken- und Münzensammler ihre Schätze. Rundum findet man zahlreiche Cafés und Restaurants, in denen man stundenlang Kaffee trinken und Pause machen kann.

Markthalle San Miguel

Die wunderschöne Markthalle San Miguel mit Eisensäulen und viel Glas, in der man jede Menge Tapas bekommt, liegt unmittelbar hinter der Plaza Mayor.
Der unserem Hotel in der Calle Doctor Cortezo am nächsten gelegene Platz ist die Plaza de Tirso de Molina, ziemlich  unspektakulär, aber sehr lebendig mit Metro-Station, Bushaltestellen, Blumenständen, einem Denkmal für einen spanischen Barockdichter und netten Kneipen mit Tischen und Stühlen vor der Tür.
Unser Lieblingsplatz ist auch nicht weit entfernt, einfach durch die Calle Relatores vorbei am Teatro Calderón in der Calle Atocha (wo unser absolutes Lieblings-Frühstücks-Café zu finden ist: La Rollerie mit vier Sorten Eggs Benedictine!) über die Plaza del Angel mit der Kirche San Sebastián, der Kirche

Plaza Santa Ana

der Literaten, die seit 1969 unter Denkmalsschutz steht, zur Plaza Santa Ana. Hier stehen das Teatro Espaniol aus dem 19. Jahrhundert, Denkmäler für die Poeten Pedro Calderón de la Barca und Federico Garcia Lorca und das wunderschöne Hotel ME Madrid Reina Victoria, errichtet 1916 bis 1923, mit einer Bar auf der Dachterrasse. Der Platz ist bekannt für seine vielen Kneipen und Lokale, in denen man die leckersten Tapas serviert bekommt.

Plaza de Isabel

Nach einer ausgiebigen Pause ist es jetzt nicht mehr weit bis zum Museo Thyssen-Bornemisza , durch die Calle Prado ist man in zehn Minuten da.
Machen Sie sich auf einiges gefasst, die Sammlung der Familie Thyssen ist einfach unglaublich.  Da hängen Bilder von Hans Holbein und Lucas Cranach, von Canaletto und Francisco de Goya, von Claude Monet und Édouard Manet, von Paul Klee und George Grosz, von Piet Mondrian und Pablo Picasso. Es ist phantastisch und total überwältigend!
Wir haben nach diesem erschöpfenden Erlebnis den Besuch des Prado, der auch nicht weit weg ist, aufs nächste Mal verschoben und sind lieber über die Carrera de San Jerónimo zur Plaza Canalejas und weiter zur Plaza Puerta del Sol geschlendert. Der Platz heißt so, weil hier im Mittelalter ein Stadttor stand, das sich gen Osten zur aufgehenden Sonne öffnete. Dort kann man den Null-Kilometerstein der sechs Hauptnationalstraßen Spaniens und das Casa de Correos (Postgebäude) von 1768 betrachten. Suchen Sie sich einen Platz auf einer der Bänke, denn hier gibt es viel zu sehen, die einzige Werbung (für Tio-Pepe) auf dem Platz zum Beispiel, das Reiterstandbild von König Karl III. und die große Bronze-Bärin, dem Wappentier Madrids. Und natürlich Menschen, Menschen, Menschen….    Fotos: CO