Am besten kommen Sie mit der S-Bahn zum Hackeschen Markt und schauen sich gleich mal den unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof an.  

Der Berliner Dom

1880 bis 82 wurde er unter Leitung des Architekten Johannes Vollmer, der auch den Bahnhof Friedrichstraße geplant hat, im historisierenden Stil der italienischen Renaissance erbaut. Der Bahnsteig ist 162 m lang, 104 m davon sind mit einer Holzkonstruktion überdacht, ein Oberlicht lässt Tageslicht herein. Die Hallenfassade besteht aus rotem Klinker, passend zu dem darunter liegenden Viadukt, dekoriert mit Ornamenten und Rosettenfenstern.
Gehen Sie jetzt über die Straße An der Spandauer Brücke bis zur Anna-Louisa-Karsch-Straße und biegen rechts ab. Nach dreihundert Metern treffen Sie auf die Spree und gehen über die schmale Friedrichsbrücke auf die Museumsinsel, die den nördlichen Teil der großen Spreeinsel bildet. Das imposante Ensemble aus fünf Museen wurde ab 1830 auf Wunsch von König Friedrich Wilhelm II. unter der Leitung von Wilhelm von Humboldt nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel gebaut und gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO. 
Gleich wenn Sie auf die Insel kommen, steht rechts die „Alte Nationalgalerie“ (eröffnet 1876), die damals der zeitgenössischen Kunst gewidmet war, heute aber von Caspar David Friedrich bis Max Beckmann einen breiten Bogen spannt.
 

Die James-Simon-Galerie

Daneben steht das „Neue Museum“  von 1855 mit Objekten der  Vor-  und Frühgeschichte – und der weltberühmten Büste der     „Nofretete“,    die sonst im derzeit wegen Umbau geschlossenen „Pergamonmuseum“ zu bestaunen ist.
 Dahinter befindet sich die „James- Simon-Galerie“, das Besucherzentrum der Museumsinsel in dem spektakulären Bau von David Chipperfield, enstanden 2007 bis 2018. Von dort kann man ab 2037 auch wieder ins „Pergamonmuseum“  gelangen und den eindrucksvollen „Pergamonaltar“ ansehen, wenn denn die langwierige und vermutlich 1,5 Milliarden Euro teure Sanierung bis dahin abgeschlossen ist. Der ursprüngliche Bau wurde ab 1907 im Stil des Neoklassizismus errichtet. 
Ganz an der Spitze der Insel steht das „Bodemuseum“ (erbaut 1904) mit der weltweit größten Sammlung europäischer Skulpturen. Schauen Sie sich unbedingt die riesige Kuppelhalle mit dem Reiterstandbild des Großen Kurfürsten an.
Wer jetzt noch Kraft hat, kann auch noch den prachtvollen „Berliner Dom“ besuchen, der 1905 geweiht wurde. Allerdings geht das nur mit einer Eintrittskarte, die man für 10 Euro hier online vorbestellen kann: www.berlinerdom.de/tickets/.
Nach so viel Kunst muss man jetzt erstens was essen und zweitens zur Entspannung ein wenig shoppen, also zurück zum Hackeschen Markt. Unterwegs kommt man am Restaurant „Eden“  vorbei, das erstaunlicherweise vietnamesische Küche anbietet, und das ausgesprochen lecker.

Der Hackesche Markt

Lieber deutsche Küche? Dann gehen Sie doch ins „1840“ im Viadukt unter der S-Bahn, in dem es neben Berliner Bouletten und Schweinshaxe auch eine Berliner Currywurst gibt.
Und danach? Ab in die „Hackeschen Höfe“ !
1905 errichtete der Architekt und Bauunternehmer Kurt Berndt mit Liebe zum Jugendstil dieses einzigartige Ensemble aus acht Höfen mit Gewerbe- und Mietwohnungen. Für die Gestaltung der Fassaden wurde August Endell gewonnen, der sich schon als Kunsttheoretiker und Designer einen Namen gemacht hatte. Auch für die Ausstattung der Festsäle, zweier Restaurants und der Treppenhäuser war er verantwortlich. Seit 1977 stehen die Höfe unter Denkmalschutz, trotzdem waren sie nach Ende der DDR reichlich sanierungsreif, was dann bis 1997 erfolgreich durchgeführt wurde.
Heute ist das Ensemble ein wirkliches Kleinod, das man unbedingt anschauen muss. Und shoppen kann man hier auch hervorragend: Es gibt Ringe und Uhren, Hüte und Schuhe, Lingerie und Baukeramik, Gürtel und Taschen und überhaupt fast alles, was das Auge erfreut. Unbedingt besuchen müssen Sie „Promobo“, da finden Sie viele lustige, überraschende, ungewöhnliche Stehrümchen und Einstäubchen. Herrlich!

Fotos: CO/berlin.de