Für viele Urlauber ist die Großstadt Nantes lediglich Ausgangspunkt für eine Schlössertour entlang der Loire. Dabei hat die Stadt selbst auch einiges zu bieten. 250 km Wege am Wasser zum Beispiel, denn hier fliessen die Erdre und die Sèvre in die Loire, und die Stadt liegt zum Teil auf einer großen Loire-Insel.
Oder die beeindruckende Schlossanlage „Chateau des ducs de Bretagne“ von 1466 aus weißem Tuffstein mit sieben massiven Türmen, die mit einem 500m langen Wehrgang verbunden sind. Hier befindet sich heute das Historische Museum.

Die Kathedrale von Nantes

Nicht weit davon steht die gotische Kathedrale  von 1434, die auf Resten einer Kirche von 549 entstand. Während der Französischen Revolution diente sie als Pferdestall und Magazin, die Glasfenster und Teile der Ausstattung wurden zerstört. Nach unterbrochenen Bauarbeiten, einem Brand und Zerstörungen im Krieg ist das Gotteshaus seit 1985 wunderbar restauriert wieder anzuschauen.
Direkt dahinter liegt das Musée d’ Arts mit Werken von Rubens, Breughel, Rousseau, Monet, Kandinsky, Tinguely, Richter und vielen anderen.
Wenn Sie nach so viel Kunst verschnaufen wollen: Es sind nur wenige Schritte bis zum botanischen Garten „Jardin des Plantes de Nantes“  mit Bänken zwischen Teichen und Springbrunnen, mit einem künstlichen Berg und vielen Statuen, mit einer Sammlung von 600 Kamelien, einem Palmenhaus und mehreren Gewächshäusern. Ein kleines Paradies mitten in der Stadt.
Sind Sie am frühen Abend in Nantes? Dann müssen Sie unbedingt durch die schmalen Gassen rund ums Hotel de Ville spazieren, denn hier reihen sich jede Menge Bistros, Restaurants und Kneipen aneinander, jederzeit gut gefüllt mit Studenten, von denen es 55000 in der Stadt gibt. Und essen kann man einfach überall ziemlich gut.

Der Elephant ist 12 m hoch

Am nächsten Morgen geht es dann ausgeruht auf die Loire-Insel zu „Les Machines de L’Ile“ . Hier haben sich nämlich zwei verrückte Künstler der Gruppe „La Machine“ am phantastischen Schriftsteller Jules Verne, dem berühmtesten Sohn der Stadt, orientiert und riesige Tiere gebaut, die sich bewegen lassen. Der Elefant etwa ist 12 m hoch und 21 m lang, besteht aus 48 Tonnen Stahl und Holz und trägt ca. 50 Menschen über das ehemalige Werftgelände. In der Galerie gibt es eine mechanische Spinne, die bestiegen und bewegt werden darf, einen fliegenden Reiher von acht Metern Spannweite und seit Neuestem ein mächtiges mechanisches Faultier zu bewundern.

Das Karussel zeigt die Meereswelt

Direkt an der Loire steht das „Carrousel des Mondes Marine“, eine 25 m hohe Meereswelten-Skulptur, eigentlich ein 360 Grad Theater, in dem auf drei Stockwerken mechanische Meeresbewohner zu bewundern und zu bewegen sind. Einen halben Tag sollten Sie schon für diesen wunderbaren Spaß einplanen. Fotos: CO