Die Plaza Mayor

Bei Sonnenuntergang weiß man, warum Salamanca die „Goldene Stadt“ genannt wird. Dann nämlich leuchten die Sandstein-Fassaden der alten Paläste in einem satten, warmen Goldton. Und auch die Plaza Mayor , die schon am Tage überaus beeindruckend ist, erstrahlt dann in ihrer ganzen Pracht. Der einstmals noch viel größere Platz wurde 1724 auf die heutigen Maße verkleinert und mit barocken Gebäuden samt umlaufenden Arkaden umstellt, unter anderen befindet sich hier das Rathaus. An der Ostseite sind die Bögen mit Medaillons der spanischen Könige geschmückt. 1955 wurde der gesamte Platz, der bis dahin einen Garten zwischen Kopfsteinpflaster beherbergte, mit großen grauen Granitplatten ausgelegt. Rundum sind Cafés und Restaurants, nehmen Sie unbedingt irgendwo Platz und beobachten Sie das bunte Treiben.

Die Markthalle

Falls Sie Lust auf einen kleinen Happen – die Tapas werden hier auch Pinchos genannt – haben, ist gleich nebenan die sehenswerte Markthalle, Mercado Central, in einem hübsch restaurierten Jugendstil-Bau aus dem 19. Jahrhundert, in dem Sie Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch und eben Pinchos bekommen und sogar Austern schlürfen können.
Danach spazieren Sie die Rua Mayor hinunter, vorbei an kleinen Geschäften, Cafés, Bars und Restaurants, bis rechts ein großes Gebäude mit einer mit vielen Muscheln dekorierten Fassade auftaucht, genannt „Casa de las Conchas“. Das Muschelhaus wurde von 1493 bis 1517 erbaut und ist mit dreihundert steinernen Jacobsmuscheln geschmückt, die das Symbol für das Pilgern nach Santiago de Compostella sind. Heute residiert hier eine öffentliche Bibliothek. Schauen Sie unbedingt in den Innenhof mit den reich verzierten Arkaden.

Die alte Kathedrale

Weiter auf der Rua Mayor steuert man direkt auf die Plaza de Anaya zu, an der das Colegio de Anaya o de San Bartolomé und das reich geschmückte Edificio Historico de la Universidad stehen, beide Gebäude gehören zur Universität von Salamanca, die bereits 1218 gegründet wurde und damit die älteste Spaniens und eine der ältesten Universitäten Europas ist. An den vielen Studenten in der Stadt merkt man, wie beliebt sie auch heute noch ist. Links neben dem Edificio Historico steht die neue Kathedrale, La Cathedral Nueva, deren Bau 1513 begann, weil die alte Kathedrale zu klein erschien.
Man baute die riesige neue direkt neben die alte, die eigentlich abgerissen werden sollte, dann aber doch stehenblieb, weil sie ja eigentlich ganz schön war. Sie wurde mit der neuen verbunden, und so kann man seither von der großen, üppig verzierten neuen mit geschnitztem Chorgestühl durch eine Tür die alte viel kleinere und weniger üppige Vorgängerin betreten.

Die Casa Lis

Verläßt man die alte Kathedrale durch den Hinterausgang, steht man direkt vor einem anderen Höhepunkt von Salamanca, der Casa Lis, einem dem Jugendstil gewidmeten Museum in einem wunderschönen Gebäude von 1905 in der alten Stadtmauer. Zu sehen sind fast 2500 Exponate – Glasfiguren, Porzellanpuppen, Gemälde, Elfenbeinstücke, Möbel, Schmuck und ein Fabergé-Ei – alle aus dem 19. und beginnendem 20. Jahrhundert. Ausgesprochen sehenswert.
Am besten stromert man danach durch die kleinen Gassen zurück und sucht sich ein Plätzchen irgendwo auf der Straße, wo man das bunte Treiben in dieser geschichtsträchtigen Stadt beobachten kann, die seit 1988 zum UNESCO Weltkulturerbe gerechnet wird. Fotos: CO