Eine Insel in den Schären

Die Schären vor Schwedens Hauptstadt Stockholm bestehen aus etwa 30 000 Inseln, die durch die Eiszeit entstanden.
Ein ziemlich nüchterner Satz, hinter dem sich etwas absolut Großartiges verbirgt: Die winzigen, kleinen und größeren Felseninseln mit kargen Bäumen und Büschen, Fischerdörfern oder nur ein paar privaten Anlegern, mit wenigen Villen oder nur einigen roten Holzhäusern, sind entzückend, pittoresk, romantisch und wunderbar still anzuschauen. Ein phantastisches Erlebnis! Man versteht sofort, wie wichtig den Schweden ihre Natur ist.
Klar, dass auch die Hauptstadt aus mehreren Inseln besteht. Die zentrale ist Stadsholmen mit der Altstadt Gamla Stan aus dem 17. und 18. Jahrhundert und mit dem kolossalen Königlichen Schloss, das von 1697 bis 1760 erbaut wurde.
Das Schloss  ist die offizielle Residenz des schwedischen Königs, die Familie lebt aber seit 1982 in Schloss Drottingholm, der einstigen Sommerresidenz auf der Insel Lovön. Für repräsentative und zeremonielle Zwecke wird das große Schloss mit seinen 600 Zimmern auf elf Etagen jedoch weiterhin genutzt, zum Beispiel findet im Festsaal jedes Jahr das Dinner zu Ehren der Nobelpreisträger statt. Und besichtigen kann man Teile des Baus heutzutage auch.

Der Platz Stortorget mit dem Nobelpreismuseum

Übringens: Um die Ecke, an der Stortorget in der ehemaligen Börse, dem Börshuset, befindet sich das Nobelmuseum. In dem prächtigen Gebäude von 1773 wird die Geschichte des Gründers Alfred Nobel (1833-1896) und all der Preisträger seit 1901 bis heute dargestellt.
Nach einem Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt mit seinen hübschen Geschäften, gemütlichen Cafés und gutbesuchten Restaurants setzt man sich am besten in einen Bus und lässt sich über das 140m lange Viadukt Strömbran bis zur Promenade Strandvägen fahren, die am Theater Dramaten, einem Prachtbau von 1902,  beginnt und 1,2 km lang ist. Neben vielen anderen hochherrschaftlichen Häusern befinden sich am Strandweg die Jugendstilbauten Hotel Esplanade und Hotel Diplomat und „das Loireschloss“ , Bünsowska Huset von 1888, erbaut für den aus Kiel stammenden Holzbaron Friedrich Bünsow.
Auf der anderen Seite des Stranvägen schwappt die Ostsee an Land, und man hat einen schönen Blick hinüber zur Insel Djurgarden und dem Vasamuseet, das 1990 nur für das Schiff Vasa gebaut wurde.

Die liebevoll restaurierte Vasa

Die Vasa, gezimmert etwa 1630, war ein Kriegsschiff mit 64 Bronzekanonen und Platz für 400 Mann, doch schon auf der Jungfernfahrt geriet das Schiff in Schieflage und sank, 50 Menschen kamen ums Leben. 300 Jahre ruhte die Vasa auf dem Grund der Ostsee, bis sie 1957 entdeckt und geborgen werden konnte. Nun steht sie großartig restauriert und über mehrere Emporen wunderbar zu besichtigen im Vasamuseet
Die Insel Djurgarden hat aber noch viel mehr zu bieten, etwa einen riesigen Nationalpark mitten in der Stadt. Sehenswert sind hier die 200 uralten Eichen, das Rosendahl Schloss, das sich König Carl IV. Johan, der erste Bernadotte, der zuvor Marschall bei Napoleon gewesen war, hier bauen ließ; die Villa des Malerprinzen Eugen, dessen Sammlung von Gemälden seiner Freunde, u.a. Edvard Munch und Carl Larsson, hier hängt und die Jugendstilvilla Thielska Galleriet , in der eine große Sammlung nordischer und französischer Impressionisten zu begucken ist.
Bevor Sie jetzt die Insel wieder verlassen, gönnen Sie sich noch einen Stopp im Abbamuseum. Im der Kultband gewidmeten Museum dürfen Sie in ein Bühnenkostüm der Vier schlüpfen und auf der Bühne Karaoke singen! Wie wär´s mit: Thank you for the music?

Fotos: CO/schwedentipps/ Vasa Museum