Der Brunnen auf dem Place Wilson

Hier möchte man einfach nicht wieder weg: Der Place Wilson ist unser erklärter Lieblingsort in Toulouse. Das ovale Areal – benannt nach dem amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson (1856 bis 1924) – ist umstanden von fast identischen, braunrot leuchtenden Backsteinbauten vom Ende des 18. Jahrhunderts mit sechs abgehenden Straßen und einem sehr breitem Fußgängerweg, auf dem sich Tische und Stühle der vielen Cafés und Restaurants aneinanderreihen. In der Mitte des Platzes ist ein kleiner Park mit hohen Bäumen, Wiesen und Blumenrabatten und einem Brunnen mit Fontänen und drumherum vielen Bänken zum Verweilen. Dort zu sitzen und den Kindern zuzuschauen, die sich auf das entzückende nostalgische Karussell stürzen und ihre Eltern immer wieder um noch eine Fahrt in der Kutsche, auf dem Pferdchen oder im Schlitten anbetteln, das ist einfach wunderbar. Sitzt man am Spätnachmittag hier, kann man auch all die eleganten Bewohner mit Laptop und feiner Ledertasche auf ihrem Heimweg anschauen.
Falls Sie vormittags hier sind, müssen Sie unbedingt zur Place Victor Hugo und der Markthalle gehen. Sie hat außer sonntags täglich von 7 bis 14 Uhr geöffnet. Von außen ist sie ein unattraktiver Zweckbau, aber innen tun sich Welten auf. Wahrscheinlich haben Sie noch niemals ein solches Käseangebot gesehen! Bestimmt sind es mehrere hundert Sorten. Wie das duftet!

Der Place Capitole

Aber natürlich gibt es auch herrliche Gemüse- und Gewürzstände, Bäcker und Schlachter, Konditoren, Wein-, Fisch- und Blumenhändler, und sollte es gerade auf Mittag gehen, auf der Terrasse im ersten Stock kann man ganz vortrefflich speisen.
Den Kaffee nehmen Sie dann aber auf dem riesigen Platz Capitole, benannt nach den Ratsherren der Stadt, les Capitoules. Hier steht das fast 100 m lange Rathaus mit klassizistischer Fassade, in dem auch ein Theater residiert. Rund um den Platz mit seinen Arkaden gibt es jede Menge Restaurants und Cafés, die zwar ziemlich touristisch sind, aber einen guten Kaffee bekommt man sicher. Und auch hier macht es Spaß, den vielen Menschen beim Flanieren zuzuschauen.
Falls Sie jetzt ein wenig shoppen möchten, die Galeries Lafayette sind nicht weit, und an der Rue d’Alsace Lorraine sind viele schöne Läden zu finden.
Oder Sie schlendern durch die Rue du Taur bis zur Basilika St. Sernin, mit 115 m Länge und 64 m Breite eines der größten romanischen Gotteshäuser in Europa und mit dem achteckigen Turm Wahrzeichen von Toulouse.

Der Canal du Midi

Bestimmt können Sie jetzt nicht mehr laufen, deshalb empfehlen wir die kleinen Hop-on-hop-off Busse, die in der Allée Jean Jaurès abfahren und Sie gemütlich durch die engen Gassen schaukeln, vorbei an der Kathedrale St. Etienne mit ihrem wundersamen Stilgemisch und später an der Fondation Bemberg , einem sehenswerten Kunstmuseum, dann über die Garonne, hin und wieder zurück, ein gutes Stück am Canal du Midi entlang, dem insgesamt 240 km langen Kanal bis zum Mittelmeer, der bei seiner Fertigstellung 1681 ein Meisterwerk der Technik war. Danach ein kleiner Spaziergang durch den zauberhaften Jardin Japonais, der nach dem Vorbild japanischer Gärten in Kyoto aus dem 14. und 16. Jahrhundert gestaltet wurde.
Und jetzt? Vielleicht ein kleiner Aperitif auf einem der schönen Plätze, und einfach weiter dem Savoir vivre der Franzosen zuschauen! Fotos: CO