Man ist sich nicht sicher, woher der Name Zwickau kommt. Entweder leitet er sich aus dem sorbischen Begriff „Swikawa“ ab, der wiederum angelehnt ist an den Namen Svarozic, den slawischen Gott der Sonne und des Feuers, denn am Fluss Mulde, an dem Zwickau liegt, gibt es auch heute noch Steinkohleflöze. Die andere Theorie geht auf eine Schrift von 1650 zurück, in der das Gebiet an der Mulde als „Schwanenfeld“ bezeichnet wurde, lateinisch „Cygnau“ (Cygnus = Schwan), als Beweis wird das Stadtwappen angeführt, in dem schon seit 1560 Schwäne zu sehen sind.

der Brunen “spielende Kinder”

Das Stadtwappen kann man sich unter anderem im Museum „Priesterhäuser“ am Domhof anschauen. Das älteste der Priesterhäuser stammt von 1264, das gesamte Ensemble wurde 1466 fertiggestellt. Wie die Geistlichen und ihre Familien, Lehrer und Kirchenmitarbeiter dort damals lebten, wird im Museum sehr anschaulich gezeigt: Rußküchen, Sitzsteine und Kielbogentüren sind noch im Original erhalten. Außerdem zeigt das Museum Exponate aus 600 Jahren Stadtgeschichte.
Gegenüber steht der Dom oder besser St. Marien, erbaut 1180, zur gotischen Hallenkirche umgebaut 1453 und 1563. Der 87m hohe Kirchturm ist 1672 im Barockstil gestaltet worden. Sehenswert sind eine Piéta von 1502, der spätgotische Hochaltar von 1479 und die Kanzel von 1538.
Gleich um die Ecke in der Münzstraße/Ecke Hauptmarkt steht schon das nächste interessante Museum: Das Robert Schumann Haus Zwickau, in dem der Komponist 1810 geboren wurde (er starb 1856 in einer Heilanstalt in Bonn) und das ihm und seiner Frau, der Pianistin und Komponistin Clara Schumann (1819 bis 1896) seit 1956 gewidmet ist. Neben Ausstellungsräumen gibt es einen Konzertsaal und eine Kinder-Musikschule. August Schumann, der Vater des Komponisten, gilt als Erfinder des Taschenbuchs und betrieb hier im Haus eine Verlagsbuchhandlung, etliche seiner Bücher kann man heute noch in dem Gebäude finden.

Das Rathaus

Gegenüber steht das „Hotel und Gasthaus zur alten Münze“, dessen Grundmauern aus dem 13. Jahrhundert stammen. Bei der liebevollen Restaurierung im Jahre 2010 fand man eine historische Holzdecke, Wandsäulen aus der Renaissance und entdeckte ein „Steinhus“, das im Mittelalter als Münze diente. Hinter dem alten Gebäude mit einer Fassadengestaltung von 1926 steht jetzt ein hochmodernes Hotel mit eleganten Zimmern, die Gaststube ist im Stil der Zwanziger Jahre eingerichtet.

das Gewandhaus

Am Hauptmarkt um die Ecke befindet sich das imposante Rathaus aus dem 15. Jahrhundert, mit einer 1866 im neogotischen Stil erneuerten Fassade. 1522 soll Martin Luther aus einem der Fenster vor 10 000 Zuhörern gepredigt haben.
Gleich daneben sieht man ein wunderschönes Gebäude mit spätgotischer Giebelfassade. Es wurde von 1522 bis 1525 gebaut und diente als Zunfthaus der Tuchmacherinnung. Seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Gewandhaus zum Theater für Oper, Ballett, Schauspiel und Konzerte, 1847spielte hier Clara Schumann das hochgerühmte Klavierkonzert op. 54 ihres Mannes.

Vor dem Theater hat man 1968 zur 850-Jahr-Feier der Stadt den Brunnen „Spielende Kinder“ des Bildhauer Berthold Dietzs aufgestellt.
Am Hauptmarkt finden Sie übrigens mehrere Cafés und Restaurants, wo Sie sich jetzt niederlassen und dem Treiben der Einheimischen zuschauen können.
Fotos: CO