Den schönsten Blick auf Stralsund hat man vom Wasser aus. Zum Beispiel von der Fähre, die von Altefähr auf Rügen nach Stralsund fährt. Von dort sehen die imposante Rügenbrücke, die 2007 eröffnet wurde, und die dahinter sich spannende alte Ziegelgrabenbrücke von 1936 über den Strelasund ganz filigran aus. Die Fähre nimmt direkt Kurs auf das „Ozeaneum“, das 2010 Europas Museum des Jahres war und in dem man die größte Ostsee-Ausstellung Europas bestaunen und etwas über die Artenvielfalt der Weltmeere erfahren kann. Das beeindruckende Gebäude stammt vom Architekturbüro Behnisch & Partner in Stuttgart, hat ein Gezeitenbecken mit 30-Minuten-Takt, ein 300 qm großes Schwarmfischbecken mit geschwungener Panoramascheibe aus Acryl und insgesamt 39 Aquarien und etwa 7.000 Tiere. (Täglich geöffnet von 9 Uhr 30 bis 19 bzw. 21 Uhr, Eintritt: 14 €, www.ozeaneum.de
Direkt vor dem Museum liegt die Gorch Fock vor Anker. Sie ist das erste von fünf baugleichen Schiffen, die 1933 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut wurden. Dieser Segler wurde 1945 von der deutschen Wehrmacht im Strelasund versenkt, 1947 von den Russen gehoben und fuhr dann 54 Jahre unter UdSSR- und ukrainischer Flagge. Seit 2003 gehört es wieder der Bundesrepublik und liegt fest in Stralsund. Das Schiff kann besichtigt und für Veranstaltungen gemietet werden. (Geöffnet im Sommer 10 bis 18 Uhr, im Winter 11 bis 16 Uhr, Eintritt 4 €, www.gorchfock1.de)
Nach soviel Geschichte und Naturkunde tut es gut, ein bisschen zu shoppen. Zum Beispiel bei „Stil-Stralsund“ gleich um die Ecke in der Badenstraße 24, einer Dependance des gleichnamigen Ladens in der Marienchorstraße. Vielleicht suchen Sie eine neue Tischdecke von Laura Ashley oder Bassetti? Oder Geschirr von Sia oder Villeroy & Boch? Hier können Sie nach Herzenslust stöbern. www.stil-stralsund.de
Die Badenstraße führt Sie auf die Rückseite des Rathauses und der Nikolaikirche, deren Bau kurz nach der Verleihung des Stadtrechts 1234 für Stralsund begonnen wurde. In St. Nikolai steht eine Orgel von 1840 und ein Altar von Beutler und Riemer, der um 1450 entstanden sein soll. Außerdem kann man dort eine astronomische Uhr von 1394 besichtigen, die älteste ihrer im Original erhaltenen Art. www.nikolai-stralsund.de
Das Rathaus, ebenfalls Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut, ist ein eindruckvolles Beispiel für die norddeutsche Backsteingotik, das einst als Kaufhaus mit 40 kleinen Geschäften im Erdgeschoss geplant wurde. Um 1340 bekam das Gebäude seine berühmte Schaufassade, eine das Gebäude überragende reich mit Backsteinornamenten verzierte frei stehende Wand. www.hansestadtstralsund.d
Wenn Sie Aal, Dorsch oder (zeitweise) Matjes mögen, sind Sie hier am Alten Markt richtig. Hinter den historischen Giebeln eines Bürgerhauses von 1370 speist man in den Wulflamstuben eher nüchtern, aber deftig. www.wulflamstuben.de
Auf dem Weg zurück zur Fähre sollten Sie sich in der Fährstraße 23 das soeben fertig gestellte Hotel „Scheelehof“ anschauen, das ein schönes Beispiel gelungener Restaurierung ist. Das fand auch Angela Merkel, die das Haus Anfang Mai besuchte. www.scheelehof.de
Nebenan in Nr. 27 befindet sich die winzige Buchhandlung von Uta Reichel, „Keramik und Buch“, die sie sich mit ihrem Mann, dem Keramiker Frank-Peter Reichel, teilt. Lassen sie sich von Frau Reichel beraten, sie kennt alle ihre Bücher und verhilft Ihnen garantiert zu einem wunderbaren Leseerlebnis. www.rednuslarts.jimdo.com
Wenn Sie jetzt Lust haben, sofort nach Stralsund aufzubrechen, dann sollten Sie den 21. Juli im Auge behalten. Dann beginnen in der alten Hansestadt die Wallensteintage, „ein Volksfest mit historischem Spektakel“, bei dem der erfolgreiche Widerstand der Stralsunder Bürger gegen die Belagerung Wallensteins 1628 mit Bootskorso, schaurigem Pestumzug und Barockfeuerwerk gefeiert wird. www.wallensteintage.de
Dass die Stralsunder sich dazu die Hilfe des schwedischen Königs Gustav II. Adolf erkauft hatten, wird dabei nicht betont.
Feiern Sie mit!