SU_2745_WUNDERWELT_WARENHAUS.Q7:PPPAls Einkaufen zum Erlebnis wurde Die Geschichte der Warenhäuser beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Städte wuchsen, Züge und Straßenbahnen für jedermann benutzbar und Produkte industriell gefertigt wurden. Die ersten Weltausstellungen, 1851 in London und 1867 in Paris, beförderten die Idee, viele unterschiedliche Waren zusammen an einem Ort zu präsentieren, wo die Besucher alle Angebote anschauen, anfassen und manchmal auch riechen oder schmecken konnten, ohne dass ein drängelnder Verkäufer auf eine Entscheidung wartete. Der Einkauf wurde zum Vergnügen für die ganze Familie.

Der wechselvollen Historie der großen Konsumtempel, ihrer Gründer und Kunden spürt die amerikanische Soziologin Jan Whitaker in ihrem Buch „Wunderwelt Warenhaus“ nach. Sie beschreibt die grandiosen Bauwerke, die von namhaften Architekten mitten in Städte wie Paris, London, New York und Berlin gebaut wurden. Sie erzählt von den elegant gekleideten, jungen Frauen, die Ende des 19. Jahrhunderts dafür engagiert wurden, hingebungsvoll in die Schaufenster der Warenhäuser zu schauen und so auf Kundenfang zu gehen. Sie beschreibt die künstlerischen Plakate, mit denen für das Bon Marché, das Printemps oder Wertheim geworben wurde, bis zu den „little brown bags“, auf denen nicht einmal mehr Bloomingsdale stehen musste. Und die Autorin berichtet auch von dem umfassenden Angebot an Produkten und Service, der üblich wurde. So richtete das New Yorker Kaufhaus B. Altman für Harry S. Truman, Präsident von 1945 bis 1953, das Weiße Haus neu ein.
Und weil zu all diesen Geschichten noch großartige Fotos, Gemälde und Zeichnungen kommen, ist der prächtige Band viel mehr als ein attraktives Coffee-Table-Book. Er ist das reine Vergnügen.