Archiv für Juni 2012

Was diesen Monat auffiel, das waren die klaren Formen, die sich mehr und mehr durchsetzen. Weniger Schnörkel, Spitzen, Dekorationen, mehr gerade Linien, schlichte Kreise, mehr Zurückhaltung, aber sehr viel Komfort. Wie zum Beispiel das Bett „Cloud Seven“ von Möller Design, ein Boxspringbett. Entworfen hat es das Studio Vertijet in Halle. Kirsten Hoppert und Steffen Kroll machen damit wieder einmal eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Genau wie die schwedische Frauen-Formation Front, die bei Moroso das provokante Sofa „Doodle“ vorstellte. Die drei Frauen „doodeln“, also kritzeln, wenn sie hochkonzentriert arbeiten. Daraus wurde das Muster, das ins Leder geprägt ist, und dem man stundenlang mit der Fingerspitze folgen kann.
Einfach nur Spaß macht das Sofa „Jelly“, 170 oder 200 cm breit, mit den bunten Bonbon-Kissen von Adrenalina.

Daneben könnte gut der neue Couchtisch (RW 300) auf Rollen von Müller seine Dienste tun. Er ist aus Stahlblech und kann in allen RAL-Farben geliefert werden.

Ganz streng und edel kommt das kubische Sofa „Liberty“ mit goldenem JAB-Bezug daher, das sofort für den Interior Innovation Award 2012 nominiert worden ist.…

Was sind eigentlich … BOXSPRING-Betten? Die im wahrsten Sinne des Wortes hochbequemen Schlafstätten beruhen auf dem Prinzip der doppelten Matratze. Das Untergestell ist ein Kasten (box), in dem Federn (springs) angebracht sind, die eigentliche Matratze liegt auf dem Untergestell. Entwickelt wurde das Arrangement in den USA und dort patentiert. Beliebt sind Boxspringbetten in ganz Nordamerika; in Hotels und neuerdings auf Kreuzfahrtschiffen und natürlich bei Menschen mit Rückenleiden. Da die Betten durch den Aufbau bis zu 70 cm hoch sind, werden sie auch bei Senioren immer beliebter. Foto: Schramm/dasboxspringbett.de

Weinfrauen in Hamburg? Das mutet erst einmal merkwürdig an. Dabei wurde der Verein „Vinissima Frauen & Wein“ schon 1991 gegründet, für Frauen, die als Winzerinnen, Önologinnen, Wissenschaftlerinnen, Weinhändlerinnen, Gastronominnen, Sommelieren, Journalistinnen oder im Wein-Marketing arbeiten. Sieben Frauen bauten das Netzwerk auf, heute sind mehr als 400 dabei. Und tatsächlich gibt es auch in Norddeutschland Weinliebhaberinnen, die jetzt zusammen Seminare, Exkursionen zu Winzern und Weinverkostungen organisieren wollen. Interessierte können sich in der Geschäftsstelle melden: Tel. 06722/502 746 oder servicebuero@vinissima-ev.de

Natürlich gibt es unendlich viele Webshops, auch für hochwertige Möbel, Leuchten oder Elektronik. Aber immer wieder werden Billigkopien angeboten, die auf winzigen Fotos im Web natürlich nicht zu erkennen sind. Der Münchener Versender „Stilbasis“ garantiert, dass man dort nur Originale bekommt. Der Sessel „Proust“ zum Beispiel wurde 1978 von Alessandro Mendini für Cappellini entworfen und gilt als Klassiker des Pop-Design. Jetzt hat der italienische Hersteller Magis den Entwurf neu vollständig aus Polyäthylen hergestellt und so gartentauglich gemacht. Mit einem Klick können Sie ihn für knapp 600 Euro bei Stilbasis bestellen. Oder Sie gehen in den Stilbasis-Showroom in der Ottobrunner Straße 33 in Unterhaching und besitzen ihn erst einmal. Foto: Stilbasis

„Manufakturen sind lebendige Museen … Moderne Manufakturen sind Geschichtenerzähler.“ So steht es im Vorwort des monumentalen Bandes „Handgemacht“, in dem die schönsten Manufakturen Deutschlands vorgestellt werden. In einem kurzen Essay erzählen die Autoren jeweils die Firmengeschichte, die Produktion wird erläutert und alle wichtigen Daten und Fakten zusammengefasst: Zum Beispiel, dass ein Plaid der Marke „Eagle Products“ zwanzig einzelne Arbeitsschritte bis zur Fertigstellung benötigt, oder dass bei „von Poschinger“ 1500 Grad heißes Glas mit der Glasmacherpfeife in ein „Modl“ eingeblasen wird. Bei „Fürstenberg“ wird der perfekte Pinselstrich natürlich weiterhin von erfahrenen Porzellanmalern gezogen, und „Hutkönig“ verwendet nach wie vor das Rückenhaar sibirischer Wildhasen für seine edlen Kopfbedeckungen. Kurz: Das Nachschlagewerk ist ein Muss für jeden, der Handarbeit zu schätzen weiß.

Florian Langenscheidt und Peter May von Gabal: Handgemacht: Die schönsten Manufakturen Deutschlands. Eine Auswahl in Wort und Bild, 78 Euro, Verlag Deutsche Standards . Foto: Verlag Deutsche Standards

Eigentlich kennt man ihn als Rockmusiker und vielleicht noch als Schauspieler, aber der Amerikaner Lenny Kravitz arbeitet auch als Designer. 2003 hat er sein Label „Kravitz Design“ in New York gegründet, dort arbeiten heute Architekten und Designer mit ihm an der Einrichtung von Hotels und privaten Apartments und an Einzel-Projekten. So hat sein Team zwei Kronleuchter für Swarovski entwickelt und für Kartell dem Kunststoff-Stuhl „Mademoiselle“ von Philippe Starck ein neues Outfit  in Python- oder Pelz-Optik, mit Leder oder Stoffen verpasst. Die Vorstellung der Stühle während der Mailänder Möbelmesse im April geriet zu einem großen Spektakel. Trotzdem muss man Kravitz-Design nicht unbedingt schön finden. Fotos: Kartell/Swarovski/Conversation Ceramichelea…

Hotel Sacher, Wien Kann man sich Wien ohne das Hotel Sacher vorstellen? Nein, das geht ja gar nicht. Das Sacher gehört zur Tradition dieser so traditionsreichen Stadt – wie die Torte zum Hotel. „Tradition ja, aber nicht verstaubt bitte“, erklärt Elisabeth Gürtler, Geschäftsführerin der Sacher Hotels, die jüngste Investition von 45 Millionen Euro in die Renovierung des Hauses. In acht Jahren wurden die Zimmer sukzessive mit modernster Technik, WLan, Flatscreen, Fax- und Modemanschlüssen ausgestattet, sie wurden heller, frischer in zartem Grün und Gelb, sanftem Rosa oder entspannendem Taupe gestaltet, und ein wenig entschnörkelt, aber weiter mit eleganten Kronleuchtern und echten Bildern dekoriert. Heute gibt es 86 Zimmer und 63 Suiten auf sechs Stockwerken. Die Geschichte des Hauses Sacher begann 1832, als der Kochschüler Franz Sacher für den Fürsten von Metternich eine Torte erfand, die den Ruhm des Namens Sacher begründete. Sein Sohn Eduard eröffnete 1876 ein Luxushotel, das seit 1934 im Besitz der Familie Gürtler ist.…

„Ich bin eigentlich eine ganz gewöhnlich ausschauende Blondine vom Lande. Wenn ich ohne Make-up und gestylte Haare aus dem Haus ginge, wäre ich praktisch unsichtbar.“

Die amerikanische Schauspielerin und Vertreterin der „New Burlesque“ Dita van Teese in einem Interview mit dem Magazin „Lufthansa woman’s world 1/2012“. Foto: Werbung.ch…

Wurstbrater behaupten in jeder Stadt, dass sie die leckerste Thüringer, die würzigste Krakauer und die schärfste Currywurst servieren. In Aachen bei Hanswurst (Münsterplatz 6) kann das sogar stimmen, die Currywurst ist wirklich höllenmässig scharf …

Wahrscheinlich will der nette Wurst-Mann die Touristen abhärten, bevor sie gegenüber im Dom der geballten Geschichte ausgesetzt sind. Der Dom galt nämlich als der religiöse Mittelpunkt des Reiches Karls des Großen, der ihn zwischen 793 und 813 errichten ließ, und der hier das „himmlische Jerusalem“ darstellen wollte. Die 32m hohe Kuppel war die höchste nördlich der Alpen, unter ihr schwebt der Barbarossaleuchter, der anlässlich der Heiligsprechung Kaiser Karls 1165 von Friedrich I. Barbarossa und seiner Frau Beatrix gestiftet wurde, er zeigt die Türme und Mauern der Stadt Jerusalem. Auf der Empore steht der Thron Kaiser Karls des Großen, von dem man nicht weiß, ob der Kaiser jemals darauf gesessen hat. Viel später, zwischen 1880 und 1914, wurde auch noch ein prachtvolles Mosaik an Wänden und Decke verlegt.…

Von der Akropolis zum Tempelberg Wer auch zu denen gehört, die nur über eine gesunde Halbbildung verfügen, dem sei dieses gut gemachte, sehr informative Buch ans Herz gelegt: „50 Klassiker – Archäologie“ aus der nicht enden  wollenden 50-Klassiker-Serie des Verlages Gerstenberg. Der Autor Wolfgang Korn hat sich die 50 wichtigsten Ausgrabungen vorgenommen und erzählt von deren Bedeutung, ihrer Forschungsgeschichte, gibt Tipps zu weiterer Literatur, sehenswerten Filmen und wichtigen Websites. So kann man erfahren, warum die chinesische Mauer zum Teil aus Maismehl erbaut wurde und der Tempelberg in Jerusalem allen Religionen gleichermaßen wichtig ist. Und man erfährt, dass in Pompeji Prostituierte ganz offen ihre Dienste bewarben und die peruanische Ruinenstadt Machu Picchu buchstäblich am Ende der Welt zu finden ist. Ein feines Buch für alle, die etwas mehr verstehen möchten.
Wolfgang Korn: 50 Klassiker – Archäologie, Die wichtigsten Fundorte und Ausgrabungsstätten, 19,95 Euro, Gerstenberg . Foto: Gerstenberg…

Niedliche Frühstücksbrettchen für Kinder – und natürlich auch für verspielte, große Mädchen!
Foto: Krima & Isa

BMW 7er – Hans Werner Olm (Quelle: youtube . Foto: radioarabella.de)

 

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„Ich war mal die Süße von Sepp Herberger!“

 

Cartoon von Peter Butschko(w). Abdruck honorarpflichtig. Copyright: Peter Butschkow www.butschkow.de