Archiv für Juli 2013

Stadtsp. 1-MuensterBaselWenn man die spitzen Türme und das kolossale Münster aus rotem Sandstein erreicht, dann hat man es geschafft, dann hat man die unattraktiven Industrieanlagen am Rande Basels hinter sich und ist in der charmanten Altstadt angekommen. Und da gibt es wirklich viel zu sehen.
 
Angefangen beim Münster selbst, dem Wahrzeichen Basels, mit den romanischen und gotischen Bauteilen. Auf dem Münsterhügel haben schon etwa 1000 v. Chr. Kelten gesiedelt, das erste Gotteshaus soll es hier schon im Frühmittelalter gegeben haben. Gehen Sie unbedingt um das Münster herum, der Blick von der hoch oben liegenden Terrasse, der Pfalz hinter dem Münster, über den Rhein und das gegenüber liegende Ufer bis zum Schwarzwald ist großartig!
Vom Münsterplatz nimmt man dann die Rittergasse zum St. Alban Graben und damit zum Kunstmuseum, einem großzügigen Bau der Architekten Rudolf Christ und Peter Bonatz von 1936. Weil die Basler nicht nur recht kunstsinnig, sondern auch spendabel sind, bekommt man dort hervorragende kubistische Werke und interessante Sonderausstellungen zu sehen.

Produkte- Moooi Paper Patchwork Chandelier by Studio Job for MoooiMoooi, der niederländische Vertrieb für ungewöhnliches Design, hat in Mailand mit Papier bezogene Holzschränke und Kronleuchter vom belgisch-holländischen Studio JOB vorgestellt. Die beiden JOB-Designer Nynke Tynagel und Job Smeets haben sich einen Namen mit phantasievollen Entwürfen gemacht, und so sind denn auch ihre neuen „Patchwork“-Möbel für Moooi mit ihren klassischen Formen und schlichten, bunten Papierbezügen ausgesprochen fröhlich! 

Produkte- Tapeten Penguin Library Osborne & Little Produkte- Tapeten Teatro Cole & Son Apropos Papier: Nach dem jahrelangen Rauputz-Diktat und dem Trend zu pastellfarben getupften Wänden sind seit geraumer Zeit die Tapeten wieder da.
Produkte- Tapeten Earth Inke on-a-wireErst ganz zart und uni, mittlerweile aber auch in kräftigen Farben und lustigen Mustern. Für Büchermuffel etwa gibt’s die „Penguin Library“ von Osborne & Little mit unendlich vielen Buch-Covern. Couchpotatoes können ihr Gewissen mit „Teatro“ von Cole & Son beruhigen – mit dieser Tapete steht man selbst auf der Bühne. Na, und Ornithologen freuen sich bestimmt über „On a wire“ von Earth Inke: lauter Schwalben auf  Hochspannungskabeln. Bildschön!
 
Produkte-Interlübke studimoAuch wieder da ist Interlübke.
Bildschirmfoto 2013-07-29 um 16.03.49Einkochen? Was war das noch mal? Ach ja, eine Methode, Essen haltbar zu machen, die so um 1700 schon mal von einem gewissen Denis Papin ausprobiert, dann aber erst 1810 von dem Koch Nicolas Appert durchgesetzt wurde. Den typischen Gummiring erfand 1880 der Chemiker Rudolf Rempel, aber Erfolg damit hatte erst sein Kunde Johann Carl Weck – weshalb wir das Einkochen mittlerweile auch Einwecken nennen.

Jetzt kommt diese altbewährte Form der Konservierung zu neuen Ehren. Drei Freunde in Berlin bieten auf Märkten, in ihrem Laden und bald auch im Online-Shop schicke kleine Gläschen an mit „Bananen-Aprikosen-Creme mit weißer Schokolade“, „Kuchen-to-go-Mohn-Zitrone“ oder „Preiselbeer-Apfel-Chutney mit Orange & Zimt“. Klingt doch lecker, oder? http://feinkost-fraktion.de Foto: Berliner Feinkost Fraktion/Caroline Scholtes

Designer dM-lucie-koldovaDesigner dM-wrap-tables-02-by-lucie-koldova_lugi_lr Designer dM-spin-02-by-lucie-koldova-for-lasvit-03Sie arbeitet mit Glas und mit Holz, sie entwirft Leuchten und Tische, Schalen und Hocker, und sie wurde in ihrer Heimat, der Tschechischen Republik, zum Designer des Jahres 2012 gekürt. Lucie Koldova hat in Prag studiert, anschließend ein Jahr bei Arik Levy in Paris gearbeitet und mehrere preisgekrönte Projekte mit dem Israeli Dan Yeffet verwirklicht. Heute hat sie ihr eigenes Studio in Paris. Sie gestaltet Alltagsprodukte für die Massenherstellung ebenso wie Einzelstücke und kleine Serien für internationale Firmen. Zu ihren neuen Leuchten „Spin Lights“ ließ sie sich von Kinderkreiseln inspirieren, die sie an Derwische erinnerten. Ihre eigenwilligen „Wrap tables“ aus Sperrholz mit massiver Eichenplatte sehen wie aufgerollt aus. Zuletzt stellte Lucie Koldova ihre Arbeiten mit viel Erfolg auf Möbelmessen in Mailand und New York vor. Keine Frage: Von ihr wird man noch öfter hören. Foto: Lucie Koldova

very nice-Bulthaup resturantInteressant Der Küchenhersteller Bulthaup geht neue Wege. In Brüssel hat er erstmals einen Showroom mit integriertem Restaurant eröffnet. So sollen die Kunden die Nobelküchen nicht nur anschauen und anfassen können, sie sollen auch vom Duft und dem Geschmack erlesener Speisen motiviert werden, sich für eine Bulthaup-Küche zu entscheiden. Vermutlich eine Idee mit Zukunft. Foto: Bulthaup

very nice-Bentley Motors_01Erstaunlich Die britische Nobel-Automarke Bentley hat angekündigt, dass sie zusammen mit dem Design-Möbel-Hersteller Club House Italia Anfang 2014 eine Wohn-Kollektion auf den Markt bringen wird. Die ersten Möbel wurden bereits im April auf der Mailänder Möbelmesse vorgestellt. Materialien und Handarbeit sind natürlich von höchster Qualität. Das Design ist erwartungsgemäß eher konservativ.…

Großzügig Die spanische Weberei Crevin, die hochwertige Polsterstoffe auch nach Deutschland liefert, gibt ihre bei der Produktion anfallenden Stoffreste an das Rote Kreuz. Freiwillige nähen daraus schicke Taschen und Beutel, die zugunsten der spanischen Tafeln verkauft werden. 
 

very nice-Ikea FlüchtlingshausVorbildlich Die Ikea-Stiftung hat zusammen mit dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen seit 2008 – kurz nach dem verheerenden Tsunami in Südostasien – ein kleines Fertighaus entwickelt, das die Zelte in den riesigen Flüchtlings-Lagern ersetzen soll. Zelte halten nur etwa sechs Monate, weil sie Sonne, Regen und Wind ausgesetzt sind, außerdem wird es tags zu heiß und nachts zu kalt darin. Die alternativen Häuser sind ohne Werkzeug in vier Stunden aufzubauen, sie sind 17,5 qm groß und aus einem speziellen, sehr leichten Kunststoff gefertigt, der tags die Wärme speichert und nachts abgibt. Auf dem Dach integrierte Solarzellen sorgen für Strom. Die Flüchtlings-Häuser sollen etwa drei Jahre halten und werden mit ca. 700 Euro doppelt so viel kosten wie ein Zelt. Die ersten Prototypen sind gerade zum Härtetest nach Äthiopien geliefert worden. Ein kleiner Lichtblick für 3,5 Millionen Flüchtlinge weltweit!…

Zutaten für 4 Personen: 800 g Filet vom weißen Heilbutt, 500 g Blattspinat, 1/4 l Buttermilch, 60 g saure Sahne, 60 g Creme Fraiche, 1 Zitrone, 1 Prise Cayennepfeffer, 1 Prise Zucker, 120 g Butter, 60 ml Sahne, 2 Schalotten, 2 junge Knoblauchzehen, Mehl zum Bestäuben, Tasmanischer Pfeffer, weißer Pfeffer, Salz
 
Den Blattspinat kurz in siedendem Wasser blanchieren. Heraus nehmen und auf einem Küchentuch trocknen lassen. Schalotten und Knoblauch fein hacken. Die Hälfte der Butter erhitzen, Schalotten und Knoblauch darin kurz anschwitzen. Den Blattspinat dazu geben. Nur kurz erhitzen. 2 – 3 mal umschlagen, so dass sich Butter, Schalotten und Knoblauch gut vermischen. Mit der Sahne ablöschen und vom Herd nehmen. Mit Salz und weißem Pfeffer würzen. Buttermilch mit Creme Fraiche, saurer Sahne, Zucker, Salz, Cayennepfeffer und einigen Spritzern Zitronensaft verrühren.
Die Backröhre auf 160 Grad vorheizen. Darin eine feuerfeste flache Form erhitzen. Heilbuttfilet trocken tupfen, nicht waschen und nicht säuern.

Bücher Knesebeck_cover_die-erste_02Selbstverständlich durchgesetzt Quotenfrauen findet man hier keine. Die beiden Autoren haben sich vielmehr mit den jeweils „Ersten“ beschäftigt, mit der Schweizerin Emilie Kempin-Spyri zum Beispiel, die 1887 die erste promovierte Juristin Europas war, mit der Schottin Carol Ann Duffy, die 2009 – nach 341 Jahren männlicher Hegemonie – erster weiblicher Poet am britischen Hof wurde, oder mit Jill Abramson, seit 2011 erste Chefredakteurin der New York Times. Barbara Sichtermann und Ingo Rose war wichtig, dass die „Ersten“ ihres Buches sich ihren Aufstieg selbst erkämpften und so einen wirklichen Durchbruch schafften, wie auch Giorgia Boscolo, die seit 2009 Gondeln durch Venedig steuert, und Wibke Bruhns, die 1971 als erste Nachrichtensprecherin vielen Nachfolgerinnen den Weg bahnte. Auch Kathryn Bigelow wird vorgestellt, die Amerikanerin, die 2010 für ihren Film „Tödliches Kommando“ als erste Frau den Regie-Oscar gewann. Schade nur, dass die Texte stets an der Oberfläche bleiben, und so den Porträtierten nur ansatzweise gerecht werden.…

Bücher La belle vieKöstlich unterhaltend Zwei Südafrikaner ziehen in ein winziges Dorf mitten in der französischen Provinz, der eine Künstler, der andere Küchenchef, und restaurieren mit Hilfe einer Fachfrau (und Freundin) aus Kapstadt ein kleines Schloss. Ein Abenteuer? Allemal. Was die drei anfangs in ihrer neuen Heimat mit unzulänglichen Sprachkenntnissen und so gut wie keinem Wissen um die ortsüblichen Gepflogenheiten so alles erlebten, haben sie aufgeschrieben und mit vielen Rezepten zu einem vergnüglichen Buch zusammen gestellt. Wie zum Beispiel geht das mit den drei Luftküsschen zur Begrüßung? Warum darf man auf dem Markt Gemüse nicht in die Hand nehmen? Wann erscheint man zu einer Einladung, wenn 18 Uhr auf der Büttenkarte steht? Und warum ist eine Party nur eine richtige Party, wenn im Morgengrauen Spiegeleier gebraten werden? Ideal zum Schmökern an einem Sommerabend mit einem Gläschen Rosé. Und am nächsten Tag: Nachkochen! PS.: In ihrem Schlösschen geben die beiden Männer heute Mal- und Kochkurse.…

IF IFWas für ein Esel! Vin mag es, wenn man ihm die Nase krault. Dann dreht er seine langen Lauscher in Richtung Streichler und denkt bestimmt: Mehr! Mehr davon!

Der Esel Vin lebt in einem offenen Stall mit Gänsen, Ziegen, Schafen als Nachbarn gleich gegenüber des Gästehauses „La Razza“, einem Agriturismo in der Nähe von Reggio Emilia. Vierzehn Zimmer mit Bad und Klimaanlage gibt es, einen 9-Loch-Golfplatz daneben, einen Pferdestall, einen Bogenschießplatz und einen Hofladen mit eigenen Produkten: Schinken, Salami, Mortadella, Parmesan, Balsamico und Wein aus der leicht hügeligen Landschaft. Ein sehr gutes Restaurant mit wunderbarer Terrasse serviert abends unterm Sternenhimmel leichten Weißwein und schmackhaftes Kaninchen im Speckmantel mit gegrilltem Biogemüse. Ein echter Sehnsuchtsort – und offen für alle! DZ ab 84 Euro . Agriturismo La Razza . Fotos: CO

Cartoon-feng-shui_72dpiCopyright: Peter Butschkow www.butschkow.de

frau„Wenn man nicht interessiert ist, ist man auch nicht interessant.“

Die 92-jährige Amerikanerin Iris Barrel Apfel, die als Mode- und Stil-Ikone gilt und ihre etwa hundert Kleiderschränke in einem extra gemieteten Lagerraum aufgestellt hat, in einem Interview mit dem Schweizer Magazin Bolero, Juli/August 2013. Foto: Waldina