Archiv für Mai 2025

„Ich glaube nicht, dass gerade alle aus Überzeugung Glas oder Kalkstein verwenden. Das ist weniger eine ästhetische Entscheidung als eine Folge der Kommerzialisierung – sie macht alles austauschbar. Es ist der Markt, der heute unsere Umwelt prägt, und der Markt ist konservativ. Deshalb wird alles zunehmend mittelmäßig – ob Lebensmittel, Möbel oder Gebäude.“

Der britische Architekt Sir David Chipperfield in einem Interview im Zeit Magazin vom 3.4.2025. Foto: wikipedia

 

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, weiß, was viele Menschen wünschen.
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Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

Art Hotel, München

Kunst hängt an den Wänden in Zimmern und Fluren, in der Halle und den Frühstücksräumen. Man muss nicht alles mögen, aber auf jeden Fall gibt es was zu gucken.
Das Art Hotel liegt 150 Meter vom Hauptbahnhof entfernt und zur Zeit gegenüber einer riesigen Baustelle. Die Räume sind schlicht, die Bäder klein, aber das Frühstücksbüfett ist üppig und das Personal ausgesprochen reizend. Kurz: Für einen Städtetrip eine gute Adresse.

DZ ab ca 118 Euro. Foto: Art Hotel

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Unsere Geschichte – Diktatur und Demokratie nach 1945
 
 
Es ist wirklich eine einzigartige Dauer-Ausstellung, die man im Leipziger zeitgeschichtlichem Forum besuchen kann. Gezeigt wird deutscher Alltag in der Nachkriegszeit, in beiden deutschen Staaten, während der friedlichen Revolution und nach der Wiedervereinigung. Da steht ein Trabbi neben Jeans in Ost und West, zeigen Fotos das Schlangestehen vor dem Konsum, LP-Sammlungen dokumentieren den Geschmack westdeutscher Jugendlicher, und Plakate, Postkarten und Schriftstücke zeigen den wechselnden Zeitgeist. Und die handschriftlichen Notizen von Günter Schabowski zur neuen Reisereglung, die 1989 zur Grenzöffnung führte, fehlen selbstverständlich auch nicht.
Eine großartige Ausstellung, die man sich immer wieder ansehen sollte.
Foto: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig

Das Huhn hat viel zu tun

Städter haben ja eher weniger Kontakt zu lebendigen Hühnern und wissen deshalb selten, dass Hühner sich gegenseitig erkennen und ihre Küken angeblich bis 5 zählen können. Das Federvieh ist nämlich überhaupt nicht dumm. Seine Gehirne ähneln den unseren.
Für Menschen ab acht haben jetzt die Autorin Evelien De Vlieger und der Zeichner Jan Hamstra dieses wunderbare Buch zusammengestellt. In farbenfrohen Bildern erzählen die beiden von der Herkunft des Huhns, der verzweigten Familie überall auf der Welt, von den verschiedenen Federn, Kämmen und Hauben, von ihrer bevorzugten Nahrung und den vielen verschiedenen Rassen. Aber damit nicht genug: Wussten Sie zum Beispiel, dass der Hahn im Islam das heiligste Tier ist? Und dass jedes Huhn zwischen Tock! und Piep! ganz unterschiedliche Laute von sich gibt. Man erfährt sogar, dass im Vatikan keine Hühner leben (er ist zu klein) und dass sie in der Antarktis verboten sind, denn die möglicherweise eingeschleppte Vogelgrippe würde die Pinguine gefährden.

noch bis 14. September: „Remix. Von Gerhard Richter bis Katharina Grosse“ heißt die große Frühjahrs-Ausstellung des Museums Albertina Modern in Wien. Mit dabei sind Werke von Jörg Immendorf, Georg Baselitz, Sigmar Polke und Rosemarie Trockel.
3. Mai bis 12. Oktober: In Köln zeigt das Museum Ludwig  amerikanische „Street Photography“ von Lee Friedlander, Garry Winogrand und Joseph Rodriguez.
14.Mai: In Potsdam im Filmmuseum  liest der amerikanische Schriftsteller Richard Ford aus seinem jüngsten Buch „Valentinstag“.

Hamburg: Die Kunsthalle bietet jetzt auch Audiotouren auf Ukrainisch für die mehr als 35000 in Hamburg lebenden Geflüchteten und Besucher. Schirmherrin der Aktion ist die First Lady der Ukraine, Olena Selenska.
USA: Die legendäre Route 66 feiert ihren 99. Geburtstag. Seit 11. November 1926 führt sie 3800 km von Chicago nach Los Angeles. Der schönste und ursprünglichste Teil ist dabei nach einhelliger Meinung der Teil durch Arizona

Schicker Shoppen: Aus recycelten Plastik (und einem kleinen Stück Leder) bestehen die „Sunny Bay“ Taschen  aus Holland.
Geschmack satt: Die leckersten Tomaten kommen auch aus den  Niederlanden, vom Familienunternehmen Looye, besonders die kleinen Honigtomaten sind süß und schmecken direkt aus der Hand.
Sommergeschirr: „Fleur“, das neue Geschirr von Villeroy & Boch, gibt es in   vier Pastellfarben, die sich ganz wunderbar mischen lassen.Fotos: Trendexpress

Schloss Nymphenburg, München

Schloss Nymphenburg wurde 1664 als Sommerresidenz von Kurfürst Ferdinand Maria und seiner Frau Henriette Adelaide von Savoyen anlässlich der Geburt ihres Sohnes Max Emanuel nach italienischen Vorbildern errichtet. Zunächst bestand es nur aus einem mächtigen kubischen Pavillon, der aber dann von Sohn Max Emanuel ab 1701 um die etwas kleineren Gebäude rechts und links samt verbindender Galerien erweitert wurde. Ab 1715, nach fast zehn Jahren in Paris, ließ Max Emanuel vom Hofbaumeister Joseph Effner und dem französischen Gartenarchitekten Dominique Girard Nymphenburg als vollkommen symmetrische „Idealstadt“ entwerfen und bauen. Dazu wurden Nebengebäude zu Hofgevierten, ein halbkreisförmiges Rondell und fünf kleinere Schlösser im Park errichtet. Auch die Innenräume wurden kostbar ausgestattet, so gilt die Amalienburg als Kleinod des Rokoko. 1792 öffnete Kurfürst Karl Theodor den Park für die Öffentlichkeit.
Heute kann man auch das Geburtszimmer von König Ludwig II. von Bayern im Schloss besichtigen. Foto: CO

Das macht richtig Spaß: mit der Tram durch Leipzig. Dreizehn Linien gibt es, und die bringen einen auf 218 km kreuz und quer durch die Stadt. Die meisten treffen sich am Hauptbahnhof. Hier besteigen wir einen der schicken Wagen der Linie 4 und zuckeln gemächlich durchs Zentrum

Nordwest und den riesigen Park „Rosental“, der als englischer Landschaftspark gestaltet ist. An der Menckestraße steigen wir aus und stehen schon nach wenigen Schritten (Menckestraße 42) vor dem Schillerhaus , das heute als Kulturzentrum dient, in dem Lesungen, Konzerte, Workshops und Vortragsveranstaltungen stattfinden. Am 10. Mai zum Beispiel geben Schüler der Bach-Musikschule ein Konzert: Sommermusik im Schillerhausgarten.
Daneben gibt es eine ständige Ausstellung zum Dichter Friedrich Schiller (1759-1805), der im Sommer 1785 einige Monate in diesem Haus lebte und arbeitete. Hier entstand seine „Ode an die Freude“, die 1824 von Ludwig van Beethoven vertont wurde und deren Instrumentalfassung seit 1972 die Hymne der Europäischen Union ist.