„Sie sollen mir widersprechen in der Sache und mir nicht unterstellen, ich hätte von Tuten und Blasen keine Ahnung, weil ich schon ein paar Jahre älter bin und ein bisschen mehr mitbekommen habe als die Jüngeren.“

Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, 80, in dem Gespräch „Das geht mit 81“ mit der Ex-Politikerin Gesine Schwan, 80, der Ärztin Irmela Müller- Stöver, 80, und Mister Tagesthemen Ulrich Wickert, 81, in der „Zeit“ vom 21. März 2024.
Foto: Wolfgang Thierse

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat auch Erfahrungen mit dem Home-Office.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de 

 

Superbude, Hamburg

Luxus? Nein, aber lebendig , lässig und ziemlich lustig geht es in den drei Hamburger Superbuden zu. In den Stadtteilen Altona, St. Georg und St. Pauli ist eben immer was los. Die Zimmer sind alle phantasievoll und praktisch eingerichtet, große Familienzimmer für bis zu sechs Personen kann man auch bekommen, das reichhaltige, gesunde Frühstück kostet 15 Euro. Auf der Website kann man sich schon mal Tipps für den Hamburg-Besuch anschauen, sogar eine hilfreiche Packliste ist vorhanden. DZ ab ca 80 Euro. Foto: Superbude

Plätze für die Seele

Welcher Ort für jemanden zum „Soul Place“ wird, ist natürlich ganz individuell. Der eine braucht tiefe Stille oder fröhliche Lebendigkeit, der andere beeindruckende Architektur oder großartige Natur. Der Verlag Reise Know How hat sich das zum Prinzip für seine Reiseführer gemacht. In diesem gibt der Autor Dr. Andreas Drouve, gelernter Germanist, Hispanist und Völkerkundler, seine spanischen Seelenplätze preis – achtzig an der Zahl.Dazu gehören so bekannte wie La Seu, die Kathedrale in Palma de Mallorca, oder Ronda, die kleine Stadt mit dem großen Canyon, aber auch einsame Buchten im Naturpark Cabo de Gata-Nijar oder der Friedhof von Alcoi. Jedem Platz ist eine Doppelseite gewidmet mit Fotos, ausführlicher Beschreibung und Begründung, warum es ein Soul Place ist, und außerdem hilfreichen Adressen, Webseiten und Terminen. In einer Übersichtskarte sind alle „Soul Places“ eingezeichnet – man muss also nur noch hinfahren.

Andreas Drouve: Soul Places Spanien– Die Seele Spaniens spüren. 192 S., Reise Know How, 20 Euro. Foto: Reise Know How


 

Was für Frauen!

Der Tod der jungen Iranerin Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 im Gewahrsam der Sittenpolizei hat weltweit heftige Reaktionen ausgelöst. Unter dem Motto „Frau, Leben, Freiheit“ gab es überall Demonstrationen gegen das iranische Regime. Auch hier in Deutschland. 
Die in Berlin lebende iranische Modemacherin Leyla Piedayesh traf auf den Demos viele starke Iranerinnen, die sich vernetzen und etwas tun wollten, um die kämpfenden Frauen im Iran zu unterstützen. So entstand dieses Buch, für das Porträts von 18 in Deutschland lebenden Frauen mit iranischen Wurzeln (und einer mit kurdischen Wurzeln) zusammen getragen wurden. Die Autorin Stefanie von Wietersheim hat die Frauen interviewt und beschreibt ausführlich ihren Werdegang, ihre politischen Ansichten, ihr heutiges Leben und ihre Hoffnungen für den Iran. Die Fotografin Neda Rajabi, die auch porträtiert wird, hat einfühlsame Fotos der Frauen und ihrer privaten Lebenswelten beigesteuert.
Jedes Porträt ist angereichert mit einer Playlist der gegenwärtigen Lieblingssongs, mit einem Rezept für eine persische Spezialität und einigen Fragen, die jede der Frauen beantwortet hat.
Mit dabei sind bekannte Frauen wie die Schauspielerin Jasmin Tabatabai und die Frankfurter Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, die Journalistinnen Natalie Amiri, Shila Behjat und Sharazad Eden Osterer und auch zwei Physikerinnen, die jetzt ein Food Lab betreiben, die Zwillinge Sahar und Forough Sodoudi.
Die anrührenden Geschichten über diese phantastischen Frauen sind außerordentlich lesenswert, sie machen Mut und Hoffnung auf eine Reise in das wunderbare Persien – irgendwann ohne Ajatollahs.

Leyla Piedayesh, Stefanie von Wietersheim: Irans Töchter. 272 S., Callwey 29,95 Euro 
Foto: Callwey

 


Echt unterirdisch!

Ganz schön was los unter der Erde. Rund um den Globus hat die Natur dort im Laufe von Jahrmillionen höchst bemerkenswerte Kreationen hervorgebracht: Höhlen, Vulkane oder Grotten. Und seit etlichen Jahren hat sich auch der Mensch unterirdisch zu schaffen gemacht, hat prunkvolle Gräber errichtet, Tunnel gebaut und prächtige U-Bahnstationen. 17 solcher spektakulären Orte stellen der Journalist Volker Mehnert und die Grafikerin Claudia Lieb in diesem großformatigen Bilderbuch vor – eine spannende, faktenreiche Reise durch Kontinente und über Meere, von Island (Vulkan) über Ägypten (Königsgräber) bis nach Neuseeland (Glühwürmchengrotte). Schade nur, das jedes Ziel mit einer Doppelseite auskommen muss, und manche Details hätte man auch gern fotografiert statt gezeichnet gesehen. Bei dem 18. Ort allerdings, den das Duo mit aufgenommen hat, blieb ihm nichts anderes übrig: Von der Hölle sind bislang keine Fotos aufgetaucht. PM

Volker Mehnert/Claudia Lieb: Unterirdische Wunderwelten 40 S., Gerstenberg 28 Euro.
Foto: Gerstenberg


Potsdam/Hamburg. Sage noch einer, Kunst sei eine Sache für kleine Minderheiten: Die Ausstellung „Caspar David Friedrich – Kunst für eine neue Zeit“ in der Hamburger Kunsthalle  wurde von sage und schreibe 325 000 Interessierten besucht. Und im Potsdamer Museum Barberini  hat man bei der Schau „Munch Lebenslandschaft“ immerhin 184 600 Besucher gezählt. Eigentlich kein Wunder – Kunst macht offensichtlich viele Menschen glücklich.

9. bis 12. Mai, Hamburg: Und schon wieder feiert der Hafen Geburtstag, diesmal ist es der 835. Wie immer darf man sich auf Schiffsparaden, ein Schlepperballett, ein Feuerwerk, eine Licht-, Musik- und Drohnenshow und jede Menge kulinarischer Überraschungen freuen.
12. Mai, Muttertag: Wer noch eine kleine Aufmerksamkeit für die Mutter sucht, der wird bestimmt bei Gmundner Keramik  fündig. Wie wäre es denn zum Beispiel mit der „Herzerl“ – Schale? Foto: Gmundner
noch bis 24 November, Venedig: Zum 60. Mal findet die Biennale in der Lagunenstadt www.labiennale.org statt und gibt eine Übersicht über zeitgenössische Kunst aus aller Welt in Länder-Pavillons .

Unter vielen, vielen anderen neuen Möbeln zeigte man im April auf der Mailander Möbelmesse auch diese Neuigkeiten:

Driade:  „Freeze me“ nennt die slowenische Designerin Nika Zupanc ihre Kommode mit Spiegel, die es auch in Weiß und Schwarz gibt.
Cor:Das neue Sofa des Designstudios „Altherr Désile Park“ ist nach einer Wüsten-Oase benannt: „Siwa“ soll die Wohlfühlinsel im Wohnraum sein.
Item Amsterdam:  Der Barschrank feiert sein Comeback! Der lustige Schrank von „Studio Roderick Vos heißt „Belly“ und bekennt sich zu einem Bierbauch.
Made in Ratio: Den aus einem Stück Sperrholz unter Dampf geformte Sessel „Cowrie“ hat der tasmanische Designer Brodie Neill erdacht.
Fatboy:  „Fred’s Stuhl“ ist für draußen konzipiert, er ist aus Aluminium, stapelbar, mit oder ohne Armlehnen zu haben, und in der Sitzfläche läßt ein Schlitz den Regen ablaufen. Und lächelt dabei!
Fotos: Hersteller

Caricatura Museum, Frankfurt

Das Museum für Komische Kunst residiert im Leinwandhaus von etwa 1400, einem der ältesten Profanbauten Frankfurts, der aussieht wie ein Schlösschen mit Zinnen und Türmchen. Über die Jahrhunderte diente es dem Tuchhandel, war mal Gericht und Gefängnis, mal Lazarett oder Schlachthaus, mal lebten dort Stadtschreiber oder Geisteskranke, und zeitweise gab es hier ein Stadtmuseum oder eine Galerie. Im Krieg schwer zerstört, wurde es schließlich 1984 wieder aufgebaut. Für den gelungenen Umbau zum Museum bekam das Architekturbüro Diezinger + Kramer 2011 den „best architect award“.
Im Erdgeschoss gibt es jetzt eine 250qm große, 6m hohe Halle mit einer rustikalen Holzdecke und einer Galerie mit Glasvitrinen. Im Obergeschoss befindet sich ein wunderschöner Saal mit sieben, sehr hohen Fenstern, durch die man auf den Dom schaut. Foto: Caricatura

16.5.2024 bis 16.2. 2025, Humboldt-Forum: 
Hin und Weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart

Erichs Lampenladen

Der Palast der Republik, der Stolz der DDR,  stand einst, wo heute das Humboldt Forum steht, und dort wird jetzt die Geschichte des Palastes in einer Ausstellung dokumentiert. Mit 300 Exponaten erinnert man – von der Planung und Errichtung (1973-76) über die Nutzung für Kulturveranstaltungen und als Sitz der Volkskammer bis zum Abriß 2008 – an „Erichs Lampenladen“, wie der üppig illuminierte Bau in Erinnerung an den seinerzeitigen Staatsratsvositzenden Erich Honecker spöttisch genannt wurde. Zu sehen sind Entwürfe, Modelle, Plakate, Fotos und auch das Gemälde „Die rote Fahne“ von Willi Sitte. Außerdem kann man sich 50 Interviews anhören mit Menschen, die im Palast gearbeitet, ihn besucht oder aber bewusst gemieden haben.
Foto:  Treppe hinter dem Eingang zum Palast der Republik am Marx-Engels-Platz,© bpk / Herbert Fiebig

Er stand nicht weit entfernt, als am 10. Mai 1933 seine Bücher – bis auf „Emil und die Detektive“ – in Berlin öffentlich verbrannt wurden. Trotzdem glaubte Erich Kästner (1899-1974) immer noch, der nationalsozialistische Spuk würde „vielleicht ein paar Monate dauern, höchstens ein Jahr“. Ein Irrtum, der die Karriere des damals schon berühmten Autors für über ein Jahrzehnt beendete. 
Kästner wurde in Dresden in kleinbürgerliche Verhältnisse geboren. Mit 18 Jahren musste er zum Militärdienst, von der harten Ausbildung blieben ihm eine lebenslange Herzschwäche und Wut aufs Militär. Von 1919 bis 1927 studierte er in Leipzig Geschichte, Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaften und schloss mit dem Dr. phil. ab. Sein Studium finanzierte er sich durch Artikel für das Feuilleton der Neuen Leipziger Zeitung und als Theaterkritiker. 1927 zog er nach Berlin und begann als Journalist für Tageszeitungen und die Zeitschrift „Weltbühne“ zu arbeiten. 1928 veröffentlichte Kästner sein erstes Buch mit Gedichten aus seiner Leipziger Zeit. Sein erstes Kinderbuch „Emil und die Detektive“ erschien 1929 und wurde allein in Deutschland zwei Millionen Mal verkauft und bis heute in 59 Sprachen übersetzt. Weil er mit der Verfilmung des Buches unzufrieden war, begann er auch Drehbücher zu schreiben.
1933 entschied sich Kästner – aus bis heute nicht ganz geklärten Gründen – gegen eine Emigration und veröffentlichte bis zum Kriegsende in der Schweiz und in Deutschland unter Pseudonym, etwa das Drehbuch zu dem Film „Münchhausen“ der Ufa unter dem Namen Berthold Bürger.
Nach dem Krieg zog er nach München und schrieb für Zeitungen, fürs Kabarett und für den Hörfunk, verfasste Lieder, Hörspiele, Reden und Aufsätze. Sein Kinderbuch „Konferenz der Tiere“ erschien, und er trat als Erzähler bei der Verfilmung seines Buches „Das doppelte Lottchen“ auf. Seit jeher ein engagierter Zeitkritiker, lehnte er die Militarisierung der Bundesrepublik ab und hielt Reden bei Ostermärschen.
Am 29. Juli 1974 starb Erich Kästner und wurde in Bogenhausen beigesetzt.

Seine Heimatstadt Dresden erinnert jetzt zum 125. Geburtstag an ihren großen Sohn mit vielen Veranstaltungen , z.B. einem Konzert am 5. Juni in der Semper Oper, einer Rallye für 450 Drittklässler am 18. Juni und am 19. Juni mit der Uraufführung des Musiktheaterstücks „Kennst Du das Land, wo die Optionen blühn?“
Mehr Veranstaltungen im ganzen Jahr finden Sie auf  www.dresden-kulturstadt.de 
Foto: wikipedia

„Das Kino formt Erinnerungen – und Erinnerungen formen die Geschichte.“

Der ukrainische Regisseur Mstyslaw Tschernow über die Macht des Films in seiner Dankesrede bei der Oscar-Verleihung am 10. März in Hollywood. Den Preis erhielt er für seinen Dokumentarfilm „20 Days in Mariupol“. Zitiert in der SZ vom 11.März 24. Foto: Wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat ein neues Buch veröffentlicht, in dem er sich die Mühen des Alters vornimmt: Influencer und Impfgegner, WhatsApp und Zigeunerschnitzel, TikTok und Fremdschämen.  Caren Hodel hat ein paar lustige Texte beigesteuert.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de 

 

H2 Hotel, Leipzig

Direkt am Hauptbahnhof finden Sie das schlichte, aber praktische Hotel, in dem es auch Familienzimmer gibt. Die Doppelzimmer sind 20qm groß, die Bäder klein, aber intelligent eingerichtet. Das Frühstücksbüfett ist erstaunlich vielfältig mit Rührei und frischem Schnittlauch, Müsli mit Nüssen, frischem Obstsalat und verschiedenen Joghurtsorten. Zum Messegelände fährt um die Ecke eine Straßenbahn ab, in die Innenstadt zur Thomaskirche, den Passagen und Museen kann man wunderbar zu Fuß gehen. DZ ab ca 100 Euro.  Foto: H2 Hotel

Welche Pracht

„Für Cottage-Gärten“, schreibt der britische Fotograf und Autor Mark Bolton, „gibt es keine Regeln…..jeder kann so einen wilden, bescheidenen und genügsamen Garten gestalten“. Damit wir Leser aber doch ein bisschen Hilfe bekommen, hat Bolton dieses Buch gemacht. Darin erläutert er, wie er seinen kleinen Garten angelegt und mit viel Geduld zu großer Pracht gebracht hat. Er nimmt uns mit durchs Gartenjahr, erklärt, was wann gemacht werden muss, empfiehlt Werkzeuge und Pflanzgefäße, wirbt für einen Schuppen und einen Komposthaufen, und nicht zuletzt gibt der Fotograf Tipps, wie man sein Paradies im Bild festhält. Ergänzt wird der üppige Band mit vier Reportagen anderer Gärten und einem ausführlichen Pflanzenregister.
Ein Buch zum Schwelgen – auch für Balkonbesitzer.

Mark Bolton: Ich träume von einem Cottage-Garten 224 S., Callwey, 39,95 Euro. Foto: Callwey

 
Welche Freude

Ach, was waren das für Zeiten, als das Glück von Abermillionen Musikfans in einer 30 mal 30 Zentimeter großen Papphülle steckte, die man ebenso stolz wie sorgsam nach Hause brachte, dort noch mal eingehend das Bild vorne drauf betrachtete, um dann eine runde Scheibe hervorzuziehen und sie vorsichtig auf einen Plattenteller zu legen und dann…Vorbei. Schon mit der CD begann die Marginalisierung der Musik, und heute wird ja fast nur noch gestreamt. Aber halt: Weil Totgesagte bekanntlich länger leben, hat die Schallplatte eine – wenn auch in kleinem Rahmen – veritable Wiederauferstehung erfahren. Nachzulesen in diesem Buch, das zum einen die spannende Geschichte der schwarzen Scheibe erzählt und zum anderen ihren aktuellen, höchst vitalen Stand beschreibt. Text und Layout kommen zwar immer mal wieder reichlich unbeholfen daher, aber dennoch ist der Band eine liebevolle Hommage an ein offensichtlich unsterbliches Medium.

Into The Groove. Vinyl-Kult: Die Geschichte der Schallplatte.192 S. Prestel. 36 Euro. Foto: Prestel

Yoko Ono:Music of the mind. Noch bis 1. September zeigt die Tate Modern in London (in Zusammenarbeit mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf) mehr als 200 Arbeiten der Künstlerin aus den letzten 70 Jahren.
Wildplastic im Supermarkt. Aus eingesammeltem, wild in der Natur herumliegendem Plastik werden bereits Müllbeutel und Versandtaschen hergestellt. Nun bekommt man auch Toilettenpapier in wildem Plastik verpackt.

16.- 21. 4. Mailand: Die weltgrößte Möbelmesse mit Ausstellern aus 37 Ländern zeigt, was es Neues gibt – bei Sofas und Sesseln, Betten und Schränken, Teppich, Küchen und Leuchten. (siehe auch weiter unten)
21.4. – 25.8. Dortmund: Im Museum am Ostwall gibt es jetzt eine Ausstellung für Familien unter dem Titel „Kopfüber in die Kunst“.
Räume gefüllt mit Schaumstoff und Stoffbahnen, mit Farben und Licht laden Kinder und Eltern ein, ganz neue Erfahrungen zu machen.

Unter vielen, vielen anderen neuen Möbeln zeigt man im April in Mailand auch diese Neuigkeiten:

 

Moooi: Marcel Wanders sieht seinen Sessel „Kisss“ als Hommage an Salvador Dalis Sofa „Lips“ von 1936. Kisss gibt es in wunderschönen Farben für eine fröhliche Runde.

Brühl: Das Sofa „bongo bay lounge“ kann als Solist ebenso bestehen wie aneinander gereiht als Ecksofa. Einen Einzelsessel gibt es auch. In Knallrot natürlich besonders schick! Fotos: Hersteller

Kisss von Moooi

Bongo von Brühl

Altes Rathaus, Leipzig

Das Alte Rathaus

Das Alte Rathaus gilt als einer der bedeutendsten Profanbauten der Renaissance in Deutschland. 1360 wurde ein Rathaus in Leipzig erstmals erwähnt, in der heutigen Form entstand es 1556, eine Geheimkammer aus dem Jahr 1483 blieb erhalten und kann heute als Schatzkammer besichtigt werden. Das Gebäude ist 93,2 m lange und 20,6 m breit, der Turm ist 41 m hoch. Bemerkenswert ist der asymmetrische Aufbau des Rathauses, der dadurch entstand, dass auf einem ursprünglichen Haus gebaut und das Treppenhaus an dieser Stelle  übernommen wurde.
Zeitweilig arbeitete hier auch ein Schöffengericht, deshalb wurden im Keller Gefängniszellen eingebaut, die man ebenfalls noch anschauen kann.
Ende des 19. Jahrhunderts war das Gebäude als Rathaus zu klein, der Stadtrat zog in einen Neubau um. Das Alte Rathaus wurde 1943 bei einem Luftangriff schwer beschädigt, der Dachstuhl brannte aus. Nach der Restaurierung wurde der Bau zum Museum umgebaut, in dem heute die Stadtgeschichte Leipzigs gezeigt wird.
Unbedingt besuchen sollte man den großen Festsaal, die Ratsstube und das Landschaftszimmer aus dem Spätbarock. Foto: wikimedia

Albertina, Wien, bis 14.7.2024: 
Roy Lichtenstein. Zum 100. Geburtstag

Der Amerikaner Roy Lichtenstein (1923-1997) gehört neben Andy Warhol zu den Stars der Pop Art. Die Albertina zeigt jetzt mehr als 90 Gemälde, Skulpturen und Grafiken, darunter viele Leihgaben aus internationalen Museen wie dem New Yorker Moma und dem Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid. Zu sehen sind u.a. Lichtensteins Frühwerke aus den 1960er Jahren, seine Gemälde von Objekten aus der Werbung und eine seiner riesigen Brushstroke-Skulpturen, bei denen ein scheinbar spontaner Pinselstrich auf die Werke der Expressionisten Jackson Pollock und Willem de Kooning Bezug nimmt.
Foto:  Albertina

Fachwerkhaus in der Langen Straße

Wie angenehm! Die gesamte Altstadt von Buxtehude ist Fußgängerzone, so kann man auch einfach mitten auf der Straße stehen bleiben und die schönen Fachwerkhäuser entspannt betrachten. Allerdings sind nicht alle Fachwerkhäuser richtig alt, denn 1911 brannten viele ab, wurden aber dann wieder aufgebaut und erinnern so mit den Originalen an die lange Geschichte
der kleinen Stadt im Alten Land südlich der Elbe. 959 wird das Bauerndorf das erste Mal urkundlich als „Buochstadon“ erwähnt, daraus entsteht Anfang des 12 Jahrhunderts „Buchstadihude“, womit vermutlich ein Fluss-Anleger an einer Buchenstätte gemeint ist. 1285 gründet der Bremer Erzbischof Giselbert von Brunckhorst die Stadt Buxtehude, die 1328 Stadtrecht erhält und ab 1363 als Mitglied der Hanse geführt wird.
Für weitere Bekanntheit sorgte das Jahr 1840, als der Schriftsteller Wilhelm Schroeder die Tierfabel „Dat Wettlopen twischen den Hasen un den Swinegel up de lütje Haide bi Buxtehude“ (Plattdeutsch für: Der Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel auf der kleinen Heide bei Buxtehude) veröffentlichte, die bereits 1843 von den Brüdern Grimm in ihre Hausmärchen übernommen wurde. Und seither sind Hase und Igel aus Buxtehude nicht mehr wegzudenken. So auch an der Fassade des Alten Rathauses, das 1914 erbaut wurde, und im Foyer vor dem Tourismusbüro.

St. Petri Kirche

Ein paar Schritte weiter die Lange Straße entlang   kommen Sie zur St. Petri-Kirchevon 1296, einem großartigen Beispiel der Backsteingotik mit einem Altar von etwa 1520, Chorgestühl von 1400 und einem geschnitzten Kruzifix von 1470. Die ursprüngliche Orgel von Arp Schnitger verbrannte 1853, die heutige stammt von Philipp Furtwängler aus dem Jahr 1859.
Genau gegenüber steht das Museum für Regionalgeschichte und Kunst mit einer sehenswerten Fassade. Das Haus wurde 1913 gebaut und mit typischen Fachwerkelementen aus dem Alten Land verkleidet. Neben der barocken Haustür findet man auch eine „Klöndör“, eine zweigeteilte Holztür. Wer den oberen Teil öffnete, konnte aufgestützt gut mit den Nachbarn schwatzen.
Wenn Sie jetzt in die Abteistraße einbiegen, sehen Sie dort gleich das Abthaus ,das wohl 1629 vollendet wurde und ein bereits 1399 errichtetes aber inzwischen baufälliges Haus ersetzte, in dem die Äbte des 16km entfernten Benediktiner-Klosters Harsefeld in schwierigen Zeiten Zuflucht suchten. Heute lädt hier ein feines Restaurant zu Lachsroulade und Kalbschnitzel.
Ein paar Schritte weiter in der Fischerstraße befindet sich die Stadtbibliothek  im ehemaligen Lehrerwohnhaus von 1736. Erhalten hat sich eine wunderbare Rokoko-Stuckdecke, also gehen Sie einfach mal hinein – auch wenn Sie kein Buch ausleihen möchten.
An der nächsten Ecke biegen Sie links ab und stehen schon an einem weiteren Kleinod von Buxtehude:

Das Fleth mitten in der Stadt

Dem Fleth aus dem 13. Jahrhundert, einem aufgestautem Hafenbecken, in das bis 1962 Waren geliefert wurden.

Der Flethenkieker schaute nach Hochwasser

Am Geländer lehnt seit 1989 eine Bronzeskulptur, die einen Flethenkiekerdarstellt, der einst die Wassertiefe beobachtete und bei Hochwasser Alarm schlug.
Entlang des Fleths kann man die Baugeschichte Buxtehudes gut verfolgen, neben Fachwerkbauten aus dem 16. Jahrhundert und barocken Fassaden aus dem 18. Jahrhundert findet man hier auch Bauten aus dem 19. Jahrhundert.
Wenn Sie jetzt wieder in die Breite Straße einbiegen, dann können Sie sich gleich links in der hübschen Buchhandlung „Literatur im Zimmer“ mit Lektüre für die Rückfahrt eindecken.
Aber vorher kehren Sie noch im Keller des Rathauses ein: Dort wird man Sie gern mit  – na was wohl? – einer Hase & Igel-Pfanne verwöhnen. Fotos: CO