Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren 
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, kennt eigentlich alle Mühen des Alltags.
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Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

 

Gasthaus Frohsinn, Bosau

Die Zimmer im Haus Seefrieden sind einfach, die Bäder ziemlich klein – aber die Lage des Hauses ist einfach wunderbar: direkt am großen Plöner See mit eigenem Steg und weitläufigem Garten. Ein weiteres Highlight ist das Restaurant im Gasthaus, dort gibt es morgens ein üppiges Büfett, und abends servieren die beiden Gastgeber köstliche Regionalküche: Pannfisch, Cordon Bleu und hausgemachtes Sauerfleisch.
DZ ab ca112 Euro.

Foto: Hotel Frohsinn

Nudeln für jede Lebenslage

„Wir beide sind ganz verrückt nach Nudeln“, schreibt das Autorenpaar in seinem Vorwort. Für dieses Buch sind die beiden durch die Welt gereist, haben unterschiedliche Nudeln, überraschende Zubereitungsarten, verschiedene Soßen, unbekannte Gewürze und eben die leckersten Rezepte gesammelt. So kann man sich hier von Italien (Rigatoni Carbonara) über Belgien (Casarecce mit Miesmuscheln) nach China (Chow Mein), über Vietnam (Bun Bo Hue) und Japan (Ramen) bis nach Korea (Feuertopf) rund um den Globus und durch 75 herrliche Nudelgerichte probieren. Dazu gibt es jede Menge Tipps für Zutaten und Toppings.
Macht süchtig!

Mike & Stephanie Le: Nudeln, Nudeln, Nudeln, 272 S., Dorling Kindersley, 26,95 Euro 
Foto: Dorling Kindersley

Kartell:

Teresa gibt es in sechs Farben

Der Italienische Architekt und Designer Ferruccio Laviani, der einmal Geigenbauer werden wollte, hat schon viele Leuchten entworfen. Diese Tischleuchte heißt Teresa und wird aus recyceltem Kunststoff in sechs Farben angeboten.

 

Artemide: Die Serie „Alphabet of Light“ , erdacht von den dänischen Designern der „Bjarke Ingels Group“, gibt es jetzt auch in einer Mini-Version. Die Buchstaben sind 35,5 cm hoch und haben einen Querschnitt von 2,5 cm und passen so auch prima in private Wohnzimmer.
Fotos: Hersteller

Hundertwasser Bahnhof, Uelzen
 
Die Hansestadt Uelzen hat schon seit 1847 einen Bahnhof an der Strecke Hannover-Harburg. Als regionalen Beitrag zum Projekt der  Weltausstellung Expo 2000 in Hannover beschloß die Stadt, ihn in einen „Umwelt- und Kulturbahnhof“ zu verwandeln und beauftragte den Wiener Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928 bis 2000) mit einem Konzept. Und so schuf der Maler, Architekt und Ökologe ein Beispiel für „natur- und menschengerechte Architektur“, wie es auf einer Tafel im Bahnhof heißt.
Das ursprüngliche 1888 errichtete Gebäude des Architeken Hubert Stier (1838-1907) stand unter Denkmalschutz, deshalb konnte Hundertwasser den Grundriss nicht verändern, er konnte nur das vorhandene umgestalten. So entschied er sich für bunte, runde Säulen, goldene Kugeln auf dem Dach, phantasievolle Mosaike aus Fliesen in schillernden Farben, Türmchen und Häuschen mit runden Ecken auf den Bahnsteigen und Bäumen auf den Dächern machen den Bahnhof zu einem Fest für die Augen. Also: Hinfahren, anschauen! 
Foto: Uelzen/CO

Kunsthalle Rostock, noch bis 8.9.2024
Der große Schwof

Hat da jemand gesagt, die DDR sei ein muffiger, langweiliger Spießer-Staat gewesen? In der Rostocker Kunsthalle ist noch bis zum 8. September zu besichtigen, dass etlichen „unserer Brüder und Schwestern im Osten“ durchaus der Sinn nach Spaß, Kurzweil und Vergnügen stand. Nicht gerade in aller Öffentlichkeit, aber privat, in Vereinen oder Kombinaten entwickelte man beträchtliche Phantasie und Tatkraft, um dem tristen Alltag zumindest für ein paar Stunden zu entkommen. Und so zeigen die rund 300 Fotos von „Der große Schwof“ und „Rostock tanzt“ lustige Paare, lockere Runden, mehr oder weniger standfeste Trinker und überhaupt jede Menge Kontrastprogramm zum offiziell verordneten Frohsinn.
Mehr feiern statt marschieren – ein bisschen attraktiver wäre der real existierende Sozialismus dadurch bestimmt geworden.
Mit dabei sind u.a. Bilder von Sibylle Bergemann, Ute und Werner Mahler, Roger Melis und Gerhard Weber. (PM)
Foto: Christian Borchert: Fasching im Rentnertreff

Plaza Mayor

Wer eine Großstadt besucht und nicht gut zu Fuß ist, kann natürlich mit öffentlichen Bussen und Bahnen vorankommen, aber nicht überall ist das System des ÖPNV (und besonders die Funktion der Ticketautomaten) leicht zu durchschauen. Wie gut, wenn man dann einen der mittlerweile global verkehrenden Hop-on-hop-off Busse benutzen kann. In Madrid sind sie sehr empfehlenswert. Und an fast allen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist eine Haltestelle.
Selbstverständlich auch am weltberühmten Prado, einem der größten und bedeutendsten Kunstmuseen überhaupt und 1819 nach dem Vorbild des Louvre in Paris errichtet. Zu sehen sind hier in prächtigen Sälen spanische, italienische und flämische Malerei vom 12. bis ins 20. Jahrhundert, etwa von Francisco de Goya, Diego Velázquez, Tizian und Sandro Boticelli.

 Danach ist man erst einmal platt – aber wenn   man wieder durchatmen kann, kauft man genau vor der Tür ein Hop-on-Hop-off-Ticket, klettert im Bus nach oben aufs Oberdeck, stellt die Kopfhörer auf „Deutsch“ ein, damit man alle Erklärungen mitbekommt, und los geht’s.
Der erste Halt ist die Puerta de Alcalá, gebaut 1770 als Zugang zur Stadt, 44m breit und 22 m hoch. Die fünf Öffnungen – drei für Fuhrwerke und zwei für Fußgänger – wurden früher abends mit Gittern verschlossen.
Danach fährt der Bus durch das elegante Salamanca Viertel bis zur Plaza de Colón mit der riesigen spanischen Fahne, einem Kolumbus Monument von 1885 und drei Beton-Skulpturen von 1977, die an die Entdeckung Amerikas erinnern.
Weiter geht’s zur Plaza de Cibeles mit einem imposanten Brunnen von 1782 und rundherum sehenswerten Palästen.  Auf diesem Platz feiern die Madrilenen sehr gerne – zuletzt den Gewinn der Fußball-Europameisterschaft.

An der Gran Via

Und nun die Gran Via  entlang, die belebte Einkaufsmeile mit herrlichen, sehr hohen Häusern, die von 1911 bis 1949 erbaut wurden. Wer shoppen möchte, steigt hier aus.
Nächster Halt: Plaza de España. Der Platz liegt zwischen zwei Wolkenkratzern aus den 50er Jahren und wird dominiert von einem Wasserbecken und einem Denkmal für den spanischen Nationaldichter Miguel de Cervantes, der von seinem Sitzplatz aus seine Helden Don Quijote auf dem Pferd Rosinante und Sancho Panza auf seinem Esel betrachtet. Lassen Sie sich Zeit, gehen Sie ganz herum um das Denkmal – es lohnt sich.
Anschließend fährt der Bus vorbei am Tempel von Debod, der im zweiten Jahrhundert v. Chr. in Ägypten erbaut und Spanien als Dank für die Mithilfe beim Erhalt des Tempels von Abu Simbel geschenkt wurde. Er ist eines der ganz wenigen Beispiele altägyptischer Architektur in Europa.

Ein Portal an der Puerta del Sol

Falls Sie jetzt mal eine grüne Pause brauchen, steigen Sie am nächsten Halt aus und spazieren ein wenig durch den „Jardin del Campo del Moro“, eine schöne Gartenanlage mit einem Muschelbrunnen von 1775 und dem Tritonenbrunnen mit einer Figur des Meeresgottes Triton aus dem 16. Jahrhundert.
Wenn Sie wieder im Bus sitzen, kurvt der vorbei am Stadttor „Puerta de Toledo“ und der Basilika „San Francisco El Grande“ mit einer 58m hohen Kuppel und einer wertvollen Gemäldesammlung, ehe er durch die kleinen Gassen nahe der Plaza Mayor fährt. 
Sie haben jetzt erst einmal genug von dieser wirklich schönen Stadt gesehen? Dann lassen Sie sich auf der Plaza Mayor nieder, trinken was Leckeres und schauen Sie den Madrilenen bei der Gestaltung ihres Feierabends zu – das macht auch ziemlich viel Spaß!
Fotos: CO

“Rahn, Müller, Brehme, Götze. Wir stehen in einer Reihe. Aber am Ende, nüchtern betrachtet, haben wir einfach ein Tor geschossen.“

Der Fußballer Mario Götze in einem Interview mit dem Zeit Magazin vom 6.6.24 über sein entscheidendes Tor im Endspiel der Weltmeisterschaft 2014 in Rio gegen Argentinien.
(Helmut Rahn (1929 -2003) schoss 1954 gegen Ungarn das 3:2; Gerd Müller  (1945 – 2021) trat das Siegtor gegen die Niederlande 1974, und Andy Brehme (1960 – 2024) gelang das 1990 in Rom gegen Argentinien.) Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren 
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, weiß genau, was im Leben wichtig ist.

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Hotel und Gasthaus Schwanen, Weil am Rhein

Am schönsten ist es, am Abend im Schwanengarten unter Linden und Kastanien zu sitzen und Markgräfler Spargel oder in Burgunder geschmorte Rindsbäckle zu genießen. Drinnen im gut bürgerlichen Restaurant wird das natürlich auch serviert. Und dann muss man nur die Treppe rauf und kann sofort auf sehr bequemen Matratzen schlummern. Die Zimmer sind gemütlich mit Holz und der Farbe Rot eingerichtet, die Bäder sind strahlend weiß. Das leckere Frühstück wird nicht draußen serviert, aber mit der dritten Tasse Kaffee kann man ja schon mal rausgehen! 
DZ ab ca126 Euro. Foto: Hotel Schwanen

Melancholie in Bilder

Einsamkeit war sein großes, beherrschendes Thema. Und wo ließ sie sich eindringlicher und trostloser darstellen als in einer Großstadt wie New York? Bis zu seinem Tode 1967 malte Edward Hopper (geb. 1882), der seit 1913 in der Metropole am Hudson River gewohnt hatte, immer wieder verlorene Menschen, die abwesend vor sich hinstarren, und verlassene Straßen, deren Ödnis von der Leere in der Millionenstadt künden. Das Whitney Museum, das Hoppers umfangreichen Nachlass bekam, widmete dem Künstler 2022 die große Ausstellung „Hopper’s New York“, und Lutz Schirmer, Deutschlands umtriebigster Kunstverleger, spendierte sich und allen Hopper-Fans jetzt zum 50-jährigen Jubiläum seines Verlags die deutsche Ausgabe des Katalogs: ein opulenter Prachtband, der noch einmal mit einer geradezu überwältigenden Materialfülle den prominenten Rang belegt, den Amerikas bedeutendster Realist in der Geschichte der Klassischen Moderne einnimmt. PM

Edward Hopper New York. 256 S. Schirmer/Mosel. 68 Euro. Foto: Schirmer/Mosel

 
Fritz Hansen. Der dänische Hersteller von Designikonen wie der „Ameise“ und „Serie 7“ startet das Programm „ReNEW“ als umfangreiche Nachhaltigkeitsinitiative.  Beim „Refurbish“ werden Stühle restauriert, repariert und so deren Leben verlängert. Unter dem Titel „Recrafted“ bietet Hansen auch restaurierte Stühle zum Verkauf an. Foto: Fritz Hansen

Serie 7

Die Ameise

 

Zebra: Zum Faulenzen in der Sonne sogar für zwei bestens geeignet ist das „Pollux Daybed“  aus Aluminium und Plantagen-Teakhaus, mit Polster-Auflagen und Rückenkissen. Leider hat das seinen Preis: ca.. 4800 Euro.

 

B&B Italia: „Narinari“ heißt der neue, schicke Sessel der Designer Tiziano Guardini und Luigi Ciuffreda, der einen abnehmbaren Filzbezug in schönen Farbtönen hat. Auch der ist teuer: ab ca. 3800 Euro. Fotos: Hersteller

 

KomponistenQuartier, Hamburg
 

Musik spielt hier die Hauptrolle

Richtig alt sind die schönen Giebelhäuser in der Peterstraße nicht – bis auf eins. Das Beyling-Stift (Peterstraße 39) stammt von 1751 und war als Wohnhaus gebaut worden. 1965 ließ Hamburgs großer Stifter Alfred Toepfer es restaurieren, und wenige Jahre später veranlasste er den Neubau einiger Bürgerhäuser nach uralten Plänen.
Das ganze Ensemble ist heute ein Museumsquartier, das den Komponisten Brahms, Telemann, Carl-Philipp-Emanuel Bach, Hasse, Mendelsohn und Mahler gewidmet ist.
Die Museen stellen die Biografien der mit Hamburg verbundenen Komponisten und die Musikgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts vor. Natürlich gibt es auch jede Menge Hörproben.
Schirmherr des Quartiers ist der Dirigent Kent Nagano. Foto: Komponistenquartier

Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, noch bis 20.10.2024
Anna Haifisch: Bis hier lief’s noch gut

Friedrichs Hunde

Anna Haifisch  ist eine 1986 in Leipzig geborene Comiczeichnerin und Illustratorin, die bereits international Erfolge gefeiert hat und sich selbst in der Tradition der „Funny Animals“ wie dem sympathischen Beagle Snoopy von Charles M. Schulz sieht. Ihre mit zarten Strichen hingeworfenen Hunde, Mäuse, Frösche und Hasen erleben meist Abenteuer in farbenfrohem Umfeld. Das Museum für Kunst und Gewerbe zeigt jetzt etwa 300 Werke – Zeichnungen, Comics, Illustrationen und Designprodukte – der überaus produktiven Künstlerin. Mit dabei sind auch ihre Müslischalen „Friedrichs Hunde“ für KPM und die Boxershorts „LousyLivin“ in Rosa.
Foto: MKG/Reiner Heller/ Anna Haifisch

Wenn Sie schon auf der Plaza der Elphi, der Elbphilharmonie, gestanden und auf die Stadt geschaut haben, dann sind Sie sicherlich auch schon durch den Hafen geschippert, sind über die Reeperbahn gebummelt und per Fahrstuhl auf den Michel gefahren, haben an der Binnenalster Kaffee getrunken und sind mit dem Alsterdampfer gen Winterhude gefahren, haben die moderne Architektur in der Hafencity  – und die alte in der Speicherstadt bewundert.
Von dort sind es nur noch wenige Schritte bis ins Kontorhausviertel, dem Gebäudekomplex rund um den Burchardplatz. Und das ist auch unbedingt einen Besuch wert. Die bis zu zehn Stockwerke hohen Kontorhäuser entstanden von 1921 bis 1943 im Stil des sogenannten Backsteinexpressionismus und gehören seit 2015 zum Unesco-Weltkulturerbe. Vorher war ein sehr eng bewohntes Gängeviertel abgerissen worden,

Das Chilehaus

weil dort die Choleraepidemie von 1892 gewütet hatte.
Wenn Sie mit der U-Bahn kommen und an der Haltestelle Meßberg aussteigen, stehen Sie gleich oben an der Treppe vor dem Meßberghof. Eine Informationstafel erinnert an die hier früher arbeitende Firma Tesch & Stabenow, die im Dritten Reich das Gift Zyklon B an Konzentrationslager lieferte und deren Chef Bruno Tesch 1946 hingerichtet wurde.
Heute residieren dort Teile des Bauerverlages,und im Parterre finden Sie das Chocoversum, das Schokoladenmuseum, in dem man in 90 Minuten alles über Schokolade lernen und natürlich auch probieren kann.
Genau gegenüber steht das riesige Chilehaus, das gerade hundert Jahre alt wurde. Entworfen hat das markante Gebäude mit der an die Form eines Schiffsbugs erinnernden Spitze der renommierte Architekt Fritz Höger; Bauherr war der

Innenhof des Chilehauses

Kaufmann Henry Sloman, der nach 60 Jahren als reicher Mann aus Chile zurückkehrte und seiner Heimatstadt das Haus zum Geschenk machte. Errichtet wurde es in Skelettbauweise, was flexible Grundrisse ermöglichte. Neben großzügigen Treppenhäusern wurden auch die 1876 in England erfundenen Paternoster eingebaut. Durch einen großen Torbogen geht man in einen Innenhof, in dem ein Infocenter alles über das Kontorhausviertel weiß, und auf der anderen Seite durch einen weiteren Torbogen auf den Burchardplatz. Links an der Ecke residiert dort „Manufactum“ , das „Warenhaus der guten Dinge“ laut Selbstaussage. 
Am Burchardplatz stehen sich der „Mohlenhof“  und der „Sprinkenhof“  gegenüber.
Der Mohlenhof, 1928 geplant von den Architekten Klophaus, Schoch und zu Putlitz, ist ein dreiteiliges, ineinander verschachteltes Gebäude mit einem geschwungenen Südflügel an der Niedernstraße. 
Der Sprinkenhof, gebaut von 1927 bis 1943 in drei Bauabschnitten nach Plänen von Fritz Höger und den Brüdern Hans und Oskar Gerson,, war damals Hamburgs größter Bürokomplex mit drei Innenhöfen. Benannt wurde er nach Johann Sprink, einem Schmied, der hier 1384 ein Grundstück gekauft hatte. Die Fassade des neunstöckigen Gebäudes ist mit einem rautenförmigen Klinkermuster und mit zwei Großplastiken aus Sandstein von Hans Wagner dekoriert.
Hoffentlich scheint die Sonne, wenn Sie hier herumspazieren, denn der typische Hamburger Nieselregen läßt die Backsteinmauern schon mal bedrohlich aussehen. Aber wie auch immer das Wetter ist, wenn Sie jetzt erschöpft von so viel Backstein sind, dann lassen Sie sich in einem der 30 Cafés und Restaurants nieder, die rund um den Burchardplatz Leckeres bereithalten. Fotos: Chilehaus/CO

 

 „Eine der Eigenschaften aller Fanatiker ist, dass sie keinen Sinn für Humor haben. Das ist bei Donald Trump oder Wladimir Putin übrigens nicht anders.“

Der Schriftsteller Salman Rushdie in einem Interview mit dem Stern Nr. 17 vom 18.4.2024.
Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, weiß genau, was Männer bewegt.

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Parador de Segovia, Spanien

Die etwa 100 Paradores, die Hotels im Besitz des spanischen Staates, sind oft in historischen Gebäuden untergebracht, die dadurch vor dem Verfall gerettet werden konnten. Nicht so der in Segovia, drei Kilometer vor der Stadt auf einem Hügel gelegen, der 1976 erbaut wurde und auf den ersten Blick wie ein brutaler Betonbau aussieht.
Aber drinnen wird’s deutlich freundlicher. Die Zimmer sind großzügig mit Sitzecke in angenehmen Farben eingerichtet und haben alle einen Balkon mit Sicht auf die wunderschöne alte Stadt. Die riesige Halle mit Kamin und bequemen Sesseln bietet auch großen Gesprächsrunden genügend Platz, auf der kleinen Terrasse davor kann man den Sonnenuntergang über Segovia bei einem leckeren Drink genießen. Das vielfältige Frühstücksbüfett wird im Restaurant aufgebaut, in dem mittags und abends regionale Küche serviert wird.
DZ ab ca 200 Euro.
 Foto: CO

Lebensgeschichten

Der Architekt und Designer Matteo Thun, geboren 1952 in Südtirol, ist sicher einer der Vielseitigsten seiner Zunft. Er hat nicht nur 1981 die epochemachende Gruppe Memphis mit Ettore Sottsass zusammen gegründet und war Professor an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, er entwarf u.a. auch mit seinem eigenen Büro Uhren für Swatch und Vasen für Tiffany, baute ein Hotel in Venedig und eines in Hamburg.
Kein Wunder, dass ihn eine normale Biografie nicht interessierte – lieber erzählte er der Autorin Sherin Kneifl 72 Geschichten aus seinem Leben. So erfährt man in ihrem gemeinsamen Buch auch Privates über seine Kindheit in einem Schloss bei Bozen, wo im Winter aus Kostengründen nur zwei Zimmer geheizt wurden, über eine seiner Großtanten, die mit Max Ernst und Picasso befreundet war, oder über Karl Lagerfeld, der alle seine ersten Entwürfe für Memphis auf einmal kaufte. Sehr hübsch auch die Anekdote mit Keith Haring, der Thun in Mailand besuchte, bevor er so richtig berühmt wurde und in Thuns Lieblingslokal einen weißen Pasta-Teller mit Filzstift bemalte. Die Chefin Maria schimpfte, Matteo Thun empfahl ihr, das Geschirr aufzuheben. Heute ist es 20 000 Dollar wert.
So kurzweilig geht es weiter, und so ist auf knapp 200 Seiten ein wunderbares, interessantes, fröhliches Buch über ein außergewöhnliches Leben entstanden.

 

Sherin Kneifl: Matteo Thun – Stories 184 S., Callwey, 29,95 Euro. Foto: Callwey


 

Gut erkannt

Wir Menschen haben uns nicht zuletzt dadurch weiter entwickelt, weil irgendeiner eine Idee hatte, daraus eine Theorie formte und diese mit Experimenten veri- oder falsifizierte. Aber was ist überhaupt ein Experiment? Wie zum Beispiel bestimmte ein gewisser Eratosthenes im 3. Jahrhundert v.Chr. den Erdumfang? Und was bedeutete die Erfindung des Mikroskops im 17. Jahrhundert für die damalige Sicht auf verschiedenste Lebewesen?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch des britischen Chemikers und Physikers Philip Ball. In sechs Kapiteln geht er u.a. den Fragen nach, wie die Welt funktioniert, was Licht ist und was das Leben. Insgesamt sechzig wegweisende Experimente quer durch die Geschichte der Naturwissenschaften beschreibt der Autor; jedes Kapitel ist angereichert mit Kurzbiografien der wichtigsten Wissenschaftler – darunter Galileo Galilei, Leon Foucoult, Marie Curie, Gregor Mendel, Albert Einstein. Spannend und absolut lesenswert.

Philip Ball: Experimente – Versuch und Irrtum in der Wissenschaft. 240 S., Haupt Verlag, 38 Euro.


 

Was für eine Gewimmel!

Falls Ihr Kind oder Ihr Enkel gerade sprechen lernt – also etwa drei Jahre alt ist -, dann ist dieses Buch eine wunderbare Hilfe. Die Wimmelbuch-Spezialistin Rotraut Susanne Berner hat herrliche Tag- und Nacht-Szenen in jeder Jahreszeit gezeichnet und wichtige Details aus jedem Bild darunter angeordnet und benannt. So kann das Kind die Objekte suchen und nebenher auch gleich das Schriftbild des Objekts kennenlernen. Und das funktioniert so gut, dass auch Deutsch lernende Menschen jeden Alters das Buch mit Gewinn lesen können.

Rotraut Susanne Berner: Das große Wörter-Wimmelbuch. 80 S., Gerstenberg 16 Euro

 


 

Was krabbelt denn da?

Sie fliegen, krabbeln, hüpfen und leben überall und sind damit die größte Tiergruppe weltweit geworden: die Insekten. In ihrem Büchlein hat die Illustratorin Nina Chakrabarti  Libellen und Bienen, Schmetterlinge, Käfer und viele andere gezeichnet und in kleinen Texten viel Wissenswertes über diese faszinierenden Tiere zusammen getragen. Zusätzlich erklärt sie, wie man etwa ein Insektenhotel ganz einfach selbst bauen kann. Empfohlen ist das hübsche Buch für kleine Menschen ab sechs – aber auch größere werden ihre Freude daran haben.

Nina Chakrbarti: Hallo Insekten – Ein kleiner Naturführer, 48 S., Laurence King Verlag 10,90 Euro. Ab 6 Jahren.