Ausstellungen

Aros, Aarhus Dänemark

Ein Kunstmuseum gibt es in Aarhus, der hübschen Stadt an der Ostsee im Norden Dänemarks, schon seit 1859, zuerst in einem Loft im Rathaus, danach an verschiedenen anderen Orten. Zum 125. Jubiläum des Museums wurde schließlich mit Unterstützung der Königsfamilie ein Neubau beschlossen. Am Architekturwettbewerb nahmen 110 internationale Architekten teil, es gewann das ortsansässige Büro Schmidt, Hammer, Lassen mit einem würfelförmigen Entwurf von 52 mal 52 m Grundfläche und einer Höhe von 43 m. Die neun Etagen sind mit einer spektakulären, spiralförmigen Treppe verbunden. Insgesamt gibt es eine Ausstellungsfläche von 17700 Quadratmetern, dazu ein Auditorium, eine Bibliothek, ein Cafe und ein Restaurant. Der Höhepunkt des Hauses befindet sich jedoch auf dem Dach: Auf der dort umlaufenden Terrasse, von der man einen großartigen Blick über die Stadt und die Ostsee hat, installierte der dänisch-isländische Künstler Ólafur Elíasson die 2011 vollendete begehbare Skulptur „Your Rainbow Panorama“. Foto: wikipedia

Albertina, Wien
Picasso – zum 50. Todestag noch bis 18.6.23
 

Am 8. April vor 50 Jahren starb der wichtigste Künstler des 20. Jahrhunderts, Pablo Picasso, mit 91 Jahren. Er hinterliess etwa 50 000 Werke – neben Gemälden, Zeichnungen, Grafiken, Skulpturen, Keramik-Objekte auch Skizzenbücher, die die politischen, gesellschaftlichen und künstlerischen Entwicklungen und Strömungen seiner Lebenszeit widerspiegeln. Denn die Neugier des genialen Spaniers war unersättlich: Er beschäftigte sich mit Krieg und Frieden, besonders mit dem Spanischen Bürgerkrieg, den Gräueln des Zweiten Weltkriegs, aber auch mit dem Stierkampf, mit Stilleben und Porträts.
Die Albertina zeigt jetzt die 18 Arbeiten aus ihrer eigenen Sammlung und etwa 40 weitere Leihgaben. Mit dabei sind Meisterwerke wie die „Schlafende Trinkerin“ von 1902, „Frau mit grünem Hut“ von 1947, eine „Mittelmeerlandschaft“ von 1952, und auch die Lithographie „Die Taube im Flug“ von 1950 ist zu sehen.

Foto: Pablo Picasso | Frau mit grünem Hut, 1947 | ALBERTINA, Wien – Sammlung Batliner © Succession Picasso/ Bildrecht, Wien 2023

 

Louvre Abu Dhabi

Das Museum kann man sogar mit dem Kajak besuchen, denn es ist auf einer künstlichen Insel, angedockt an der „Insel des Glücks“ (Saadiyat), mitten im Persischen Golf nach Plänen des französischen Architekten Jean Nouvel erbaut worden. Eröffnet wurde es 2017 in Anwesenheit von Präsident Emmanuel Macron.
Das Gebäude besteht aus 55 neben- und übereinander gestapelten Quadern mit Flachdächern, die mit Brücken, kleinen Höfen und Freitreppen verbunden sind und an das Gassengewirr arabischer Altstädte erinnern sollen. Über den ganzen Komplex hat Nouvel eine Kuppel mit einem Durchmesser von 180 Metern aus 8000 Metallsternen setzen lassen, durch die das Sonnenlicht die Bauten und die Wasserfläche zum Funkeln bringt. Alles zu bestaunen auf 24 000 Quadratmetern.
Foto: Louvre Abu Dhabi

Bucerius Kunstforum, Hamburg
Gabriele Münter – Menschenbilder noch bis 21.5.23
 

Sie konnte zeichnen und fotografieren, ließ sich druckgrafisch und bildhauerisch ausbilden, aber vor allem war sie eine großartige Malerin: Gabriele Münter (1877 bis 1962), die 1911 Mitgründerin der legendären Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ war.
„Menschenbilder“ nennt das Bucerius Kunstforum nun seine aktuelle Ausstellung, in der 79 Exponate auf farbigen Wänden gezeigt werden. Schon als Kind zeichnete Münter Gesichter, später fotografierte sie Kinder, porträtierte Freunde. „Über das Porträt hinaus zu kommen, kann nur der fordern, der noch nicht bis zu ihm vorgedrungen ist“, wird die Künstlerin in der Ausstellung zitiert. Welch farbgewaltigen, ausdrucksstarken Darstellungen von Gesichtern Gabriele Münter hinterlassen hat, ist jetzt in Hamburg gut zu besichtigen.
Foto: Gabriele Münter, Schlafendes Mädchen (braun, blau), 1934, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Arken Kopenhagen

Es heißt Arken – Arche – und sieht auch so aus. Wie ein Segel ragt eine spitze Wand in den Himmel. Die kühne Architektur stammt von Sóren Robert Lund, der 1988 mit 25 Jahren noch als Student den Wettbewerb für das Museum gewonnen hat. Es besteht aus einzelnen Bauteilen, die miteinander verbunden sind, und große und kleine Räume, schräge Winkel und Metalltreppen bieten. Auch die Lage des Gebäudes 20 km südlich von Kopenhagen ist sehenswert: Ein 7 km langer Sandstrand erstreckt sich direkt vor der Tür, so kann man aus dem Café im ersten Stock ganz bequem den Kite-Surfern auf der Ostsee zuschauen. Und auf dem weitläufigen Gelände rund um das Haus steht man immer wieder plötzlich Skulpturen gegenüber. Foto: Arken

Versicherungskammer Kulturstiftung, München

Inge Morath noch bis 1.5.23
 

Berühmt wurde sie durch Linda: jenes fürwitzige Lama, das 1957 seinen Kopf unversehens durch das Fenster eines New Yorker Taxis steckte und neugierig den Times Square langblickte. Als sie dieses Foto machte, war die gebürtige Grazerin Inge Morath gerade mal Anfang dreißig, hatte das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg überstanden, danach in Paris für die berühmte Fotoagentur „Magnum“ gearbeitet und 1951 beschlossen, selbst Fotografin zu werden. Und weil sich rasch herausstellte, dass sie – wie ihr großes Vorbild Henri Cartier-Bresson – einen Blick für den einen, entscheidenden Moment hatte, wurde sie mit ihren Porträts, Reisereportagen und Aufnahmen von internationalen Filmsets so bekannt, dass sie 1955 als erste Frau selbst „Magnum“-Mitglied wurde. Sie reiste weiter rund um die Welt, bekam fast die gesamte internationale Prominenz aus Kunst und Kultur vor ihre Kamera, und als sie 2002 starb, hatte sie längst einen festen Platz in der Geschichte der Fotografie.…

Kunsthalle Hamburg, noch bis 10.4.23

Femme fatale

Sie gilt als Sinnbild der Sündhaftigkeit, als dämonische Verführerin, als wollüstiges Machtweib, gar als männermordend – die Femme Fatale. Die Hamburger Kunsthalle beschäftigt sich jetzt in einer großen Ausstellung mit dem Mythos dieser verführerischen Figur in Kunst und Literatur. Zu sehen sind etwa 200 Werke, beginnend mit den Präraffaeliten, den Symbolisten, den Impressionisten, gefolgt von Werken des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit bis zu aktuellen Arbeiten der feministischen Avantgarde. Am Anfang wird mit Darstellungen von Salome oder Medusa das „klassische“ Bild der biblischen, mythologischen „verhängnisvollen“ Frau gezeigt, um 1900 wurde der Begriff dann auch auf reale Menschen wie Sarah Bernhardt projiziert. Dekonstruiert wurde der Mythos schließlich in den 1960er Jahren durch feministische Aktionen; die jüngsten Arbeiten stammen aus der MeToo-Bewegung oder dokumentieren den male gaze im Film.
Zu sehen sind u.a. Werke von Lovis Corinth, Max Liebermann, Edvard Munch und Jeanne Mammen.
Bild: Dante Gabriel Rossetti (1828–1882) Helena von Troja, 1863, Öl auf Mahagoniholz,
32,8 x 27,7 cm © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford …

Fondation Beyeler, Riehen/Basel noch bis 8.1.23
Jubiläumsausstellung I
Special Guest: Duane Hanson

Wer hat das schon: eine eigene spektakuläre Kunstsammlung und ein eigenes ebenso spektakuläres Museum. Der Schweizer Galerist Ernst Beyeler, er starb 2010 mit 88 Jahren, besaß beides – nur naheliegend also, jetzt zum 25-jährigen Jubiläum der Eröffnung des Hauses im Baseler Vorort Riehen das eine für das andere zu nutzen. Herausgekommen ist eine der schönsten Ausstellungen des Jahres: In den großzügigen Räumen reiht sich ein Meisterwerk der Klassischen Moderne an das nächste – und um der Versammlung von Picassos, Rothkos oder Warhols noch einen besonderen Kick zu geben, haben sich die Ausstellungsmacher 13 hyperrealistische Skulpturen des Amerikaners Duane Hanson ausgeliehen. Nun sinnen ein älteres Ehepaar, ein Rasenmäher oder ein paar Bauarbeiter in Gesellschaft von Matisse, Monet & Co. vor sich hin. Und wenn Sie sich ein Fest für die Augen gönnen wollen, stellen Sie sich dazu. PM
Ein Katalog mit 25 Highlights ist bei Hatje Cantz für 18 Euro erschienen.…

Kunstmuseum, Basel

Eigentlich sind es drei Häuser, die zum Kunstmuseum der Schweizer Stadt gehören. Da ist der Hauptbau von 1936 im St. Alban-Graben, den die Architekten Rudolf Christ aus Basel und Paul Bonatz aus Stuttgart nach oberitalienischen Vorbildern schufen. Das zweite Haus von 1980 ist nur der Gegenwartskunst gewidmet und liegt am St. Alban Rheinweg, gebaut haben es Katharina und Wilfrid Steib aus Basel.
2016 entstand dann gegenüber dem Hauptgebäude ein eigenwilliger Erweiterungsbau, mit unterirdischer Verbindung zwischen beiden. Die Ausschreibung von 2009 hatte das Basler Büro Christ & Gantenbein (Emanuel Christ ist der Großneffe von Rudolf Christ) gegen so große Namen wie Zaha Hadid und Rem Koolhaas gewonnen.
Christ & Gantenbein entschieden sich für eine wuchtige Fassade aus grauen Ziegelsteinen, die nach oben heller werden und in denen ganz oben LED-Bänder eingelegt sind. Der markante Bau hat zur Kreuzung hin einen Knick nach innen und nur wenige Öffnungen für Fenster und Türen.…

Museum Haus Lange, Krefeld, 
noch bis 26.2.23
Maison Sonia

Die ukrainisch-französische Malerin und Designerin Sonia Delaunay (1885-1979) entwickelte mit ihrem Mann Robert Delaunay den sogenannten Orphismus, eine Variante der abstrakten Malerei, die darauf abzielte, der reinen Musik eine reine Malerei entgegen zu setzen. Ab 1926 beschäftigte sie sich auch mit Theaterdekorationen, entwarf Stoffe und eröffnete ein Mode- und Einrichtungshaus. In Krefeld wird jetzt ein umfassender Überblick über ihr Werk gezeigt. Mit dabei sind Objekte aus den Bereichen Mode, Textil, Möbel, Buchkunst.

Foto: Sonia Delaunay, Handtasche, um 1930, Francesca Galloway, London, Pracusa S.A.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog bei Hatje Cantz…

Museum für Moderne Kunst, Frankfurt

Der Wiener Architekt Hans Hollein (1934 -2014), der zu den Pionieren der Postmoderne zählt, bekam 1983 den Auftrag, ein Museum für Moderne Kunst in Frankfurt zu bauen. Und er enttäuschte seine Auftraggeber nicht: Das Haus auf einem dreieckigen Grundstück mitten in der Altstadt gelang ihm so unverwechselbar, dass es schon bald nach der Fertigstellung von der Bevölkerung als „Tortenstück“ bezeichnet wurde.

Hollein plante nach dem Motto, in einem Museum könne es keine neutralen Räume geben, „sondern nur charakteristische Räume unterschiedlicher Größenordnung (und ihre Erschließung), mit denen das Kunstwerk eine Dialektik eingeht – in gegenseitiger Potenzierung“.
Er entschied sich deshalb für eine axial gestaltete, zentrale Halle über alle Stockwerke, die von oben durch ein großes Glasdach beleuchtet wird. Von hier aus erreicht man die dreissig, völlig unterschiedlich proportionierten Ausstellungsräume in drei Geschossen. Außen passte der Architekt sich mit Material und Farbgebung der Umgebung an und nutzte Sandstein und Putz für die Fassade.…

Zentrum Paul Klee, Bern, Schweiz noch bis 8.1.23

Isamu Noguchi

Seine Akari-Leuchten aus Japanpapier, Bambus und Metallstäben haben den japanisch-amerikanischen Bildhauer, Designer und Bühnenbildner Isamu Noguchi (1904-1988) einem großen Publikum bekannt gemacht. In Bern zeigt man zur Zeit in einer zehnteiligen Schau sein umfangreiches Werk, beginnend mit seinen Porträtbüsten aus den 1920er Jahren, bei denen er unterschiedliche Techniken, Materialien und Werkzeuge ausprobierte. In seiner anschließenden Assistenzzeit bei dem Bildhauer Constantin Brancusi in Paris beschäftigte er sich mit der Raumwirkung von Skulpturen und fertigte Figuren aus Terracotta und Skulpturen aus maschinell gefaltetem Metall. Als politisch engagierter Künstler schuf er auch Bühnenbilder für Themen wie Rassismus und Sklaverei. Sogar Gärten gestaltete er und designte Möbel.
All das kann man jetzt in Bern wiederentdecken.

Foto: Akaria Lampen aus Papier, Bambus, Metall, Kagawa Museum/ Paul Klee Museum

La Ciutat de les Arts i les Ciències, Valencia
 

Die Stadt der Künste und Wissenschaften in Valencia wurde 1998 eingeweiht. Geplant und gebaut hat das Ensemble von sechs extravaganten Bauten und einer futuristischen Brücke der Architekt Santiago Calatrava, zusammen mit dem bereits 1997 gestorbenen spanisch-mexikanischen Bauingenieur Felix Candela.
Besonders bekannt wurde Calatrava, der 1951 in der Nähe von Valencia geboren wurde, dort und in Zürich

studierte und heute in der Schweiz lebt, mit Brücken und Bahnhöfen. Seine ebenso eleganten wie spektakulären Entwürfe wirken oft wie riesige Skulpturen, was ihm bei Kritikern gelegentlich den Vorwurf einbrachte, er orientiere sich nicht an der Funktion der Bauten. Seinem Ruhm hat das nicht geschadet.
Für den Park in Valencia, der im ausgetrockneten Flussbett des Turia entstanden und 350 000 qm groß ist, haben die Architekten das größte Aquarium Europas mit 45 000 Tieren und ein riesiges 3D-Kino in Form eines menschlichen Auges mit einer konkaven 900m langen Leinwand gebaut, ein Naturwissenschaftliches Museum mit interaktiven Ausstellungen, das an ein Segel erinnert, ein schiffähnliches Opernhaus, einen Skulpturengarten, eine Brücke und eine große Veranstaltungshalle.…

Ehem. Galeria Kaufhof (UG), Mönckebergstraße 3, Hamburg, noch bis 3.10.22
The Mystery of Banksy: Yes
Photographs, Paintings, Films, 1948 – 2013
 

Nur wenige wissen, wer Banksy ist. Vermutet wird, dass er 1973 oder 1974 in der Nähe von Bristol geboren wurde. Aber es gibt auch Hinweise, es könne sich um ein Kollektiv von Street Art- Künstlern handeln.
Weltweit bekannt wurde Banksy 2018, als sein Bild „Love is in the bin“ unmittelbar nach seiner Versteigerung bei Sotheby’s geschreddert wurde. In der aktuellen Hamburger Ausstellung, die noch in weiteren europäischen Städten gezeigt wird, bekommt man einen guten Überblick über das Werk dieses Ausnahme-Künstlers, der mit Schablonen lustige, anklagende, aufklärende und fast immer hochpolitische Graffitis an öffentlichen Plätzen auf Wände sprüht. Wer nach dem Besuch dieser ebenso wichtigen wie sehenswerten Ausstellung mehr erfahren will: Ein umfassender, informativer Katalog über das Werk von Banksy ist im Midas Verlag für 29,95 Euro erschienen. Foto:  Banksy Ausstellung Hamburg

National Museum of African American History & Culture, Washington, USA

Von weitem sieht es aus wie ein wuchtiger, dunkler Klotz, geformt wie ein Tellerstapel: das Museum für die Geschichte und Kultur der Afro-Amerikaner, das von Präsident Obama am 24. September 2016 direkt an der Mall unweit des Capitols in Washington eingeweiht wurde.
Entworfen hat es der ghanaisch-britische Architekt David Adjaye, der schon in England, Afrika, Südkorea, USA und Russland gebaut hat. Nähert man sich dem Museum, dann erst sieht man, dass Adjaye dem Gebäude ein Ornament aus Metall vorgehängt hat, das an die Handwerkskunst von Sklaven erinnert. Auch für die Form der drei oberen Geschosse hat er sich ein Vorbild in Afrika gesucht: die dreigestaffelte Krone des Stammes der Yoruban in West-Afrika. Da in Washington kein Bauwerk höher als das Capitol sein darf, hat der Architekt auch drei Etagen in die Erde hinein geplant. Im untersten Stockwerk beginnt der Rundgang mit den Anfängen des Sklavenhandels im 15.…

International Center of Photography, New York, noch bis 12. September 2022
William Klein: Yes
Photographs, Paintings, Films, 1948 – 2013

In Deutschland ist er nicht vielen bekannt, der New Yorker Fotograf William Klein (geb.1928), dessen Großeltern Ende des 19. Jahrhunderts aus Ungarn in die USA eingewandert waren und der heute längst zu den Großen seines Metiers gehört. 1948 ging er nach Paris und widmete sich im Atelier von Fernand Léger der Malerei, beschäftigte sich dann mit Fotografie, Grafik-Design, Dokumentarfilmen und dem Büchermachen.
Zurück in den USA brachte ein Auftrag der American Vogue ihn zur Modefotografie und von dort zur Street-Photography. Klein machte Bildbände über New York, Rom, Moskau und Tokio und drehte Filme über den Broadway, über Cassius Clay und die Black Panther – alles jetzt im International Center of Photography zu bewundern. Und woher kommt der Titel der Ausstellung? Ihm sei alles zugefallen, verriet der Vielseitige vor ein paar Jahren, er habe immer nur sagen müssen „Yes“.…

Centre Pompidou, Paris

„La Raffinerie“ nennen die Pariser ihr Kulturzentrum „Centre Georges Pompidou“ wegen der bunten Röhren für Wasser, Strom, Luft und die Rolltreppen für Besucher, die außen vor der Fassade hängen. Der Bau, der 1977 eröffnet und umgehend eine Sensation wurde, stammt von den Architekten Renzo Piano und Gianfranco Franchini aus Italien und dem Briten Richard Rogers, die den von Staatspräsident Georges Pompidou initiierten internationalen Architektenwettbewerb gewonnen hatten und eine damals völlig neue Art Museum planten. Etwa mit den Rolltreppen, die in ihren Glasröhren herrliche Ausblicke auf Paris bieten. Drinnen gibt es
auf zehn Ebenen über 12 000 qm Ausstellungsfläche für die ständige Sammlung, fast 6000 qm für Sonderausstellungen, eine Bibliothek, ein Theater, einen Shop und im obersten Stockwerk ein Restaurant. Foto: Centre Georges Pompidou

Museum Barberini, Potsdam 4.6. bis 25.9.22
Die Form der Freiheit. Internationale Abstraktion nach 1945
 

Weg mit dem Blumenbeet und dem Traktorfahrer: Der abstrakte Expressionismus in den USA und die informelle Malerei in Europa entstanden nach dem 2. Weltkrieg als Reaktion auf die zuvor dominanten Stilrichtungen. Die jungen Künstler diesseits und jenseits des Atlantiks setzen sich mit Form, Farbe und Material auseinander, und verabschiedeten sich von figürlichen Motiven.
Das Museum Barberini zeigt jetzt rund 100 Arbeiten von Jackson Pollock und Lee Krasner, von Mark Rothko und  Barnett Newman, von Antoni Tàpies und Jean Dubuffet und vielen anderen.
Die Ausstellung entstand zusammen mit der Albertina in Wien und dem Munchmuseet in Oslo, wo sie später gezeigt wird.

Foto: Mark Rothko, Ohne Titel, 1958, Acryl und Öl auf Leinwand, 142,6 x 157,8 cm, National Gallery of Art, Washington, D.C., Geschenk der Mark Rothko Foundation, Inc.© Kate Rothko Prizel & Christopher Rothko/VG Bild-Kunst, Bonn 2022 Image courtesy of the National Gallery of Art, Washington, DC

Musée des Confluences, Lyon

Schon die Geschichte seiner Entstehung ist dramatisch. 2001 hatte das österreichische Architekturbüro Coop Himmelb(l)au den Wettbewerb für ein neues Museum in Lyon gewonnen. 2002 begann die Planung, 2006 war Baubeginn, eröffnet wurde es erst 2014. Und gekostet hat es nicht 60 Millionen Euro wie geplant, sondern 270 Millionen.
Aber dafür ist das Haus, das nach seinem Standort am Zusammenfluss (Con-fluence) von Rhone und Saone benannt wurde, auch ziemlich eindrucksvoll. Die Architektur aus viel Stahl, Glas, Beton und Aluminium gleicht einer gigantischen Skulptur, die 190m lang, 90m breit und 41m hoch und damit schon fast ein wenig einschüchternd ist. Die Eingangshalle mit Kassen, Treppen, Brasserie, Cafe, Shop und einem spitzen Glas-Trichter zum Auffangen des Regenwassers sollte ein Treffpunkt für die Lyoner werden. Da das Museum aber abseits der Stadt zwischen Flüssen und Schnellstraßen steht, konnte das Ziel bisher nicht erreicht werden.
Die Ausstellungsräume sind insgesamt 3000 qm groß und fensterlos.…

Museum of Modern Art, New York 1.5. bis 10.9.22
Matisse: The Red Studio
 

Viele Künstler haben ihre Ateliers gemalt, oft mit sich selbst an der Staffelei. Nicht so Henri Matisse (1869-1954), der sein Studio im Pariser Vorort Issy-les-Moulineaux 1911 in intensives Rot tauchte, obwohl es weiß gestrichen war, den Raum nur durch feine Striche andeutete und sich selbst aussparte. Sein Gemälde „The Red Studio“ gilt heute als eines der Hauptwerke der klassischen Moderne.
Es steht jetzt im Mittelpunkt einer Ausstellung im Museum of Modern Art in New York, wo es erstmals den im Bild dargestellten Objekten, Zeichnungen und Gemälden gegenüber gestellt wird. Daneben werden weitere Arbeiten gezeigt, die eine Verbindung zum Roten Studio haben. Foto: Henri Matisse: The Red Studio (1911), MoMa, New York