Bücher

Bemerkenswertes Bauen

Nicht alles, was zur Zeit in Deutschland gebaut wird, sieht von außen spektakulär aus. Sicher, da sind Hamburgs ganzer Stolz, die Elbphilharmonie, und die nicht so geliebte Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in Berlin. Aber es gibt auch jede Menge Neubauten, sanierte Altbauten und clevere Umbauten, die ihre Qualitäten im Innern entfalten. Da ist zum Beispiel die Aktivhaus-Siedlung in Winnenden aus 38 in Holzrahmenbauweise gefertigten Modulen, die erst für Flüchtlinge, später als Sozialwohnungen vergeben werden. Oder – ganz anders – das winzige Haus in einer Baulücke in einer denkmalgeschützten Hauszeile in Köln, das nur eine Grundfläche von 10 x 3,5 m hat.
95 der auf der Nominierungsliste für das Deutsche Architektur Jahrbuch versammelten Bauten haben die drei Herausgeber kurz und knapp mit je zwei Fotos, Grundriss, Umgebungsplan und kompaktem Text für diesen Führer zusammengefasst. Mit dem ebenfalls abgedruckten QR Code lässt sich jedes Bauwerk auch ohne Buch finden.

Yorck Förster, Christina Gräwe, Peter Cachola Schmal: Architekturführer Deutschland.

 

 

Ja, Weihnachten kommt auch in diesem Jahr wieder so plötzlich, und die Frage, was schenkt man wem, ist wie immer noch lange nicht beantwortet. Doch Hilfe ist nah. Wir haben eine Auswahl für Sie getroffen, wobei wir finden: Kunst geht immer, sei sie von alten oder neuen Meistern, gepinselt oder geknipst, gesammelt oder gekocht.

Kalender des Jahres

Sie glauben, Sie kennen das Meer? Weil es immerhin gut zwei Drittel unseres Planeten bedeckt? Dann sehen Sie sich doch mal an, was der Hamburger Fotograf Harald Schmitt mit seiner Kamera auf See beobachtet hat. Auf zwölf großformatigen Blättern zeigt er in diesem Kalender für 2018, in welch vielfältiger und wahrhaft atemberaubender Form uns das nasse Element begegnet. Denn ob es nun das sanfte Kräuseln vieler kleiner Wellen ist, die düstere Majestät des Meeresspiegels bei einem fernen Sonnenuntergang oder das Funkeln des Tageslichts auf munteren Wogen: viel mehr Romantik und Drama war nie und viel mehr Magie auch nicht.…

Zum Sammeln

In der „Kleinen Reihe der Künstlerbiografien“ des Wienand Verlages sind jetzt die Bände 9 und 10 „Max Liebermann“ und „Egon Schiele“ erschienen. Und hoch willkommen sind sie, denn die erfolgreiche Serie bringt uns Nicht-Fachleuten die Lebensgeschichten bekannter Künstler näher, ordnet ihre Arbeiten ein und erklärt ihre Bedeutung auf ebenso kurze wie unterhaltsame Weise. Kleine Exkurse etwa zur „Wiener Secession“ (Egon Schiele) oder zur „Liebermann Villa als Künstlerhaus“ ergänzen die knapp 100 Seiten umfassenden Bücher. Formatbedingt (9,5 x 6,5 cm) sind die Abbildungen der Gemälde natürlich begrenzt. Aber wenn die Bände ihre Leser dazu bringen, mal wieder ins Museum zu gehen, haben sie ihr Ziel doch wirklich erreicht.

Martin Fass: Max Liebermann, ca. 98 S., Wienand Verlag, 12,95 Euro
Martina Padberg: Egon Schiele, ca. 98 S., Wienand Verlag, 12,95 Euro
Foto: Wienand Verlag

Aufklärend

Wer von uns Wessies weiß schon, was Tempoerbsen waren (verkürzte Garzeit). Oder wie die Schrankwand “Carat” aussah (mit künstlichem Rüsterdekor) und der SR1 funktionierte (der Schulrechner). Das DDR Museum in Berlin hat jetzt einen Führer zu seiner ständigen Ausstellung herausgebracht, der eine gute Einführung ins Alltagsleben der einstigen DDR bietet. In knappen, aber reich bebilderten Kapiteln werden Bückware und Trabi, Speicherchip und Wandlitz, Stasi und Westbesuch ebenso erklärt und eingeordnet wie Gleichberechtigung und Kittelschürze oder Ernährung und Mode. Entstanden ist so ein lesenswertes Kompendium, das gerade auch für nach 1989 geborene Menschen ein widriges Stück deutscher Geschichte dokumentiert.

Sören Marotz, Elke Sieber, Dr. Stefan Wolle: DDR MUSEUM FÜHRER – Das Buch zur Dauerausstellung, ca. 200 S., DDR Museum Verlag Verlag, 5,90 Euro

Foto: DDR Museum Verlag

 

 

Sehenswert

Ganz schön üppig, wie dieser neue Band daherkommt. Ist aber auch verlockend zu dokumentieren, wie der Jazz in den vergangenen 150 Jahren die Bildende Kunst inspiriert hat.…

Komisch!

Archie und sein Freund Speck leben in den siebziger Jahren mit Roswitha auf einem Bauernhof in einem kleinen Provinz-Nest. Roswitha ist ein Huhn, das gern zum Supermarkt der Hüschkes läuft. Archie ist Verleger und sein eigener und einziger Autor, aber das darf keiner wissen, weshalb Rebecca alias Paula zwei naiven Schönheiten etwas vorspielt. Alles klar?
Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow hat seinen ersten Roman über einen lustigen, komplizierten Verführungsversuch veröffentlicht, angereichert mit pointierten, kleinen Porträts von Freunden, Familienmitgliedern und Dorfbewohnern und natürlich mit den leckeren Schnittchen, die Speck so liebevoll zubereiten kann. Wer in den Siebzigern jung war, wird sich durch die fetzigen Dialoge an Wohngemeinschaftszeiten erinnert fühlen. Allerdings: Ein bisschen mehr straffe Handlung hätte dem Buch gut getan.

Peter Butschkow: Rebecca, Roswitha und die wilden Siebziger. Die Geschichte eines Betruges. 380 S., Konkursbuch Verlag, 14,90 Euro

Foto: Konkursbuch Verlag

Mutig!

Sie haben sich mit Trachten und Kindermode, mit Spielzeug und Papieren, mit Wohnaccessoires und Blumen selbständig gemacht und einen eigenen Laden eröffnet: 28 Frauen, die sich den Traum von der Eigenständigkeit erfüllt haben, zeigen in diesem Buch ihre Geschäfte, berichten von ihren Erfahrungen und geben Tipps für Gleichgesinnte.…

Aufregend!

Da denkt man, die größte deutsche Insel kenne ich eigentlich ganz gut, und dann schaut man in das Buch „Rügen neu entdecken“ und lernt einen Haflingerzüchter und einen Abraham-Lincoln-Bartträger kennen, erfährt die Geheimnisse des René „Kräuter-Geyer“ und darf dem Nationalparkranger Frank Meyer ins Gelände folgen. Autor Maik Brandenburg ist gebürtiger Rügener und hat seine Heimat spät, aber intensiv lieben gelernt; der langjährige Stern-Fotograf Harald Schmitt ist seit bald dreißig Jahren immer wieder auf seiner Lieblingsinsel. Zusammen haben sie auch den Sternekoch Ralf Haug und den Whiskey-Brenner Thomas Kliesow besucht und dem Rohrdachdecker Stefan Rolinski über die Schulter geschaut. Entstanden ist kein Reiseführer im eigentlichen Sinne, sondern ein frisches, unterhaltsames Lesebuch mit großartigen, lebendigen Bildern, die Rügen ebenso ungewöhnlich wie liebevoll präsentieren.

Maik Brandenburg, Harald Schmit: Rügen neu entdecken. 160 S., Delius Klasing Verlag, 24,90 Euro

 Foto: Delius Klasing Verlag

 

Falsch!

Erster Eindruck bei der Lektüre dieses unterhaltsamen Geschichts-Thrillers: Was hat es nicht alles an Fälschungen gegeben im Laufe der Jahrhunderte!…

Köstlich.

In der Reihe „kleine gourmandisen“ des österreichischen Mandelbaum Verlags sind schon viele hübsche Bändchen erschienen, über Quitten, Spargel oder Holunder zum Beispiel. Nun hat die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit eigenhändig in die Tastatur gegriffen und ihrer großen Liebe ein Büchlein gewidmet – der Avocado. Neben herrlichen Rezepten, wie Avocadoeis mit Kokosmilch, Avocado-Spinat-Smoothie und natürlich Guacomole, erläutert sie alles Wissenswerte über die gesunde Frucht, die wohl schon seit 10 000 Jahren gegessen wird. Sehr unterhaltsam berichtet die Autorin von der Geschichte der Dunkelgrünen, wie begeistert zum Beispiel die spanischen Eroberer in Mexiko auf die butterweiche Avocado reagierten; sie erzählt von den vielen verschiedenen Sorten und deren Inhaltsstoffen, sie notiert, dass 2015  bereits 45 000 Tonnen nach Deutschland importiert wurden, für deren Gedeihen pro Kilo allerdings bis zu 1100 Liter Wasser notwendig sind. Außerdem gibt sie Tipps zum Einkauf von und zum Umgang mit Avocados und macht sogar einen Exkurs in die Kunst: Die amerikanische Malerin Georgia O’Keefe porträtierte die Avocado nämlich mehrfach.

 

Hübsch & lecker.

Bastler, Selbermacher, Hobbyköche – aufgepasst! Dieses Buch ist was für Euch! Wer immer schon mal Zucchini einlegen, Löwenzahngelee kochen und Saattüten verschenken wollte, der ist hier richtig. Bringen Sie doch mal als Gastgeschenk samtig-vanilliges Birnenmus oder Wiesenkräuterbutter mit. Ist gar nicht besonders schwer, denn die beiden Autorinnen haben ihre Garten-, Ernte- und Bastelbegeisterung in ein ebenso hübsches wie praktikables Buch umgesetzt, mit vielen Erklärungstexten, Rezepten, Tippkästen und schönen Fotos. Und am Ende gibt es sogar noch Vorlagen für dekorative Etiketten.

Clara Moring, Hanna Charlotte Erhorn: Schönes aus dem Garten mit Liebe verschenkt. 128 S., Dorling Kindersley, 12,95 Euro

Foto: Dorling Kindersley


 

 Idyllisch & satirisch.

Im ersten Moment verblüffend, aber im zweiten durchaus einleuchtend: die Kombination Carl Spitzweg/Erwin Wurm, die das Wiener Leopold Museum in diesem Frühjahr präsentierte. Denn den 1885 gestorbenen Biedermeier-Maler und den mittlerweile 62-jährigen Plastiker und Performance-Künstler (siehe auch weiter unten) verbindet ein ebenso präziser wie sarkastischer Blick auf menschliche Verhältnisse.

Ziemlich windig. Erfunden wurden sie, um den Menschen abzukühlen: die ersten Fächer der frühen Hochkulturen, die aus Blättern und Vogelfedern entstanden. Bald aber entdeckte man, dass mit ihnen auch Gefühle ausgedrückt und schlechte Zähne verborgen werden konnten. Königin Elisabeth I. von England (1533-1603) besaß eine Sammlung von 27 Fächern und ließ sich meist mit einem der schönsten Exemplare porträtieren. Zur gleichen Zeit brachten portugiesische Seefahrer aus Fernost die ersten Faltfächer mit nach Europa, wahrscheinlich aus Elfenbein, denn Papier hätte die lange Fahrt übers Meer wohl nicht überstanden. Die exotischen Windmacher waren sofort sehr begehrt, so dass die Produktion in China speziell für den Export angekurbelt wurde.
In seinem Buch „Mehr Wind!“ stellt der Autor Hans Merkle seine beachtliche Sammlung wunderschöner Exemplare vor und erzählt die spannende Kultur-Geschichte dieses kleinen Accessoires.
 
Hans Merkle (Hg.): Mehr Wind! Ein Streifzug durch die Welt der Fächer. 200 S., 189Abb. Hirmer. 34,90 Euro
Foto: Hirmer                                                                                                                                                                                               

Ziemlich berühmt.

Bücher Sibylle 2017-03-17 um 15.05.44Glanzlicht des Ostens. Stimmt schon: An Biederkeit und Langeweile ließ sich die DDR schwer übertreffen. Dem ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaat war eben mehr an Aufmärschen und Kampfgeist gelegen als an Parties und Spaß. Aber halt: Mitten im spießigen Ost-Berlin erschien ab 1956 ein Blatt, das sich wenig scherte um Linientreue und Fünf-Jahres-Plan und statt dessen lieber versuchte, dem real-sozialistischen Alltag ein paar Farbtupfer und Glanzlichter abzugewinnen – und das gelang der Frauenzeitschrift „Sibylle“ so gut, dass sie bis heute einen geradezu legendären Ruf genießt. Vor allem Fotografinnen wie Ute Mahler und Sibylle Bergemann prägten, mit Kollegen wie Arno Fischer und Roger Melis, einen ganz eigenen, oft kessen, manchmal sogar frechen Stil, der neben der westlichen Konkurrenz locker bestehen konnte. Die Kunsthalle Rostock erinnert noch bis zum 17. April an das 1995 eingestellte Blatt – danach geht die Ausstellung nach Rüsselsheim; im schönen, großformatigen Katalog kann man die Geschichte der „Sibylle“ auch daheim betrachten und nachlesen.…

Bücher art_record_covers_ju_int_3d_03430_1612221147_id_1080892Bilder-Musik. Ach, waren das noch Zeiten, als man Musik auch deswegen kaufte, weil einem der Umschlag, der die Platte barg, so gut gefiel! Und tatsächlich war das 30-Zentimeter-Quadrat so attraktiv, dass sogar Künstler wie Dali oder Andy Warhol sich damit auseinandersetzten. Mit der CD wurde das Motiv schon unwichtiger, und heute, im Zeitalter des mp3-Formats, ist das Bild zum Ton auf die Größe eines Daumennagels geschrumpft – wenn es überhaupt noch mitgeliefert wird. Zu schade, wie ein prächtiger kiloschwerer Band beweist, der auf über 400 Seiten und natürlich im Original-LP-Format versammelt, was zwischen den 1950ern und heute, da die Vinyl-Platte ein bescheidenes Comeback erlebt, alles an Kunst auf Covern erschienen ist. Versteht sich, dass soviel Opulenz von Theorie begleitet sein muss, und so gibt es denn auch einen Essay und ein paar Interviews. Aber die stören nicht weiter, denn was wirklich zählt, das sind die Bilder.

Francesco Spampinato: Art Record Covers.

Bücher callwey mortag_braatz_fashionathome_1Der Wohnstil der Stil-Päpste. „Ein Zuhause muss sich verändern dürfen“, meint die Modemacherin Tamara Comolli. Julian Zigerli, der in der Schweiz Männer anzieht, sagt: „Bücher sind ein gutes Deko-Element, auch wenn man sie nicht liest.“ „Naturmaterialien schaffen Behaglichkeit. Viel Holz im Haus macht einfach glücklich und zufrieden“, bekennt der Lederkleidung-Designer Markus Meindl. Diese und andere „Stilgeheimnisse“ ergänzen die Porträts der neunzehn Modemacher, die in diesem Buch ihre Wohnungen zeigen und ihre Lebensart erläutern. Das geht von edlen, farblich zurückhaltenden Räumen (Talbot/Runhof) über einen wahrlich hochherrschaftlichen, antiquitätenlastigen Palast (Mafalda von Hessen) bis zu einer farbenfroh skurrilen Münchener Wohnung (Renate Schrems). Und weil die Texte durchweg informativ und flott geschrieben sind, macht das Buch nicht nur Spaß, es gibt auch viele Tipps für die eigenen Räume.

Christine Mortag, Dennis Braatz: Fashion at home – Wo die Deutsche Mode zu Hause ist. 192 S., Callwey. 39,95 Euro. Foto: Callwey

U_2130_1A_DAS_KOCHBUCH.IND11Ein ultimatives Pflanzen-Kochbuch. Vor etwa 4700 Jahren soll das Blatt einer Pflanze vom Wind in das Wasser geweht worden sein, das gerade für den chinesischen Kaiser Shennong gekocht wurde. Das schmeckte dem Herrscher: Der Tee war geboren und verbreitete sich über den Land- und Seeweg auf der ganzen Erde. Eher regional dagegen, aber auch erstaunlich, dieser Bericht über den Knoblauch: Für die Bauarbeiter, die in Ägypten die Pyramiden von Gizeh errichteten, wurden der Legende nach 680 000 Kilogramm davon herangeschafft. Die Mitarbeiter der Londoner Kew Gardens, einem der führenden Botanischen Gärten weltweit mit einer der größten Pflanzensamen-Banken überhaupt, haben jetzt ein Buch über essbare Pflanzen herausgebracht, in dem sie erzählen, woher, wann und wie sich Obst und Gemüse auf der Welt verbreitete und welche Geschichten über sie überliefert sind. Rezepte der entsprechenden Regionen wurden gesammelt und mit wunderschönen Pflanzen-Zeichnungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert illustriert.
Eigentlich möchte man sofort in die Küche und Senfmakrele mit warmer Rhabarber-Tamarinden-Sosse oder karamellisiertes Knoblauchdressing zubereiten.…

casaverdi_umschlag.inddBiographie: Lebensabend mit Musik. Wer den wunderbaren kleinen Film “Bacio di Tosca“ von 1984 gesehen hat, in dem die Sängerinnen und Sänger porträtiert wurden, die in dem von Giuseppe Verdi (1813 – 1901) gegründeten Altersheim für verarmte Musiker in Mailand lebten, der wird voller Freude zu diesem Büchlein greifen. Aber auch jeder andere Musikfreund wird sie mögen, die lebendigen Bilder und Geschichten der zum Teil uralten Künstler, die in dem stattlichen Jugendstil- Bau an der Piazza Michelangelo zusammen leben, essen, rauchen, Kaffee trinken, temperamentvoll erzählen und immer noch singen und musizieren. Ergänzt wird der kleine Band mit Porträts der abgebildeten Künstler, einigen Zeitungsseiten (auf Italienisch) zur Karriere der Bewohner und einem liebevollen Artikel des Journalisten Christian Kämmerling, der 1981 in der Schweiz publiziert wurde. Nostalgie vom Feinsten!
Eric Bachmann: Casa Verdi. 135 S., 92 Abb. Edition Patrick Frey, 36 Euro.  Foto: Edition Patrick Frey

bu%cc%88cher-braus-designklassikerWenn ein engagierter Möbelhändler und Design-Liebhaber neben einem kreativen Buchverlag residiert, kann eine fruchtbare Zusammenarbeit entstehen. Wie in Berlin-Kreuzberg bei Wilfried Lembert mit seinem Möbelhaus „minimum“ und dem Verlag Edition Braus, der jedes Jahr etwa 20 Bücher zu den Themen Fotografie, Kunst, Garten, Reise und Architektur auf den Markt bringt. Zusammen haben sie jetzt sechs schmale Bändchen in einem edlen Schuber herausgegeben, in denen die Werke und Biografien von Arne Jacobson, Jean Prouvé, Ray und Charles Eames, Mart Stam und Marcel Breuer, Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand und alle Knoll-Classics versammelt sind. In Zeiten von Wikipedia ein kleines, schmuckes Nachschlagewerk aus alten analogen Tagen.
Hrsg. Wilfried Lembert: Designklassiker. Sechs Bände im Schuber, insgesamt 350 S., 39,95 Euro. Foto: Edition Braus

biographie-200buchSie haben viel erlebt. Haben viel zu erzählen. Wir hören zu und schreiben es auf.

Wir, das sind zwei sehr erfahrene und erfolgreiche Magazin-Journalisten (ehem. STERN und LIVING AT HOME). Ob Biographie, Familiengeschichte oder Firmenchronik – wir schreiben Ihr Buch. Spannend, interessant und faktenreich. Lassen Sie uns darüber reden.

Rufen Sie uns (Christiane Osterhof und Peter Meyer) gern an unter 040 – 46 07 27 65 oder schicken Sie uns eine E-Mail an christiane@oster-meyer.de Oder schauen Sie zuerst auf unsere Website “Biographien nach Maß”. Ganz, wie Sie möchten. Fotos: Horst Conrad

Und wenn Sie unseren informativen Flyer bestellen möchten – wir schicken ihn gern per Post zu Ihnen nach Hause. Sagen Sie einfach kurz Bescheid christiane@oster-meyer.de

bu%cc%88cher-wienand-this-was-tomorrow_su_finalZukunft von gestern. Da heißt es schon mal Platz gemacht im Regal: Stolze 24 mal 31 Zentimeter misst dieser Band, und gut 4 Zentimeter ist er dick. Es wird aber auch reichlich was geboten – so umfassend und verschwenderisch bebildert wie in diesem Katalog zu der Wolfsburger Ausstellung „This Was Tomorrow“ ist die britische Pop Art wohl noch nie präsentiert worden. Zwar sind so bahnbrechende Werke wie Richard Hamiltons große Installation „Fun House“ im Buch notgedrungen nur unvollkommen wiedergegeben, doch die frechen Collagen von Eduardo Paolozzi, die subtilen Coming-Out-Bilder von David Hockney oder die raffiniert naiven Arbeiten von Peter Blake dokumentieren auch heute noch höchst eindrucksvoll, wie unbekümmert und einfallsreich in den Swinging Sixties (und schon einige Jahre davor) mit konventionellen Kunstvorstellungen gebrochen wurde. Dass Musik und Film auch ihren Beitrag zu dieser Entwicklung leisteten, wird dabei nicht unterschlagen.
Hg. Ralf Beil und Uta Ruhkamp: This Was Tomorrow. 420 S.,

lieblingsessen-schneider-mestromschneider-mestrom-gazpacho schneider-mestrom-curryUnsere liebste Kollegin kann nicht nur Marketing, Werbung und Event-Management (und allmonatlich KuNo produzieren), eindrucksvoll fotografieren und hübsche Texte schreiben, sie kann auch noch köstlich kochen.

In einem zehntägigen Symposium mit zehn internationalen Künstlern hat sie die Chance genutzt und aus ihren Lieblingsessen ein kleines persönliches Büchlein gemacht. Nun wissen wir endlich, wie sie ihre leckeren Frikadellen würzt und welches Geheimnis hinter ihrem sensationellen Thaicurry steckt, dass sie sogar Käse selbst macht und Mais ploppen lässt. Wenn Sie Interesse an Michaela Schneiders Lieblingsrezepten haben, sollten Sie sich beeilen: Es gibt nur noch 30 nummerierte und signierte Exemplare.

Michaela Schneider-Mestrom: Lieblingsessen, 68 Seiten, A5, Paperback, 15 Euro, zu bestellen bei: msm@schneiders-werbeagentur.de, Fotos: MSM

PS.: Mit dem genialen Kartoffelsalat-Rezept konnte ich schon die gesamte Doppelkopfrunde unseres Textchefs begeistern!…

bu%cc%88cher-zimtWürzig. Klar, Zimtsterne kennt bei uns jeder. Aber marokkanische Möhren mit Zimt, Kreuzkümmel und Minze oder Spinat-Linsen-Dhal mit Kokosmilch, Zimt und Koriander dürfte nicht vielen bekannt sein. Das kleine Büchlein „Zimt“ bietet 35 tolle Rezepte mit diesem weihnachtlich duftenden Gewürz und darüber hinaus eine kleine Geschichte des Zimtes. Wo er herkommt zum Beispiel ( meist aus Sri Lanka), was er botanisch ist (die Innenrinde der Zimtbäume) und wo er kulturell auftaucht (in Filmen, Songs und auch in der Mode). Schon 1680 kleidete sich nämlich der älteste Sohn des Sonnenkönigs Ludwig XIV. in „zimtfarbigem, zur Gänze silbern besticktem Tuch“. Eine Zimtwanze gibt es auch, sie riecht zart nach Zimt, saugt aber nur an Pflanzen. Und die Zimtzicke? Die hat ursprünglich gar nichts mit dem Gewürz zu tun, denn Zimt bedeutete auch einmal Geld oder Gold.
Rita Henss: Zimt. Mandelnbaum Verlag, 60 S., 12 Euro. Foto: Mandelbaum Verlag

bu%cc%88cher-romjpgLecker. Vielleicht werden Sie sagen: Schon wieder ein Buch über italienische Küche?

bu%cc%88cher-ginEin Hoch dem Schnaps. Für Winston Churchill war die Sache noch klar: „Gin und Tonic hat mehr Engländern Leben und Verstand gerettet als sämtliche Ärzte im Empire.“ Ganz so einfach ist es heute nicht mehr; seit Beginn des jüngsten Gin & Tonic-Booms vor gut zwei Jahren ist eine derartige Vielzahl von einschlägigen Flaschen auf dem Markt, dass sich selbst erfahrene Trinker fragen: Welcher  Gin und welches Tonic dürfen es denn bloß sein? Da kommt ein Buch wie das von dem Spirituosen-Kenner Frederic du Bois und der Food-Journalistin Isabel Boots gerade recht. Akribisch beschreiben sie über 400 Gin-Sorten, mehr als 50 Tonics und empfehlenswerte Kombinationen, fügen auch noch eine kleine Geschichte des Wacholder-Schnaps hinzu, und wenn ihnen damit auch vielleicht nicht unbedingt das „ultimative Handbuch für den perfekten Mix“ gelungen ist, wie der Untertitel vollmundig behauptet, ein famoser Anlass, gleich mal wieder den einen oder anderen Mix auszuprobieren, ist der schöne Band allemal.…