Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren  wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat auch immer die Preisentwicklung im Blick.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de 

Hotel Krone, München

Das Foyer des Hotels Krone

Direkt an der Theresienwiese – und das heißt gerade mal 50 Schritte bis zur Oktober-Wies’n – liegt das schöne Hotel Krone. Sollte man also genug von dem Rummel haben, kann man von der Dachterrasse aus entspannt zusehen.
Aber natürlich ist das Hotel auch vor und nach dem Oktoberfest geöffnet. Die Zimmer sind unterschiedlich, aber alle sehr phantasievoll und gemütlich eingerichtet. Das Frühstück läßt keine Wünsche übrig, und auch die Bar ist ziemlich gut bestückt.

DZ ab ca 130 Euro. Foto: Hotel Krone

 

 

Auskunft ohne Grenzen

Heute, in den Zeiten von GPS und Google Maps, sind sie weitgehend entbehrlich, aber bis vor ein paar Jahrzehnten wurden sie dringend gebraucht, wenn es darum ging, sich in der Welt zurechtzufinden. Und so haben Karten (und Atlanten) denn auch eine lange Karriere hinter sich, wie der britische Historiker Philip Parker in diesem höchst informativen Buch beweist. Sie beginnt um 6000 v. Chr. in der kleinasiatischen Siedlung Çatalhöyük mit einer kruden Zeichnung auf einem Stein, um danach immer wieder neue und oft verblüffende Anläufe zu verzeichnen, die Erde möglichst genau darzustellen, bis dann im 16. Jahrhundert gleich zwei Kartenwerke entstehen, die bis heute als Klassiker gelten: die prächtigen Atlanten der Kartografen Abraham Ortelius und Gerardus Mercartor. Seither wurden die Karten immer präziser – und gelegentlich auch perfider. So wurden aus politischen Gründen Grenzen verschoben oder Namen falsch wiedergegeben. Fazit nach 250 Seiten spannender Lektüre: Karten ersetzen zwar kein Geschichtsbuch, aber wie der Mensch sein Wissen über seinen Planeten erweiterte, darüber geben sie sehr anschaulich Auskunft.  PM
 

Philip Parker: Karten, die die Welt veränderten. 272 S., ca. 180 Abb. Haupt-Verlag. 38 Euro 
Foto: Haupt-Verlag

 Stilwechsel
 

Er hat sich ziemlich viele Wohnungen eingerichtet, in Paris allein fünf, aber auch in Rom, Monte Carlo und Hamburg. Der Modemacher Karl Lagerfeld (1933 bis 2019) hat dabei für jedes Domizil einen eigenen Stil gefunden und konsequent durchgehalten. In dem großformatigen Prachtband von Patrick Mauriès und Marie Kalt werden sie alle gezeigt und der jeweils konsequente Stil detailliert erklärt. Einen extremen Bruch vollzieht Lagerfeld zum Beispiel, als er Anfang der 80er Jahre nach Monaco zieht und seine Wohnung dort im kühlen Memphis Stil einrichtet, der kurz zuvor in Mailand entstanden war. Bis dahin hatte er in Paris im Hotel Pozzo di Borgo  gelebt, für dessen Ausstattung er sich von der Mode Madame Pompadours und Ludwig XV. anregen ließ. Bei jedem Wohnungswechsel verkaufte Lagerfeld die meisten Möbel seiner vorherigen Behausung, nur wenige Lieblingsstücke durften mit umziehen. Aber seine geliebten Bücher und seine Katze Choupette waren natürlich immer dabei.

Marie Kalt, Patrick Mauriès: Im Hause Lagerfeld.240 S., ca. 200 Abb. Prestel-Verlag. 79 Euro Foto: Prestel Verlag

 


 

Autorenporträts

Das kommt davon, wenn zwei Profis, die mittlerweile längst Legenden ihrer Metiers sind, schon in früher Zeit beschließen, zusammen zu arbeiten: Dann kann man jetzt den Fotoband „Männer, die Rosen schneiden“ bewundern, sicher eines der schönsten und zugleich sympathischsten Bücher des letzten Herbstes. Aber die Fotografin Isolde Ohlbaum und der Verlagsmann Michael Krüger teilen eben auch schon seit langem eine tiefe Liebe zur Literatur und einen ebenso großen Respekt vor deren Autoren. Und so sind im Laufe von fünf Jahrzehnten ganz wunderbare, zugleich erhellende und diskrete Aufnahmen entstanden: von dem (Titel stiftenden) Grandseigneur Gregor von Rezorri etwa, dem jovialen Universalgenie Umberto Eco oder dem umtriebigen Theatermann George Tabori. Immer mit dabei: Krüger. Und wenn das vielleicht auch ein bisschen eitel ist – so kurzweilig war es schon lange nicht mehr, großen (und nicht ganz so großen) Geistern beim Leben zuzusehen und dazu Krügers witzige Anmerkungen zu lesen. PM

Isolde Ohlbaum/Michael Krüger: Männer, die Rosen schneiden. 220 S. Schirmer Mosel. 39,80 Euro Foto: Schirmer Mosel

 

Stedeljik, Amsterdam

Der Neubau sieht aus wie eine Badewanne

Auf den ersten Blick sieht er aus wie eine Badewanne auf Glasfüßen, der neue Teil des Museums Stedeljik in Amsterdam.
Der alte Teil des Museums für Moderne Kunst stammt von 1895 und wurde einst im Stil der Neorenaissance für den Nachlass des Kunstsammlers Pieter Lopez Suasso erbaut. Der zweite ist eben jene gigantische „Badewanne“ ohne Fenster – wie die Architekten von Benthem Crouwel ihren Neubau nannten. Zwischen 2004 und 2012 wurde das alte Gebäude völlig renoviert und bekam mit dem extrem modernen Anbau eine Erweiterung. Der ebenerdige, großzügige Eingangsbereich ist völlig verglast und beherbergt jetzt neben den Kassen und der Garderobe einen schönen Shop. Vom Eingang gelangt man über das alte Treppenhaus in die Ausstellungsetagen, auf denen eine sehr beeindruckende Sammlung von klassischer Moderne, Expressionismus, de Stijl, Pop Art und Arte Povera zu sehen ist. 
Foto: Stedeljik 

Caricatura Museum, Frankfurt, noch bis 12.5.2024: 

Ach was! Loriot zum Hundertsten
 

Sie haben vielleicht auch vor kurzem  „Weihnachten bei Hoppenstedts“ in der ARD gesehen? Das macht doch Lust, nach Frankfurt zu fahren und sich die wunderbare Ausstellung zu Loriots Hundertstem anzusehen!  
Sie würdigt Victor von Bülow (1923 bis 2011) als Zeichner, Autor, Regisseur und Schauspieler und dokumentiert, von seinen frühen Cartoons für „Quick“ und „Stern“ über Phasenzeichnungen für seine Trickfilme und Fotos von Sketchen mit der kongenialen Evelyn Hamann und anderen bis zu Drehbüchern seiner Filme, alles Wichtige über diesen einzigartigen Künstler. Dazu zeigen andere Cartoonisten Loriot gewidmete Bilder unter dem Titel „Er lebe hoch!“. FOTO: Caricatura

Wenn Sie mit dem Zug in die Hansestadt kommen, steigen Sie bloß nicht am Hauptbahnhof aus. Der ist einfach fürchterlich.
Bleiben Sie ein paar Minuten länger bis zum Dammtor-Bahnhof im Zug, dann fahren Sie nämlich über die Lombardsbrücke und haben einen wunderbaren Blick auf Hamburg: Rechts sieht man die Außenalster, ein riesiger See, der eine im Jahr 1190 aufgestaute Ausbuchtung des 56 km langen gleichnamigen Flusses ist, meist gut gefüllt mit Segel- und Ausflugsbooten. Links blickt man auf die kleinere Binnenalster mit dem angrenzenden Jungfernstieg,  ganz links liegt das attraktive Rathaus und einen Moment lang sieht man auch die Spitze der Elphi über den Dächern! Willkommen in Hamburg!
 

Der Dammtor-Bahnhof

Der Dammtor-Bahnhof, benannt nach einem ehemaligen Tor in der     Stadtmauer, wurde 1903 in Beisein von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht und fortan als Kaiserbahnhof bezeichnet, denn er war speziell für Ehrengäste geplant worden. Die Halle über den beiden Bahnsteigen mit vier Gleisen ist im Jugendstil erbaut und steht heute unter Denkmalschutz.
Gleich gegenüber liegt der riesige Park Planten und Blomen 
(Das ist Platt und heißt natürlich Pflanzen und Blumen), den es schon 200 Jahre gibt. Haben Sie Zeit? Dann schlendern Sie durch den Rosengarten, die Mittelmeerterrassen, den Japanischen Landschaftsgarten und durch den Apothekergarten. Alle lehrreich und besonders schön. Im Sommer gibt es jeden Abend um 22 Uhr farbige Wasserlichtspiele mit Musik. Und das mitten in der Stadt!

Die Colonnaden

Wenn Sie den Park am selben Tor verlassen, durch das Sie gekommen sind und jetzt Lust auf eine Runde Black Jack oder Poker haben oder einfach mal an einem Daddelautomaten Ihr Glück versuchen wollen: schräg gegenüber in einem wunderschönen ehemaligen Grand Hotel residiert die Spielbank Hamburg. Geöffnet ist sie von 17 Uhr bis 2 oder 3 Uhr morgens, Sakkos werden gern gesehen, sind aber nicht unbedingt Pflicht.
Nur wenige Meter von der Spielbank entfernt geht es in die Colonnaden. Die denkmalgeschützte Fußgängerzone hat viele schmucke Gründerzeithäuser mit schönen Arkaden und netten Geschäften.

Das Rathaus mit Binnen- und Außenalster

Am Ende stehen Sie dann an der Binnenalster.
Links um die Ecke finden Sie das bekannte „Hotel Vier Jahreszeiten“   mit 156 eleganten Zimmern und dem Sternerestaurant „Haerlin“.
  Der Jungfernstieg liegt rechts und ist die Flaniermeile der     Hansestadt mit dem berühmten Alsterhaus und vielen anderen eleganten Geschäften mit Blick auf die Binnenalster mit der riesigen Fontäne in der Mitte des Sees. Auf den Stufen zum Wasser kann man gut Pause machen und den Bootsverkehr beobachten.
Hier fahren nämlich die traditionellen Alsterdampfer  ab; die Kanal- oder Fleetfahrten sind besonders  empfehlenswert, denn die Hansestadt sieht vom Wasser aus noch mal ganz anders aus. Schon seit 1500 sollen die Hamburger über ihre Alster geschippert sein.
Wieder an Land kann man direkt zum Rathaus hinübergehen. Es wurde 1886 bis 1897 im Stil der Neorenaissance erbaut und steht auf 4000 Eichenpfählen, weil der Untergrund sumpfig ist. Das Rathaus ist 111 m breit, der Turm in der Mitte 112 m hoch, das Dach ist mit Kupfer gedeckt. Zwanzig Bronzen von Königen und Kaisern zieren die Fensternischen, darüber die Darstellung der vier bürgerlichen Tugenden: Tapferkeit, Frömmigkeit, Eintracht und Klugheit. Die Tugenden wurden über den Kaisern und Königen angeordnet, da Hamburg keine Kaiser- sondern eine Hansestadt war.  28 Fenster erhielten denn auch Büsten von Repräsentanten bürgerlicher Berufe. Stolz war man schon damals auf seine Stadt!

Der Kabinettssaal im Rathaus

Davon zeugt auch das prächtige Innere des Rathauses, mit der imposanten Eingangshalle, der Ratsstube, dem Bürgermeisterzimmer, dem Plenarsaal und dem Festsaal. Das kann man alles besichtigen, Führungen gibt es auf Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Chinesisch und natürlich auf Plattdeutsch. Hier kann man buchen: www.hamburg.de
Schauen Sie sich auch unbedingt den Innenhof an, in seiner Mitte steht der Hygieia-Brunnen. Nach der Cholera-Epidemie von 1892 entschied man sich für die Göttin der Gesundheit und Reinheit als Brunnenfigur, denn durch die Verbesserung der Hygiene-Maßnahmen konnte die Epidemie überwunden werden. Zum ausgiebigen Schauen gibt es hier ein paar Bänke!
Und jetzt? Gehen Sie zu Daniel Wischer  gleich neben dem Rathaus, einer Institution in der Hansestadt seit 1924. So lecker haben Sie lange keine Nordseekrabben auf Rührei, Nordseescholle, Labskaus oder Hamburger Pannfisch gegessen! Fotos: hamburg.de 

„Werdet diese digitalen Geräte los, schmeißt eure Tablets weg, lest nicht über anderer Leute Leben. Verscheucht diesen negativen Müll, der täglich in den sozialen Medien angespült wird. … Mich macht es wütend, wenn ich junge Leute treffe und auf ihrem Smartphone angezeigt wird, dass sie bereist mehrere Stunden am Tag nur am Bildschirm verbracht haben.“

Arnold Schwarzenegger, geb 1947 in Österreich,  Bodybuilder, Schauspieler, Gouverneur von Kalifornien, heute Autor und Unternehmer in einem Interview mit dem Stern (Nr 45/23) anläßlich seines Buches „Be Useful“. Foto: wikipedia

Parador Avila, Spanien

Achtundachtzig Türme zieren die kompakte Mauer, die vom 11. bis ins 14. Jahrhundert um die kleine Stadt Avila gebaut wurde, neun Stadttore regelten einst den Zugang für Bürger und Waren. Direkt an der Mauer wurde in dem „Palacio de Piedras Alba“ aus dem 16. Jahrhundert 1966 das Hotel Parador de Avila eröffnet. Die großen, hellen Zimmer mit Ausblick in den schönen Garten haben Steinböden und sind in gedämpften Farben ausgestattet. Die Bäder haben alles, was man zum Wohlfühlen braucht. Das abwechslungsreiche Frühstücksbüfett wird im Restaurant serviert, das abends regionale Spezialitäten anbietet. Direkt am Hotel stehen nur wenige Parkplätze zur Verfügung. DZ ab ca 92 Euro. Foto: CO

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren  wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, freut sich in  diesem Jahr ganz besonders auf Weihnachten! 

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de 

Kunst: Glanzvoller Umbruch

Wer die italienische Kunst liebt, ist sicher schon in der Alten Pinakothek in München gewesen. Derzeit widmet sich das Haus der Kunst Venedigs in der Renaissance. Damals, vor 500 Jahren, erlebte die Lagunenstadt mit Künstlern wie Bellini, Giorgione oder Tintoretto und Tizian eine unnachahmliche Perfektion der figürlichen Malerei. Vor allem Werke von Tizian faszinieren uns bis heute und beeinflussten Maler und Malerinnen bis in die europäische Moderne.
Die reiche Handelsstadt Venedig war allerdings schon seinerzeit ein Zentrum der Innovation. Die Malkunst florierte, und die großen Meister begannen, sich intensiv mit dem Wesen von Mensch und Natur zu beschäftigen. So spiegelten Porträts das zeitgenössische Selbstverständnis der Menschen, und Landschaften ließen einen Traum von Arkadien erahnen. 
Anschaulich vermittelt der Bildband dazu in verständlich gehaltenen Aufsätzen kunsthistorische Hintergründe, und wer mag, kann gleich neueste Forschungsergebnisse nachlesen.
Die umfangreich bebilderte Publikation zur Münchner Schau (bis zum 4.2.2024) ist zwar nicht so opulent geraten wie wir das eigentlich von Bänden zur italienischen Kunst kennen, sondern erscheint diesmal nur als Klappbroschur – schwelgen lässt sich darin aber dennoch. UvS.

Andreas Schumacher:Venezia 500– Die sanfte Revolution der venezianischen Malerei, 256 S., 166 Abb., Hirmer, 39,90 Euro.

 Kunst: Zauber des Nordens
 

Die ziemlich plakative Zeile „Zauber des Nordens“ hätte man sich eigentlich sparen können – ein so großartiger Künstler wie Edvard Munch braucht solch eine PR-Floskel nicht, auch wenn sie auf Stefan Zweig zurückgeht. Jüngster Beweis: die Ausstellung in der Berlinischen Galerie (noch bis zum 24.1.2024), zu der dieser schöne, informative Katalog (mit dem überflüssigen Untertitel) erschienen ist. Sie zeigt einen Maler, der mit seinen expressiven Bildern am Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der Wegbereiter der Moderne wurde. Zwar stießen seine oft roh und unfertig wirkenden Arbeiten im damals eher spießigen Berlin etwa anfangs auf empörte Ablehnung, doch bald schon hatte er gerade in der Reichshauptstadt, in der er zwischen 1892 und 1908 immer wieder länger lebte, viele Anhänger. Vor allem seine furiosen Psychodramen mit einsamen, verzweifelten und gequälten Menschen machten ihn bekannt. In Berlin sind jetzt rund 80 Werke, darunter auch Druckgrafik und Fotografien, zu sehen; ergänzt werden Ausstellung und Katalog durch Arbeiten anderer nordischer Künstler jener Zeit. PM

Edvard Munch: Zauber des Nordens. 304 S., 246 Abb. Hirmer. 49,90 Euro 


Kunst: Der Weltbürger

n der Schirn in Frankfurt ist noch bis zum 18. Februar eine große  Retrospektive des „Weltbürgers“ (Selbstaussage) Lyonel Feininger zu sehen. Der dazu erschienene Katalog stellt den Künstler (1871 – 1956) detailliert in all seinen Schaffensphasen dar – als Karikaturist, Maler und Bauhaus-Lehrer, als Fotograf und als Musiker. Seine politischen und gesellschaftlichen Karikaturen erschienen in deutschen und amerikanischen Zeitschriften. Als Meister am Bauhaus in Weimar widmete er sich dem Holzschnitt und schuf 1919 mit der „Kathedrale“ das Titelblatt für das Manifest des Bauhauses – und zugleich ein Paradebeispiel für seine „kristallinen Architekturen“, die er in vielen Gemälden darstellte.  Eher prosaisch sind die Alltagsszenen, die er mit dem Fotoapparat festhielt.
Ergänzt wir der opulente Band mit einer kurz gefassten Biografie. 

Ingrid Pfeiffer: Lyonel Feininger– Retrospektive, 272 S., 230 Abb. Hirmer, 49,90 Euro. 

 


 

Fotografie: Schwarzweißes Statement

Gerade mal 19 war Thomas Hoepker, als er 1956 seine Kamera nahm (eine Leica, versteht sich) und das erste Mal nach Italien fuhr: der Beginn einer Fotografenkarriere, die ihn zum Mitglied der berühmten Fotoagentur Magnum und zu einem der Großen der mittlerweile legendären STERN-Fotografie der 60er bis 90er Jahre machte. Und dass er es weit bringen würde, zeigen schon die jetzt erstmals in Buchform veröffentlichten Aufnahmen aus Italien, die der kleine rührige Verlag Buchkunst Berlin aus rund 10000 Negativen ausgewählt hat. Von Unbeholfenheit ist auf den Schwarzweiß-Fotos keine Spur: Mit einer fast schon unheimlich anmutenden Sicherheit drückt Hoepker auf den Auslöser, um den einen richtigen Moment zu erwischen. Monumente und andere Touristenattraktionen interessieren ihn nicht, er beobachtet lieber die Menschen in ihrem Alltagsleben. Dass es keine Unterschriften gibt, ist da nur folgerichtig: Wenn jemand so genau und teilnahmsvoll hinschaut wie Hoepker, sprechen die Bilder für sich selbst. PM

Thomas Hoepker: Italia. 200 S., 124 Fotos. Buchkunst Berlin. 45 Euro


Fotografie: Menschen, Tiere, Sensationen

Er porträtiert Tiere genauso wie Menschen, meist schaut er ihnen direkt ins Gesicht. Der Hamburger Fotograf Walter Schels ist schon lange für seine einfühlsamen Porträts bekannt. Für dieses Buch hat er sich mit der Journalistin Sabine Schwabenthan zusammengetan, die kenntnisreiche Texte zum Wesen der hier versammelten 29 Tiere – unter anderen Hühner und Bären, Esel und Löwen – geschrieben hat. So erfahren wir, dass der Wanderfalke mit 290 Stundenkilometern im Sturzflug der schnellste Greifvogel ist. Oder dass im Altertum die Griechen ihr Frühlingsfest zusammen mit Ferkeln feierten, was uns den Ausdruck „Schwein gehabt“ hinterlassen hat. Und dass Störche gern auf Kirchtürmen nisten hat vor allem mit der mangelhaften Flugtechnik der Vögel zu tun.
Kurz: In den launigen Texten ist viel Unbekanntes, Amüsantes, Anrührendes über Hund, Katze und Co. nachzulesen.

Sabine Shwabenthan, Walter Schels: Die Seele der Tiere – Gesichter, Gefühle, Geschichten, Verlag Bassermann, 19,99 Euro.
 


 

Sachbücher: Affären mit Niveau

Ist es ein Wunder, dass es in der „Stadt der Liebe“ auch immer reichlich Prominenz gab, die sich zueinander hingezogen fühlte? Natürlich nicht, und so begab sich die Kulturreporterin Andrea Reidt in Paris auf die „Spuren berühmter Paare“ (so der Untertitel ihres Buches) – und brachte eine stattliche Ernte ein. In neun Kapiteln schildert sie die stürmische Affäre von Film-Diva Marlene Dietrich und ihrem Co-Star Jean Gabin ebenso faktenreich und anekdotengesättigt wie die kurze leidenschaftliche Liaison des Künstler Max Ernsts mit seiner eigenwilligen Kollegin Meret Oppenheim oder die Jahrzehnte überdauernde Romanze zwischen dem amerikanischen Jazz-Trompeter Miles Davis und Frankreichs Existenzialisten-Muse Juliette Greco. Ein buntes Panoptikum ist so entstanden (samt Literaturverzeichnis und einem etwas kargen Adressverzeichnis mit den Hauptschauplätzen der diversen Amouren), das im Wesentlichen bestätigt, was unsereins schon immer vermutete: Unterm Eiffelturm und an der Seine lebt und liebt es sich einfach intensiver. PM

Andrea Reidt: Pariser Amouren. 143 S. Ebersbach & Simon. 20 Euro
 


Sachbücher: Die Geheimnisse einer Kartoffel

Wie lustig!  Auch wenn Sie sich nicht für Mode interessieren und Ihnen Karl Lagerfeld eigentlich schnurz war, ist dieses Büchlein ein Genuss. Die französische Illustratorin Tiffany Cooper, die lange Zeit mit Lagerfeld gearbeitet hat, macht sich in ihrer gezeichneten Biografie über den Modemacher lustig, stellt seine Macken dar, berichtet über seine merkwürdige Kindheit, über seine große Liebe zur Katze Choupette, plaudert seine Geheimnisse aus und tut das alles in liebevollen, fröhlichen Zeichnungen.
Lagerfeld soll begeistert gewesen sein, denn er sagte über sich selbst: „Ich liebe die Vorstellung, dass die Leute denken, ich sei boshaft. Ich finde, ich bin eine brave Kartoffel.“

Tiffany Cooper: Wirklich alles über Karl Lagerfeld. Die Comic-Biografie, 144 S., Midas Verlag. 20 Euro

   


 

Sachbücher: Bücherfreunde

Wissen Sie, wie ein Buch entsteht? Sicher, jedem ist klar, es braucht einen Autor, einen Verlag, einen Drucker und einen Buchhändler, damit man eine Neuerscheinung kaufen kann. Aber so ganz genau weiß kaum einer, wer noch alles beteiligt ist und welche einzelnen Schritte vom ersten Wort bis zum fertigen Buch getan werden müssen. 
Das Buch der Autorin Stéphanie Vernet und der Illustratorin Camille de Cussac wendet sich an Leser ab 8 Jahren und erklärt in vielen kurzen Texten auf sehr schön gestalteten, farbenfrohen Seiten mit genauen Zeichnungen jeden einzelnen Schritt. 
So erfährt man, dass Übersetzer das Urheberrecht an ihrem Text haben, genau wie der Autor an seinem Ursprungstext. Und man lernt, dass die linken Seiten im Buch immer gerade Seitenzahlen haben, und dass ein Buch zum Bestseller wird, wenn mindestens 100 000 Exemplare verkauft wurden. Die Seitenzahl eines fertigen Buches ist immer durch vier teilbar, weil auf einen Druckbogen 4,8,16 oder 32 Seiten passen. Und nicht zuletzt wird hier von Fan-Fiction berichtet, von Texten also, zu denen sich Leser durch ein Buch anregen lassen.
Falls Sie das alles noch nicht gewußt haben, dann sind die „Büchermenschen“ eine tolle Lektüre für Sie!

Stéphanie Vernet, Camille de Cussac:Büchermenschen– Wie ein Buch entsteht, Prestel, 24 Euro.


Hörbuch: Jahrestage

Man braucht schon Zeit für dieses Hörerlebnis, denn die über 1700 Seiten des vierbändigen Romans „Jahrestage“ von Uwe Johnson wurden auf  acht CDs eingelesen von der Journalistin Caren Miosga und dem Schauspieler Charlie Hübner, und das dauert 73 Stunden und 53 Minuten. Also, falls Sie die vier Bände über Gesine Cresspahl, die im New York des Jahres 1968 ihrer Tochter von ihrem Leben in Mecklenburg Vorpommern erzählt, noch nicht kennen, dann sind diese CDs genau das Richtige für lange Winterabende bei Kerzenschein und Rotwein!

Uwe Johnson: Jahrestage– aus dem Leben von Gesine Cresspahl. Ungekürzte Lesung von Charly Hübner und Caren Miosga, Audio Verlag, 60 Euro.

Wir danken dem Audio Verlag dafür, dass wir zwei Kassetten verschenken können. Also seien Sie schnell und melden Sie sich per mail an: christiane@oster-meyer.de Die ersten zwei Einsender bekommen die Jahrestage zugesandt

 
Fotos: Hirmer/Buchkunst Berlin/Ebersbach & Simon/Midas/Prestel/Bassermann/ AudioVerlag

Hamburger Kunsthalle, 15.12.23 bis 21.4.24: 

Caspar David Friedrich
Kunst für eine neue Zeit
 

Das romantische Verhältnis des Menschen zur Natur war das zentrale Thema von Caspar David Friedrich (1774 bis 1840). Anläßlich seines 250. Geburtstages zeigt die Hamburger Kunsthalle mehr als 60 Gemälde und etwa 100 Zeichnungen, dazu ausgewählte Werke seiner Künstlerfreunde und zeitgenössische Arbeiten von 20 internationalen Künstlern, die sich mit dem Werk Friedrichs auseinandergesetzt haben.
Anschließend an die Hamburger Ausstellung widmen auch die Alte Nationalgalerie in Berlin und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden dem großen Ausnahmemaler eine Retrospektive.

FOTO: Caspar David Friedrcih (1774-1840), Der Watzmann, 1824/25, Öl auf Leinwand, 135x170cm, Staatliche Museen Berlin, Alte Nationalgalerie@bpk/Nationalgalerie, SMB, Leihgabe der Deka Bank/ Andreas Kilger

Was für ein Spaß! Am Schlossberg der steirischen Hauptstadt kann man sich in 64m Höhe
in eine Röhre setzen und in ca. 40 Sekunden 175m nach unten rutschen!
Hinauf geht’s natürlich langsamer, entweder mit der Standseilbahn, die eine Steigung von 61% hinaufschnauft, dem gläserenen Lift  im Inneren des Berges oder natürlich zu Fuß über die 260 Stufen der Schlossbergstiege, die von Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges in den Fels gehauen wurden.

 

 

Glockenturm mit Uhren

Ein Schloss gibt es eigentlich nicht oben auf dem Schlossberg, eher eine Burg, die 1544 zu einer großen Festung ausgebaut wurde. Sie ist im Guinnessbuch der Rekorde als stärkste aller Zeiten verzeichnet, die sogar Napoleon nicht erobern konnte.
Hier oben steht auch der berühmte 23m hohe Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert, das Wahrzeichen von Graz. In ihm gibt es drei Glocken: die Stundenglocke von 1382 schlägt zur vollen Stunde, die Feuerglocke von 1645 warnte durch die Anzahl der Schläge vor Feuer in einem bestimmten Bezirk, und die Armesünderglocke von 1450 läutete zu Hinrichtungen und später ab dem 19. Jahrhundert zur Sperrstunde, weshalb sie auch Lumpenglocke genannt wurde.
1569 bauten die Grazer die erste Uhr ein, die 1712 um ein zweites Zifferblatt ergänzt wurde. Dabei entschied man sich allerdings dafür, die Stunden mit dem größeren Zeiger anzugeben, damit man auch aus weiter Ferne die Stunde ablesen konnte.

Wie auch immer Sie von Berg und Turm wieder runtergekommen sind, jetzt sollten Sie zur Mur schlendern, dem Fluss, der durch die Innenstadt fließt. 2003 war Graz Europas Kulturhauptstadt und bekam dafür eine Insel mitten im Fluss, auf der eine extravagante Stahlkonstruktion des amerikanischen Künstlers Vito Acconci steht. In der Glasglocke kann man Kaffee trinken oder Cocktails genießen, während das Flusswasser munter um einen herum sprudelt.

Rathaus

Jetzt müssen Sie aber unbedingt durch die Murgasse zum Hauptplatz schlendern, denn die Altstadt hat auch noch so einiges zu bieten. Zum Beispiel das Rathaus mit Kuppel und Ecktürmchen vom Anfang des 19. Jahrhunderts, das mehrfach umgebaut und erweitert wurde. Und den 1878 errichteten imposanten Erzherzog-Johann-Brunnen, ein attraktiver Treffpunkt für Jung und Alt.
Gleich um die Ecke in der Herrengasse finden Sie den Landhaushof von 1531 mit herrlichen Arkaden im Innenhof, einem Meisterwerk der italienischen Renaissance. Heute tagt hier der Steiermärkische Landtag.

Kurz vor Ende der Herrengasse biegen Sie links ab in die Hans-Sachs-Gasse und gehen bis zur Burggasse, dann wieder links, und ein paar Minuten später erreichen Sie den Dom von 1464, der von außen eher schlicht wirkt, aber innen mit einem barocken Hochaltar eine unerwartete Pracht entfaltet.
Dem Dom gegenüber liegt die Burg von 1438, in der heute die Landesregierung arbeitet. Im ersten Hof sollten Sie die Doppelwendeltreppe von 1499 anschauen. So ein Meisterwerk der Steinmetzkunst gibt es selten, eine steht im Schloss Chambord an der Loire. Und eine eben hier.

Wenn Sie jetzt die Hofgasse entlang gehen, gelangen Sie zur ältesten

Hofbäckerei Edegger

Bäckerei von Graz, der Hofbäckerei Edegger-Tax, sie wurde schon 1596 gegründet. Hinter der wunderschönen geschnitzten Holzfassade werden noch immer erlesenes Gebäck, feine Torten und schmackhaftes Brot angeboten.
Jetzt ist eine Verschnaufpause angesagt und zwar auf der Dachterrasse im sechsten Stock des Kaufhauses Kastner & Oehler. Hier kann man nämlich lecker speisen, einen kühlen Drink nehmen, über die ganze Stadt in die Berge schauen und gleichzeitig der Grazer Jugend beim Flirten zugucken. Fotos: CO

„Satire, Komik, Humor muss vollkommen frei sein, ansonsten kann man nicht ehrlich lachen. Wenn man sich den Begriff „Person of Color“ mal ernsthaft anschaut, muss man den doch albern finden. Was soll das denn eigentlich heißen? Mensch heißt das doch!“

Helge Schneider (geb. 1955), Musiker, Komiker, Kabarettist, Schriftsteller und Schauspieler, in einem Gespräch in der „Zeit“ vom 5. Oktober. Gerade hat er einen neuen Kommissar Schneider- Krimi veröffentlicht.

Foto: Helge Schneider

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat so seine Ansichten zur weitverbreiteten Handy-Manie! 

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de
 
 

 

Palais-Hotel Erzherzog-Johann, Graz, Österreich
 

 Man muss nicht unbedingt von Adel sein, wenn man im Hotel Erzherzog Johann absteigt, aber man darf natürlich. Gefallen wird dieses charmante Hotel sicher fast jedem. Die meisten Zimmer liegen rund um einen drei Stockwerke hohen Lichthof, in dem gefrühstückt wird, und sind mit einer Mischung aus Antiquitäten, zum Beispiel üppigen Kronleuchtern, und schlichtem modernem Design in harmonischen Farben eingerichtet. Die Bäder mit Wanne und Dusche sind sehr groß. Überall auf den Fluren stehen gut gepflegte Grünpflanzen.

Vom Hotel zum Hauptplatz mit dem klassizistischen Rathaus von 1807 sind es gerade mal 30 Meter, und auch der sehenswerte Schlossberg ist nur 200m weg. Da muss man unbedingt hinauffahren – mit einem Lift oder der Standseilbahn, und runter können Wagemutige durch ein Rohrsystem in 40 Sekunden rutschen! DZ ab ca 104 Euro. Foto: CO

Nett sein!

 

Ratgeber-Bücher mag man oder man mag sie nicht. Die einen finden sie hilfreich für ihr Leben, die anderen lassen sich ungern hineinreden. Aber wie überall, sind auch hier Pauschalurteile nie richtig. Also schaut man am besten in die Bücher hinein, bevor man urteilt.

Bei diesem Buch waren wir zuerst überrascht, dann angetan und schließlich haben wir uns festgelesen – und uns sehr gut amüsiert.

Es ist sehr attraktiv gestaltet mit zarten Farben, schönen Schriften, tollen Fotos, interessanten Textkästen und erstaunlichen bis lustigen Zwischentiteln. Das Thema, wie bin ich netter zu mir in Bezug auf meine Wohnsituation, wird an den Räumen einer Wohnung und dem Leben der Autorin erzählt. So geht es im Kapitel „30 ist das neue 60“ – wer hätte das gedacht – um das Wäschewaschen. Und wussten Sie, dass Babyseife ein Schnüffelstück für die Seele ist? Oder, dass jeder ein Recht auf Krempel hat? Oder, dass Drahtbügel doof sind? Das Fazit dieses Buches steht schon mittendrin: Alles kann, nichts muss!

Martina Goernemann: Ab heute bin ich nett zu mir – wie wohnen dabei hilft224 Seiten, Callwey Verlag, 29,95 Euro Foto: Callwey

Ikea: Umkippende Kommoden, die Übergewicht bekommen haben, weil zu viele Schubladen gleichzeitig geöffnet wurden, sind ein weithin bekanntes Problem. Dagegen hat nun Ikea eine Verankerungs- und Entriegelungsfunktion entwickelt. Erst wenn eine Kommode an der Wand verankert ist, lassen sich mehrere Schubladen gleichzeitig öffnen. Diese Erfindung stellt Ikea allen Möbelproduzenten zur Verfügung, um das Wohnen sicherer zu machen.

Foto: Ikea

7. November: Die Dubai Design Week(bis 12. 11.) bietet wieder einen umfassenden Überblick über regionales und weltweites Design. Mehr als 500 Teilnehmer aus etwa 40 Ländern zeigen Neues zum Verpackungsdesign und Outdoor-Möbeln, Trends in Architektur, Kunsthandwerk, Fotografie und vieles mehr.

17. November: Im Botanischen Garten in Hamburg-Flottbek startet der „Christmas-Garden“ mit romantischen Licht-Installationen und überraschendem Leuchten-Spektakel. Auf dem zwei Kilometer langen Rundweg kann man magische Lichtkunst entdecken. Tickets gibt es online: www.christmas-garden.de

21. November:In Düsseldorf öffnet nach drei Jahren Umbauzeit der Kunstpalast  wieder seine Türen. Beim Rundgang durch die 49 Räume gibt es Sonderausstellungen und Teile der 130 000 Objekte umfassenden Sammlung zu sehen, es gibt Spezialangebote für Kinder und diverse Kurse und Workshops.

2024: Tartu, gelegen in Südestland, ist Kulturhauptstadtdes nächsten Jahres. Ihr Motto: Künste des Überlebens. Mit über tausend Veranstaltungen wird das Jahr gefeiert, mit Ausstellungen, Jazz-Konzerten, einem Filmfestival, einem Sauna-Marathon und ganz viel mehr. Zum Beispiel dem „Kissing Tartu“ Event, zu dem Tausende Menschen geladen sind, sich öffentlich zu küssen.

Fotos: Dubai Design Week/ Kunstpalast

Moooi: Sofa  und Chaise Longue der Serie „Aldora“ haben eine Schwester bekommen. „Aldora Vis a Vis“, entworfen von Cristina Celestino, ist gedacht für entspannte Plauderstunden zu zweit. Mit Leder- oder Stoffbezug lieferbar.

Désirée: Der neue Sessel„Eben“, entworfen von Matteo Thun und Antonio Rodriguez, ist mit hoher Rückenlehne oder niedriger zu bekommen. Auf einem Holzrahmen mit feinem Korbgeflecht liegen ein dickes Kissen und eine Rückenrolle.

Fotos: Moooi/Désirée

 

Albertina Modern, Wien, noch bis 21.1.20

Österreich – Deutschland

Malerei 1970 bis 2020

Die Gegenüberstellungen sind verblüffend: Die Albertina Modern zeigt zeitgenössische Kunst aus Österreich und Deutschland und stellt dabei aus der eigenen Sammlung interessante Paarungen vor, die in den vielen Räume für einen schwungvollen Rhythmus sorgen. Da hängen die Großformate von Xenia Hauser neben denen von Neo Rauch, die von Arnulf Rainer neben denen von Gerhard Richter und die von Maria Lassnig neben den Überkopfbildern von Georg Baselitz. So entstehen 13 spannende Dialoge, die dem Besucher dieser sehenswerten Ausstellung die Einsicht vermitteln, dass in der Kunst Nationalstile weitgehend abgedankt haben.
Foto: Xenia Hausner | EXILES 3, 2017 | ALBERTINA, Wien – Familiensammlung Haselsteiner © Xenia Hausner / Bildrecht Wien, 2023