“Der beste Platz für einen Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar,    geräuschlos und leicht zu entfernen.“

Loriot – bürgerlich Vicco von Bülow – (1923 bis 2011) zitiert in der Frankfurter Ausstellung „Ach was – Loriot zum Hundertsten“. Foto: Loriot

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow,  der in Berlin geboren  wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat wg. KI so seine ganz eigenen Befürchtungen.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de 

 

Hotel Cortezo, Madrid

 

die Hotel-Rezeption

Zur Plaza Mayor, zum Prado und auch zum Museum Thyssen-Bornemisza kann man gut zu Fuß gehen, denn das Hotel Cortezo ist mitten drin. Die Zimmer sind farblich zurückhaltend eingerichtet, die Bäder haben große Duschen und bieten hoteleigene Kosmetik. Das Frühstück ist abwechslungsreich. Und eine Dachterrasse lockt zum Entspannen nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag in der lebendigen Metropole.
DZ ab ca 90 Euro. Foto: Hotel Cortezo

Foersters Garten

Garten-Fans kennen natürlich den Namen Karl Foerster (1874-1970), des legendären Gärtners und Pflanzenzüchters. Und manch einer hat schon seinen prachtvollen Garten in Potsdam-Bornim besucht. Von1990 bis zu ihrem Tod 2010 übernahm Tochter Marianne Foerster, die bei ihrem Vater gelernt hatte und anschließend dreissig Jahre in Belgien arbeitete, die Leitung des Anwesens. Heute gehört es der Marianne-Foerster-Stiftung. Ihr Garten-Tagebuch von 2003 hat der Landschaftsarchitekt Ulrich Timm jetzt ergänzt und aktualisiert, und ausserdem ist der Band mit neuen prächtigen Fotos von Ferdinand Graf Luckner illustriert worden. So kann man den Autoren durchs Gartenjahr folgen, bekommt Tipps zum Bepflanzen verschiedener Stauden, Gräser und Blumen und Empfehlungen für Farbkompositionen, zum Beispiel dieser: „Es gibt niemals genug weiße Blüten in einem Beet, Weiß trennt und verbindet, hebt andere Farben hervor, Weiß ist unerlässlich.“

Marianne Foerster: Der Garten meines Vaters Karl Foerster. 160 S., 180 Abb. Prestel. 38 Euro Foto: Prestel

Grüne Gedichte

Erstaunlich, wie viele Literaten sich Gärten anlegten, in der Natur schrieben und gerne Bäume, Stauden, Hecken, Gemüse und Blumen pflanzten. Thomas Mann (1875-1955) etwa, der sich in Kalifornien einen subtropischen Garten anlegen ließ, den er zwar nicht selbst pflegte, aber außerordentlich genoß. Oder Agatha Christie (1890-1976), die sich 1938 für gerade mal 6000 Pfund ein herrliches Anwesen kaufte und dort selbst Jungpflanzen zog. Jean Cocteau wiederum (1889-1963) baute eigenhändig Kräuter, Heilpflanzen, Obst und Gemüse an und entwickelte eine besondere Vorliebe für Spalierobst. Über diese und fünfzehn andere Dichter berichtet die britische Gartenarchitektin Jackie Bennett in ihrem Buch, jeweils  mit lesenswerter Biografie und herrlichen Bildern. Im Anhang gibt es zu jedem Garten die entsprechende Adresse mit Website.

Jackie Bennett: Die Gärten der Literaten 240 S.,  38 Euro, Gerstenberg. Foto: Gerstenberg

 


 

Udo Lindenberg lädt ein

19.3.: Udo Lindenbergs Hamburger Panik City  feiert ihren sechsten Geburtstag mit einer „fetten Geburtstagssause“, mit viel „Mucke“, Karaoke, einem Quiz und einem Wettbewerb der Udo-Doubles. Foto: Panik City

Gmundner:  Als Hommage an Namibia hat der österreichische Keramik-Hersteller jetzt eine Afrika Edition vorgestellt. Mit dabei ist eine wieder aufgelegte und immer noch beeindruckende Teekanne in Elefantenform.
                                         
 Fürstenberg: „Henri“ heißt der diesjährige Jahreshase des Porzellan-Herstellers. Es gibt ihn in reinem Weiß, handbemalt oder mit einer 24-karätigen Goldauflage in einer limitierten Edition. Fotos: Hersteller

Museum für angewandte Kunst, Frankfurt

Vernissage im Museum für angewandte Kunst

Die Villa Metzler neben dem heutigen Museum entstand 1804 für den Apotheker Peter Salzwedel als Sommerhaus vor der Stadt. 50 Jahre später erwarb sie der Bankier Georg Friedrich Metzler und baute sie aus. In den quadratischen, dreistöckigen Bau zog 1928 ein Altersheim ein, 1960 kaufte die Stadt Frankfurt das Haus als Museum für Kunsthandwerk. Heute wird dort die Wohnkultur der letzten 200 Jahre gezeigt.
1980 übernahm der amerikanische Architekt Richard Meier den Grundriss der Villa für sein Konzept des Museumsneubaus, das sich an der klassischen Moderne orientiert. 1985 wurde das Ensemble aus drei neuen Kuben, die sich mit der Villa Metzler zu einem Quadrat fügen, eröffnet. Daneben wurde ein öffentlicher Park angelegt. Die schneeweißen Neubauten sind geprägt durch große Fensterflächen und lichtdurchflutete, großzügige Ausstellungsräume.
Foto: Museum für angewandte Kunst

Kunstmuseum, Basel, 2.3. bis 18.8.2024: 
Dan Flavin – Widmungen aus Licht

Donald Judd gewidmete Installation

Der Amerikaner Dan Flavin (1933 -1996) gilt als Pionier der Minimal Art, er wurde durch seine Arbeiten mit industriell gefertigten Leuchtstoffröhren bekannt. Das Kunstmuseum zeigt 58 Werke, die Flavin Personen oder Ereignissen widmete, zum Beispiel Jasper Johns und Henri Matisse oder dem Hinterhalt, bei dem vier Soldaten im Vietnamkrieg ums Leben kamen. Flavin ordnete seine Lichtobjekte schon in den 60er Jahren zu bestimmten „Situationen“ an, aus denen er ganze Installationen entwickelte. Parallel zur Ausstellung bietet das Kunstmuseum ein umfangreiches Programm wie etwa die Kinder-Vernissage am 1. März unter dem Titel:  „Licht an!“ Foto:  Kunstmuseum Basel

Seit 2015 gehört sie zum Weltkulturerbe, die Hamburger Speicherstadt. Die riesigen roten Gebäude aus Backstein mit Türmchen, Erkern und Feuertreppen sind ein attraktives Touristenziel geworden. Und sie haben eine interessante Geschichte, die man besonders gut im Speicherstadtmuseum  studieren kann.

Willkommen im Speicherstadtmuseum

Bis 1882 waren die Elbinseln Wandrahm und Kehrwieder noch dicht bebaut mit Wohnhäusern für Hafenarbeiter und Handwerker, aber auch mit einigen stolzen Einfamilienhäusern, zum Teil aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Doch 1881 hatte sich die Stadt darauf eingelassen, ihre Freihandelszone auf ein kleines Gebiet zu verkleinern und dem Zollabkommen des Deutschen Reiches beizutreten. Bis dahin waren die Lagerhäuser der Hamburger Kaufleute über die ganze Stadt verteilt, nun sollten sie alle an der Elbe stehen. 16 000 Menschen wurden dafür vertrieben, umgesiedelt, verloren ihre Wohnungen. Sicher waren nicht alle unglücklich darüber, ihre Heimat mit Hygiene- und sozialen Problemen zu verlassen und zum Teil in Neubauten in Barmbek und Hammerbrook umzuziehen. Eines der weit verbreiteten Argumente war, „zum Wohle des Handels müssen halt Opfer gebracht werden“.

Das Schlösschen in der Speicherstadt

Bis 1889 entstand der erste Teil der neuen Speicherstadt, zu deren Eröffnung sogar Kaiser Wilhelm II. erschien, der zweite Teil wurde bis 1905 gebaut, der dritte wurde zwar geplant, aber nicht mehr errichtet, da der Erste Weltkrieg das verhinderte.
Die Lagerhäuser lagen alle direkt am Wasser, auf der anderen Seite führte eine Straße vorbei. Die Waren wurden auf Schuten angeliefert und mit einer Seilwinde in die Böden (Stockwerke) gezogen. Gelagert wurden hier Kaffee, Kakao, Tee, Getreide, Zucker und Salz, später auch Orient-Teppiche.
 Im Speicherstadtmuseum wird so ziemlich alles thematisiert, was hier wichtig war, so lernt man unter anderem, wofür Quartiersleute da waren – sie organisierten die Lagerung der Waren -, wie eine schottsche Karre aussah – wie eine dreirädrige Schubkarre aus Holz – und warum Hamburger Kaufleute „Pfeffersäcke“ genannt wurden.
Das erfährt man natürlich auch im „Spicy’s“ ein paar Türen weiter in einem 130 Jahre alten Speicher, in dem das einzige Gewürzmuseum der Welt untergebracht ist. Weil die Kaufleute natürlich auch Pfeffer importierten und damit viel Geld machten, heißen sie bis heute Pfeffersäcke.
Im Spicy gibt es Kräuter, Gewürze und Saaten mit allen Sinnen zu erleben, es riecht nach Zimt, Vanille und Kardamom, probieren darf man Pfeffer, Salz und Chilis. Aus dem Shop können Sie Kampot-Pfeffer aus Kambodscha oder Kokosblütenzucker mitnehmen. Oder im Online-Shop einen „Hamburger Pfeffersack“ bestellen.

Mini-Elphi im Mini-Wunderland

Wenn Sie jetzt um die Ecke spazieren, zum Kehrwieder 2, dann werden Sie höchstwahrscheinlich den Rest des Tages im „Miniatur Wunderland“  verbringen. Denn die größte Modelleisenbahnanlage der Welt ist absolut faszinierend, schon über 20 Millionen Menschen haben die kunstvolle Installation mit den Hamburger Landungsbrücken und der Elbphilharmonie, dem Luxor Hotel in Las Vegas, Rom bei Nacht, Schloss Neuschwanstein, dem Grand Canyon, einem Kreuzfahrtschiff und und und bewundert.
Wer sich lieber gruseln möchte, der kann im „Dungeon“ durch 600 Jahre dunkle Hamburger Geschichte wandeln und beispielsweise dem kopflosen Klaus Störtebeker begegnen.
 Doch eher nicht? Dann spazieren Sie einfach weiter an den Speichern entlang bis zum St. Annenplatz, wo im Cafe Fleetschlösschen Fischbrötchen, Matjes oder Labskaus serviert werden. Sooo lecker! Fotos: Hamburg.de

„Als Bürger, der ich ja auch bin, erwarte ich erstens, dass eine Regierung  mir die Wahrheit zumutet und zweitens bereit ist, ihre Popularität einem Arbeitsethos unterzuordnen. Die erste Aufgabe einer Regierung ist nicht, beliebt zu sein, sondern Probleme zu lösen. Und ich glaube fest daran, dass die Mehrheit das auch so sehen wird.“

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einem Interview mit dem Stern NR 4 vom 18.1.2024.
Foto: Bundesministerium für Wirtschaft

 
Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin
geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet,
kennt sich aus mit Vorurteilen.
 
Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

Hotel Memphis, Frankfurt

Wer eine Stadt wie Frankfurt besucht, hat selten entspannende Ferientage im Sinn. Die meisten wollen mittendrin sein, nah an allen Sehenswürdigkeiten. Da ist man im Hotel Memphis richtig, der Hauptbahnhof und die wichtigsten Museen sind alle zu Fuß gut zu erreichen. Zimmer und Bäder sind schlicht, aber gut ausgestattet. Das Frühstück ist ansprechend. Mehr braucht ein Stadtreisender nicht! DZ ab ca 90 Euro. Foto: Hotel Memphis

Was für eine Frau

Von ihr stammt das fast schon ikonische Foto der jungen Amerikanerin, die 1951 ebenso so beklommen wie tapfer auf einer Straße in Florenz an einer Gruppe gaffender und feixender Männer vorbeigeht – doch das ist längst nicht das einzige Bild, mit dem die US-Fotografin Ruth Orkin (1921-1985) das frühe Selbstbewusstsein von Frauen im 20. Jahrhundert dokumentierte. Immer wieder richtete sie in den vierziger und fünfziger Jahren ihre Kamera auf Geschlechtsgenossinnen, die sich in einer ziemlich überheblichen Männerwelt durchzusetzen wussten oder auch einfach ihren eigenen Weg gingen. Und ob es ein Filmstar wie Lauren Bacall war, eine Kellnerin oder eine Stewardess, sie alle hatten mit Konventionen wenig am Hut. Lange galten viele dieser eindrucksvollen Aufnahmen als verschollen – für die Berliner Ausstellung „Women“ (noch bis zum 18. Februar) wurden sie jetzt wiederentdeckt, und der Katalog präsentiert sie für die Zeit danach. PM 

Ruth Orkin: Women.144 S., ca. 100 Abb. Hatje Cantz. 38 Euro 
Foto: Hatje Cantz

Was für ein Genuss
 

Besonders raffiniert sind die Rezepte nicht in diesem hübschen Büchlein. Aber das sollen sie auch gar nicht, es sind Gemüsegerichte, die mit wenigen Zutaten in nur einer Auflaufform im Ofen gebacken werden. Sie sind schnell gemacht, gesund und auch noch schmackhaft. Die Autoren Lisa und Andreas Volk haben ihre Rezepte mit schönen Fotos und kleinen Zeichnungen ergänzt ,und in einem Kasten machen sie Vorschläge, wie das Rezept  „gepimpt“ und was dazu gegessen werden kann. Gegen den Winterblues empfehlen sie beispielsweise einen Polenta-Auflauf mit Tomaten, Oliven und Käse, und für den kommenden Mai schlagen sie vor, mal Kartoffeln und Spargel mit Creme fraiche in den Ofen zu schieben. Klingt doch einfach lecker.

Lisa und Andreas Volk: One – Auflaufform.112 S., Frechverlag. 16 Euro Foto: Frechverlag

 


 

 Was für eine Stadt

Wußten Sie, dass im alten Rom schon 200 Jahre v. Chr. vierstöckige Mehrfamilienhäuser standen – die sogenannten Insulae?  Oder dass männliche Römer bis zu vier Helfer brauchten, um die Toga, das traditionelle Gewand, anzulegen?
Für den schweren Prachtband über das alte Rom haben mehrere britische Wissenschaftler große Mengen von Details über die Geschichte Roms und das Leben seiner Bewohner von 753 v. Chr. bis 476 n. Chr. zusammengetragen. Dabei geht es um Politik und Kriege, um Religion und Sprache, um Architektur und Kunsthandwerk, um das tägliche Brot und den Ausbruch des Vesuvs.
Vielleicht wußten Sie ja, dass das Pantheon, so wie wir den Tempel heute kennen, zwischen 118 bis 125 n. Chr. erbaut wurde.
Aber dass es Römer gab, die ihre Sklaven als „Werkzeuge, die sprechen können“ bezeichneten, ist doch eher unbekannt.  Und dass der Vater über ein neugeborenes Mädchen bestimmen konnte, ob es aufgezogen, versklavt oder zum Sterben ausgesetzt werden sollte, entsetzt heute sicher jeden.
Ein phantastisches Buch mit vielen Fotos, Zeichnungen, Zeittafeln und Info-Kästen, das spannend und auch noch lehrreich ist.

Das alte Rom – die visuelle Geschichte. 320 S., ca. 850 Abb, Dorling-Kindersley-Verlag. 39,95 Euro Foto: Dorling-Kindersley

die Farbe des Jahres

Farbe des Jahres 2024: Sie heißt „Peach Fuzz“ (etwa: Pfirsich-Flaum) und ist ein sanfter Ton von reifen Pfirsichen. Er soll eine weiche , wohlige Wärme vermitteln. Foto: New Joint von Fast/Ergo

Die Mühle von Limetz

Museum Barberini: Potsdam und das Barberini waren bis jetzt schon immer eine Reise wert, aber nun gibt es noch mehr Attraktionen: die Hasso Plattner Foundation hat zwei weitere Meisterwerke erworben und sie als Dauer-leihgabe an das Museum gegeben: „Die Mühle von Limetz“ von Claude Monet von 1888 und „Der Louvre, Morgen, Frühling“ von Camille Pissaro von 1902. Foto: Barberini

14.2.:

come for a kiss!

Am Valentinstag sollten Sie in Wien sein, denn das Museum Oberes Belvedere lädt von 18 Uhr 30 bis 24 Uhr Paare ein, sich vor Gustav Klimts berühmten Gemälde „Der Kuss“ von 1908/09 küssend von einem Profi-Fotografen ablichten zu lassen. Dazu gibt es ein Glas Sekt und das ausgedruckte Foto, Anmeldung ist nicht erforderlich, wer zuerst kommt, küsst zuerst nach dem Motto: Come for a kiss.
Foto: Belvedere

Jan Kath: Der Orientteppich-Spezialist hat jetzt in Köln seine neue Kollektion vorgestellt – Azer Pulse wird in Aserbaidschan in kleinen Manufakturen aus 80 000 Knoten pro Quadratmeter in herrlichen Farben gefertigt.
 

 

 Team 7: „Elliot“ heißt der neue Sessel der Designerin Lucie Koldova aus Massivholz und mit einem Bezug aus Woll-Bouclé, den der österreichische Hersteller vor kurzem auf den Markt brachte.

Kartell: Mit Stoffen der Marke Rubelli, deren Muster stark an die sechziger Jahre erinnern, hat der italienische Hersteller seinen Stühlen „Clap“ (von Patricia Urquiola), Madame und Mademoiselle (beide von Philippe Starck) einen neuen Look verpasst. Fotos: Hersteller

Meisterhäuser, Dessau

eins der Meisterhäuser

Das Baukastenprinzip ist der Begriff, der meist im Zusammenhang mit den Meisterhäusern in Dessau genannt wird. Denn das war die Idee des Architekten und Gründers des Bauhauses Walter Gropius, der 1925/26 unterschiedlich hohe kubische Körper zu Doppelhäusern und einem Einzelhaus stapelte, damit die Bauhausmeister und ihre Familien hier wohnen konnten. Geprägt wurden die Häuser mit Flachdächern, großen Fenstern, Terrassen, Türen zum Garten in fast jedem Raum im Parterre und einem strahlend weißen Anstrich. Nach schweren Schäden durch die Bombardierung 1945 und die Vernachlässigung zu DDR-Zeiten wurden die Häuser nach 1990 aufwändig restauriert und können heute zum Teil besichtigt werden. Foto: Bauhaus

Staatliches Museum für Archäologie, Chemnitz, noch bis 28.4.2024: 

Home Sweet Home – Archäologie des Wohnens

Gefunden als Grabbeigabe

Aus den Gräbern erfährt man heute, wie unsere Vorvorvorfahren und womit sie gelebt haben. Denn den Toten wurde oft Hausrat für ihr nächstes Leben mitgegeben.  So fand man frühe Prunksessel und mobile Kochstellen, Trinkschalen, Becher und sogar eine Ruheliege aus Kupfer auf den unterschiedlichsten Friedhöfen. Auch in den Höhlen, in denen die Steinzeitmenschen Schutz suchten, blieben frühe Beispiele zurück, Windschirme gegen die Witterung etwa und Gefäße für die Vorratshaltung.
In Chemnitz zeigt man jetzt, wie im Laufe der Jahrtausende das Zuhause, wie wir es kennen, entstand.  Auch zu sehen sind jüngere Beispiel: der Nachttopf etwa, den schon Napoleon benutzt haben soll, und der Küchenstuhl, den angeblich Walter Ulbricht gebaut hat. Foto:  Museum für Archäologie
  

überall üppiges Grün

Ein Garten ist er eigentlich nicht, der Augarten in Wien. Er ist eher ein Park mit einer weltbekannten Porzellan-Manufaktur, mit einem Konzertsaal für die Wiener Sängerknaben namens MuTh (Musiktheater), mit einem Filmarchiv und 120 kleinen Gemüsegärten für die ganz normale Bevölkerung.
Außerdem hat der Augarten eine lange interessante Geschichte und die beginnt bereits 1614, als Kaiser Matthias (1557 bis 1619) des Heiligen Römischen Reiches und Erzherzog von Österreich hier ein Jagdschlösschen errichten ließ. Leopold I. (1640 bis 1705) kaufte Land dazu und ließ einen Lustgarten anlegen, die sogenannte „kaiserliche Favorita“. 1683 wurde alles durch die einfallenden Türken zerstört. 1705 baute man wieder auf, u.a.    einen einstöckigen Saalbau, in dem heute noch die Wiener

die Porzellanmanufaktur

Porzellanmanufaktur residiert.
  1775 ließ Kaiser Joseph II. den Augarten für die Allgemeinheit öffnen, und   fortan wurde der Park zur Vergnügungsstätte mit Tanzsaal und Billardzimmer. Ab 1782 gab es hier die sogenannten Morgenkonzerte (ab 6 Uhr!) anfangs unter Leitung von Mozart, später dirigierten hier auch Beethoven (1803) und Schubert (1824).
Daran erinnert heute eine Tafel am Augartenpalais.
1830 überschwemmte die Donau – ausgelöst durch einen Eisstoß – den gesamten 2. Bezirk Wiens und somit auch den Augarten. 74 Menschen starben in der Flut, die dadurch ausgelöste Choleraepidemie kostete noch einmal 2000 Menschen das Leben. 

Wenn man heute durch den Park spaziert – durch lange Alleen mit riesigen Bäumen, zwischen hohen, sehr dichten Hecken – ist die hektische Stadt bald weit weg. Lassen Sie sich auf einer Bank nieder und schauen Sie den Wienern zu, die ihre Hunde ausführen, Kinderwagen  schieben, zu den Spielplätzen laufen.

einer der Flaktürme

Oder schlendern Sie durch die liebevoll gestalteten Blumenrabatten zu den Sportplätzen, wo Wiens Jugend trainiert. Die friedliche Athmosphäre wird nur durch den hässlichen Anblick der zwei Flaktürme mitten im Park gestört, die 1942 bis 1945 auf Befehl Hitlers als Luftschutzanlagen gebaut wurden. Heute stehen die Türme leer, aber unter Denkmalschutz wie der gesamte Augarten.
Sie möchten jetzt etwas besonders Schönes sehen? Dann besuchen Sie das Museum der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten, wo man die Geschichte dieses feinen Porzellans anschauen kann. Verkauft wird hier übrigens auch!

Garteln ist im Trend

Ein paar Schritte weiter steht seit 2012 das MuTh, das Musiktheater mit dem modernsten Konzertsaal Wiens. Hier treten die Sängerknaben auf, wenn sie nicht gerade auf Tournee sind.
Genau daneben residiert das Filmarchiv, in dem für das „audiovisuelle Kulturerbe“ 200 000 Filme, dazu Plakate, Fotos, Programme, Bücher und Zeitschriften archiviert werden und das im Sommer Open Air Kino im Augarten anbietet. 
  Außerhalb des eigentlichen Parks sind auf einem breiten Grünstreifen Nachbarschaftsgärten angelegt worden. Bewohner der Gegend haben hier eigene Beete, wo sie Obst, Gemüse und Blumen anbauen, sich treffen, zusammen gärtnern und einmal die Woche ihre Ernte verkaufen. Das gemeinsame „Garteln“ ist ein großer Trend in Wien.
Und jetzt? Im MuTh gibt es das Cafe Maximilian, dort kann man seinen Einspänner bei schönem Wetter auch draußen genießen!

„Wenn die stille Zeit vorbei ist, wird es auch wieder ruhiger.“

Karl Valentin (1882 bis 1948), Komiker, Volkssänger, Autor und Filmproduzent, wußte schon Anfangdes 20. Jahrhunderts, wie laut Weihnachten sein kann.
Foto: www.karl-valentin.de