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Parador Toledo, Toledo, Spanien

Die Terrasse mit dem Ausblick über ganz Toledo ist sensationell. Wie herrlich, dort bei Sonnenuntergang auf die angestrahlte Kathedrale und den Alcazar, die mächtige Festung über der Altstadt, zu schauen und einen leckeren Drink zu genießen.
Jedes der großen Hotelzimmer hat einen Balkon oder eine kleine Terrasse mit Blick in den hübschen Garten oder auf die Stadt. In den Zimmern sorgt viel Holz für eine behagliche Atmosphäre; die Marmorbäder sind luxuriös eingerichtet, das üppige Frühstücksbüfett stärkt für intensive Stadtbesichtigungen.
DZ ab ca 152 Euro. Foto: CO

Inside Israel

Der Journalist Richard Schneider, der seit 17 Jahren in Tel Aviv lebt und für die ARD und den Spiegel aus Israel berichtet, stellt sich in seinem neuen Buch gleich mehrere Fragen: Ist Israel eine Demokratie, ein Apartheidsstaat oder ein fundamentalistischer Staat. Ist Kritik an Israel antisemitisch, und gehört Palästina den Palästinensern?
In fünf Kapiteln nähert er sich Antworten und berichtet detailliert und kenntnisreich über die Entstehung des Staates Israel, die Konflikte zwischen orthodoxen und liberalen Juden, die Problematik des Siedlungsbaus in besetzten Gebieten und die Auseinandersetzungen mit Palästinensern. Der Autor erläutert, was er großartig findet an diesem schwierigen Land, spart aber auch nicht mit heftiger Kritik. Ein absolut lesenswertes Buch.

Richard C. Schneider: Die Sache mit Israel – Fünf Fragen zu einem komplizierten Land 192 Seiten, DVA, 22 Euro

 

Gehen, laufen, springen

Die beiden Autorinnen, die zusammen ein Atelier in Lwiw in der Ukraine betreiben, haben schon mehrere Bücher für Kinder und Erwachsene veröffentlicht, z.B.

Girsberger  : Der Möbelhersteller, 1889 in Zürich gegründet, hat schon 2006 eine „Remanufacturing“-Abteilung gegründet, in der Möbel wieder aufgearbeitet werden, und zwar nicht nur Girsberger-Produkte. Dabei werden Polster und Stoffe erneuert und Gestelle aus Holz und Metall repariert. Nun hat das Unternehmen für seinen Beitrag zum Ressourcen-Schutz und zur Nachhaltigkeit den „Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2023“ erhalten.
Fußballmuseum : Wer nicht zum Kicker-Gral des DFB nach Dortmund kommen kann, dem bietet das Fußballmuseum eine Online-Ausstellung unter dem Titel „1000 Länderspiele – National/ELF Geschichten“ an. U.a. wird vom 441. Spiel vor heimischem Publikum berichtet, dem Spiel gegen die Ukraine am 12. Juni 2023.

Skulpturenpark Waldfrieden, Wuppertal

Kurz nach Beginn des 2. Weltkriegs kaufte der Lackfabrikant Kurt Herberts 1940 in Wuppertal am Hesselnberg eine Villa mit großem Anwesen, die 1943 bei Luftangriffen fast ganz zerstört wurde. Nach Kriegsende ließ der Unternehmer den Architekten Franz Krause auf den Resten die Villa Waldfrieden errichten, die als Musterbeispiel „organischer Architektur“ gilt und unter Denkmalschutz steht. 2006 kaufte der britische Bildhauer Tony Cragg das Grundstück, ließ das Haus restaurieren und verwandelte das gesamte Gelände in einen aufregenden Skulpturenpark, in dem heute Kunstwerke von Henry Moore, Joan Miro und natürlich von Tony Cragg stehen. Sonderausstellungen, Führungen, Vorträge, Workshops und Konzerte machen den Waldfrieden immer wieder zu einem lohnenden Ziel. Und ein hübsches Café mit hausgebackenem Kuchen gibt es auch.
Fotos: CO

National Portrait Gallery, London, noch bis 1.10.23
Paul McCartney Photographs 1963-64 – Eyes of the Storm
 

Die „Beatlemania“ ist zur Zeit wieder in London ausgebrochen: Paul McCartney hat 250 seiner privaten Fotos aus den Jahren 1963/64 für diese Ausstellung zusammengestellt. Noch nie gezeigte Momentaufnahmen, die er mit einer 35mm-Kamera in Liverpool, London, Paris, New York, Washington und Miami eingefangen hat, als die erste Beatlemania gerade den Globus heimsuchte. Da gibt es Bilder, wo vier junge Männer halb ungläubig, halb übermütig erleben, wie sie berühmt werden, wo Ringo seinen Pilzkopf schleudert und John mit Brille eher wie ein Lehrer statt wie ein Rockstar aussieht.
Zur Ausstellung gibt es einen Katalog, der auf Deutsch bei Beck erschienen ist und 49,90 Euro kostet. Foto: Paul McCartney: John und George, Ringo, Paris 1964

Wenn Hamburg-Besucher durch die Hafencity geschlendert und um die Außenalster spaziert sind, von der Plaza der Elphi auf die Elbe und an der Reeperbahn in die Stripbars geschaut haben, dann kann man vor den Toren der Hansestadt noch etliches entdecken. Lübeck, Lauenburg und Lüneburg sind natürlich eine Option, Mölln, Stade und Glückstadt sind ebenfalls verlockend. Auf Elmshorn kommt man nicht automatisch, dabei hat die kleine Stadt im Nordwesten Hamburgs auch einiges zu bieten. Und man braucht nicht mal 30 Minuten mit der Regionalbahn vom Hamburger Hauptbahnhof aus.

Der Bahnhof Elmshorn ist aber erst einmal nicht besonders attraktiv, also macht man sich am besten gleich auf durch die Königstrasse vorbei am ehemaligen Apollo-Kino, in dem jetzt Konzerte, Parties und Ausstellungen stattfinden.
Ein paar Schritte weiter steht das Modekaufhaus Ramelow , das eine 150jährige Geschichte aufzuweisen hat, die auf der Website liebevoll und ausführlich beschrieben wird.
Zur Zeit bietet man dort fröhliche Sommerkleider.

„Architektur ist eine Kunst des Potenzials, und das heißt: Du musst das Potenzial, das ein Ort bietet, optimal ausnutzen. Kein Firlefanz, keine Eitelkeiten, die zu Mehrkosten oder unnötigem Ressourcenverschleiß führen.“

Der Schweizer Architekt Jacques Herzog, der seit 1978 zusammen mit Pierre de Meuron u.a. die Elbphilharmonie in Hamburg, das Nationalstadion in Peking und die Tate Modern in London baute, in einem Interview mit der „Zeit“ vom 20. April 2023.
Foto: Herzog & de Meuron

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat natürlich  auch so seine Kommentare zur Handynutzung.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

 

a&o Hostel, Leipzig
 

Dass man in einem Hostel auf ganze Schulklassen, große Familien und Gruppen von Jugendlichen trifft, sollte einem klar sein, wenn man dort eincheckt. Die Zimmer sind zwar schlicht, aber sehr sauber und praktisch. Und die Lage ist perfekt, zum Hauptbahnhof sind es gerade mal 100 m, und in der Innenstadt ist man in 10 Minuten. DZ ab ca 50 Euro. Foto: CO

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Krautschau der Ritzenrebellen

Sicher haben Sie schon mal vom Bingelkraut gehört und vom Natternkopf. Nein? Gesehen haben Sie diese kleinen, tapferen Pflänzchen, die sich durch Pflasterfugen und Mauerritzen zwängen, aber bestimmt schon. Wahrscheinlich nur nicht so richtig bemerkt.
Die beiden Ökologinnen Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer haben für ihr kenntnisreiches Buch 95 sogenannte „Ritzenrebellen“ zusammengestellt, die in unseren Städten die Versickerung von Regenwasser erhöhen, Staub binden und zur Kühlung beitragen. Jedes Pflänzchen wird mit Foto, Zeichnung und Beschreibung vorgestellt, und kann so auch von Laien identifiziert werden. Denn das Buch ruft zur „Krautschau“ auf, dem Kennzeichnen der Pflanze mit Kreide bei einem Spaziergang durch unsere Straßen. Tolle Idee! Vielleicht suchen Sie mal nach dem „Persischen Ehrenpreis“ oder der „Kohl-Gänsedistel“, denn hübsch sind diese unterschätzten Mitbewohner allemal!

Alexandra-Maria Klein, Julia Krohmer: Das wächst in deiner Stadt 140 Seiten, Kosmos, 14 Euro, Foto: Kosmos

 

 

Kunst-Stücke

Im Großen und Ganzen kennen wir uns ja alle einigermaßen aus in der Kunst – aber was ist eigentlich mit den Einzelheiten?

9. Juni bis 3. Oktober: Im Hamburger „Museum der Arbeit“ werden die prämierten Arbeiten des „Georg Koppmann Preises für Hamburger Stadtfotografie“ der letzten fünf Jahre gezeigt. Die Projekte zeigen u.a. das Chilehaus, den Bahnhof Diebsteich kurz vor dem Abriss und der Stadtteilschule Lurup. Sehenswert!
10. Juni bis 1. Oktober: In Dresden findet zum 14. Mal die „Ostrale”  statt, die Biennale für zeitgenössische Kunst, diesmal unter dem Titel „Kammerflimmern“. 82 Künstler aus 28 Ländern zeigen ihre neuen Arbeiten.
12. und 13. Juni: Lissabon feiert die „Festas de Lisboa“  zu Ehren des Heiligen Antonius, des Schutzpatrons der Stadt und aller Liebenden: mit Straßenfesten, Paraden und der öffentlichen Vermählung von sechzehn Paaren in der Kathedrale. Foto: visitlisboa

Anderswo: Die Plattform und das einmal im Jahr erscheinende Magazin „Anderswo“, herausgegeben von der Agentur fairkehr, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit nachhaltigem Tourismus. Jetzt gibt es auch einen regelmäßigen Podcast, in dem Hintergründe, Probleme, Neuheiten rund ums Reisen besprochen werden: www.wirsindanderswo.de/home/
Architektursommer: Noch bis 31. Juli gibt es in Hamburg wieder Führungen, Ausstellungen, Vorträge und Diskussionen zu alter und neuer Architektur in der Hansestadt. An den Magellan-Terrassen in der Hafencity steht ein Pavillon, in dem Veranstaltungen stattfinden und man jede Frage beantwortet bekommt.

Resident: Die neuseeländische Firma hat einen neuen Esszimmerstuhl vom Londoner Designer Philippe Malouin vorgestellt. Der „Sacha Chair“ ist völlig gerade und hat eine gefaltete Rückenlehne, die ihn sehr bequem macht.
Moooi : Den lustigen „Knitty Lounge Chair“ von der slowenischen Designerin Nika Zupanc gibt es in fünfzehn Farben.
Fatboy:  Der aufblasbare Sessel „Lamzac O“ hat sein Muster von einem Stoff des Modelabels „Daily Paper“ aus Amsterdam. Der Gartensessel aus Polyester wird durch einfaches Schwenken in der Luft aufgeblasen und kann bis zu 150 kg tragen. Fotos: Hersteller

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Groninger Museum, Groningen

Die kleine Stadt Groningen im Norden Hollands hatte Glück, ein spendabler Mäzen vermachte der Stadt eine große Summe, um das zu klein gewordene Museum zu erneuern. So konnte der italienische Architekt und Designer Alessandro Mendini (1931 – 2019) 1994 beauftragt werden, auf einer Insel in einem Kanal zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt einen Neubau zu errichten. Mendini holte sich berühmte Kollegen dazu: den Franzosen Philippe Starck, den Italiener Michélle de Lucchi und die Wiener Architektengruppe Coop Himmelb(l)au.
Gebaut wurde ein Ensemble mehrerer Pavillons, der Eingangsbereich mit gelbem Turm bildet das Zentrum. Es schließen sich ein quadratischer, mit Fliesen verkleideter Ausstellungsraum mit einem Aufbau aus Glas und Stahl, ein rechteckiger und ein großer runder Raum an.
2010 wurde das Museum saniert, außen veränderte sich nichts, aber innen schuf das niederländische Design Studio Job eine verspielte Bar, der Spanier Jaime Hayon gestaltete die Besucherinformation und der Holländer Maarten Baas das Restaurant.

Bucerius Kunstforum, Hamburg, 10.6. bis 24.9.23
Lee Miller – Fotografin zwischen Krieg und Glamour
 

Sie zählt zu den vielseitigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, und kaum eine hat ein so abenteuerliches Leben geführt. Dabei wäre die Amerikanerin Lee Miller (1907-1977) 1926 in New York fast von einem Auto erfasst worden, gerettet hat sie zufällig der Verleger Condé Montrose Nast, der die hübsche junge Frau sogleich als Fotomodell engagierte. Zwei Jahre später wechselte sie hinter die Kamera und ging nach Paris, wo sie mit der Surrealismus-Legende Man Ray arbeitete und auch liiert war.
Bis 1934 widmete sie sich sehr erfolgreich der Modefotografie, dann heiratete sie einen Ägypter und zog nach Kairo, dort entstanden beeindruckende Naturaufnahmen. Mit ihrem späteren zweiten Mann ging sie 1939 nach London, zu Kriegsbeginn weiter nach New York und wurde ab 1944 – von der Modezeitschrift „Vogue“ – als Kriegsreporterin nach Europa entsandt.
Dort dokumentierte sie die Befreiung von Paris und der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau; das berühmte Foto, auf dem sie in der Badewanne in Hitlers Münchener Privatwohnung sitzt, stammt allerdings von ihrem Kollegen David E.

Auf einer Rolltreppe zur Stadtbesichtigung! In Toledo kein Problem: Die „Escaleras Mecánicas“ bringen Besucher von einem riesigen Parkhaus 36m hoch direkt in die pittoreske Altstadt. Das ist ziemlich bequem, und ist man erst oben, hat man auch gleich einen schönen Ausblick in die flache Umgebung. Denn Toledo liegt auf einem steilen Hügel in einer Schleife des Flusses Tajo.

Über die Calle Armas erreicht man nach wenigen Minuten den Platz Zocodover, auf dem man unbedingt schon mal eine Pause einlegen sollte – nicht zuletzt, um den überaus lebendigen Platz erst mal auf sich wirken zu lassen. Hier sitzen Einheimische zu einem Pläuschchen auf den niedrigen Mauern zusammen oder eilen mit Einkaufstaschen zu den Geschäften, und immer sind große Gruppen Touristen versammelt, angeführt von Reiseleitern mit Headset und Regenschirm oder Fähnchen an langer Stange.

Seit Urzeiten fanden auf dem Platz große Feierlichkeiten statt, und einstmals wurden hier Pferde, Esel und wilde Tiere verkauft und auch mal Gefangene hingerichtet.

„Am Anfang jedes Projekts steht die Freude, nicht die Strategie. Ich habe mal ein historisches Spiegelzelt restauriert und vermiete es für Dinnershows. Die Triebfeder war nicht Geld, sondern der Zauber dieses Zelts. Nur wenn Du etwas mit Liebe machst, wird es geliebt.“

Zirkusdirektor Bernhard Paul in einem Interview mit der Zeit vom 30. März 2023 zum Thema Glück und Geld.
Foto: Roncalli

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat natürlich auch einen Kommentar zur Me-Too Bewegung.
Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

Finca Son Gener, Mallorca

Wenn Sie sich mal was richtig Tolles gönnen wollen und vielleicht auch gern Golf spielen, dann ist diese Finca in der Nähe von Arta wirklich ein Traum. Das wunderhübsche Landhotel befindet sich auf einem Anwesen aus dem 18. Jahrhundert und hat ein altes Haus mit 10 Zimmern und ein neues mit 5 Räumen. Die großen Zimmer sind alle mit hellen Naturstoffen, zum Teil mit Himmelbetten eingerichtet. Es gibt drei Pools, einen Wellnessbereich, große Terrassen und einen weitläufigen Park mit bequemen Liegen.
Im Bio-Restaurant werden Produkte aus dem Gemüsegarten, dem Weinberg und den Olivenbäumen des Hotels schonend verarbeitet. Zu drei Golfplätzen ist es nicht weit. Ein Traum, der leider seinen Preis hat.
DZ ab ca 400 Euro. Foto: Finca Son Gener

Geliebte Ostsee

Von Flensburg über Lübeck und Wismar bis nach Usedom sind die Autorin Marianne von Waldenfels und die Fotografin Julia Marie Werner gereist und haben unter anderen Bens Fischhütte, den Koseler Hof, Gut Immenhof und das Rote Haus besucht und dabei den Chefköchen ihre Lieblingsrezepte abgelockt. So kann man in ihrem Buch lernen, wie man im Restaurant Specht in Grödensby Galloway Frikadellen zubereitet und auf Gut Panker im Restaurant Ole Liese Ostseedorsch sanft gart und mit Spinat, Steinpilzen und Kartoffelschaum serviert. Zu jedem Kapitel gibt es kurze Texte über die Köche und ihren Werdegang, und ein paar Geheimtipps werden auch ausgeplaudert, zum Beispiel über das KranichHotel bei Ribnitz-Damgarten (https://kranichhotel.de), das auch ein Kunstmuseum geworden ist, und das Wasserschloss Mellenthin auf Usedom, in dem seit 1575 Bier gebraut wird.

Marianne von Waldenfels: Zu Gast an der Ostsee. 208 Seiten, zahlr. Abb. Callwey. 45 Euro

Unsere Blumen

Kein Bauerngarten ohne Levkojen, schon im 16.