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Geschichten vom Zeichner

Ein Cartoonist ohne Humor? Gibt es nicht! Zeichnen können viele, aber für einen richtig guten Cartoon braucht man schon viel Humor, gern auch völlig schrägen. Und genau beobachten sollte man ebenfalls können.
Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow hat Humor, und beobachten kann er auch ziemlich gut. Das beweist er mit seinem neuen Geschichten-Buch, das so heißt  wie es ist: Lustig.
Darin erzählt er aus seinem Leben, zum Beispiel von seiner Schulzeit mit verzweifelten Lehrern und dem ersten Zungenkuss, einem neugierigen Besuch am Nacktbadestrand und der gräßlichen Erfahrung als Guide bei einer Fahrradtour. In achtzig fröhlichen und  skurrilen Geschichten folgt man so unserem Zeichner durch sein bewegtes Leben – bis zu seinem Ende, das er sich auch schon mal höchst spektakulär vorstellt.

Peter Butschkow: Lustig. 310 S., Konkursbuch Verlag, 16 Euro 
Foto: Konkursbuch Verlag

Kunstpalast, Düsseldorf : Ab 5. September zeigt der Kunstpalast bis 2.2.25 mehr als 130 Werke Gerhard Richters unter dem Titel „Verborgene Schätze – Werke aus rheinischen Privatsammlungen“.
Bundeskunsthalle, Bonn: Vom 27.9. bis 16.2. kann man in Bonn in „Tanzwelten“ rund um den Globus eintauchen, auf Gemälden, Fotos und in Videos. In einem extra eingerichteten Saal lassen sich Profitänzer beim Proben beobachten.
Fondation Beyeler, Basel: Er zählt zu den ganz Großen der Klassischen Moderne – nun bekommt Henri Matisse in dem schönen Museum an der deutschen-schweizerischen Grenze eine attraktive Retrospektive. Unter dem Titel „Matisse – Einladung zur Reise“ werden vom 22. September bis zum 26. Januar 2025 mehr als 70 Hauptwerke des Malers gezeigt.

Bunker St. Pauli, Hamburg

   
Nach Michel und Elphi hat Hamburg jetzt eine weitere Attraktion: den begrünten Bunker an der Feldstraße.
Er wurde 1942 von Zwangsarbeitern unter schrecklichen Bedingungen errichtet und war bisher ein hässliches Mahnmal, in dem seit 1990 ein Medienzentrum mit Ateliers und dem Musikclub Uebel & Gefährlich untergebracht ist.
Seit Anfang Juli ist der Bunker um fünf Stockwerke höher und so rund 40m hoch, beherbergt ein Hotel mit 134 Zimmern, ein Restaurant, eine Bar und ein Café und eben die Sensation eines 550 Meter langen „Bergpfads“, auf dem man rund ums Gebäude bis zur Dachterrasse spaziert. Bei der Begrünung des Weges spielten neben der Vielfalt der Pflanzen und deren Optik natürlich auch die schwierigen Wind- und Wetterverhältnisse, aber auch die Bedürfnisse unterschiedlicher Vögel und Insekten eine wichtige Rolle. Der Besuch ist kostenlos, der Aufstieg allerdings ist mit etwa 330 Stufen ziemlich mühsam. Einen Fahrstuhl gibt es nur für Hotelgäste und Behinderte.

Unteres Belvedere, Wien, noch bis 6.10.2024
Hannah Höch – Montierte Welten
 
Eine Schere und reichlich Kleister: viel mehr brauchte Hannah Höch (1889-1978) nicht, um sich für ihre Kunst ans Werk zu machen – und eine neue, ganz eigene Welt zu erschaffen. Vor allem Fotografien, ausgerissen aus Zeitungen und Zeitschriften, hatten es ihr angetan. Beherzt zerschnippelte sie die Bilder und kombinierte die Fragmente zu einer neuen, oft ebenso phantasievollen wie verblüffenden Wirklichkeit. So wurde die Tochter aus bürgerlichem Haus, die sich nach dem Ersten Weltkrieg der Dada-Bewegung anschloss, zur Miterfinderin der Collage; als die Nazis ihre Arbeiten als „entartet“ verfemten, zog sie sich fast völlig aus dem Kunstleben zurück und wurde erst nach 1945 allmählich wiederentdeckt. Das Untere Belvedere in Wien zeigt jetzt noch bis zum 9. Oktober mit vielen ihrer Collagen, aber auch Gemälden und Zeichnungen, welch originellen Beitrag die vielseitige Künstlerin zur Avantgarde geleistet hat. PM
Foto: Hannah Höch, Eule mit Lupe, 1945, Collage, Privatsammlung © Galerie Remmert & Barth; © Bildrecht, Wien 2024

Celle! Wo ist denn noch mal Celle? Und warum soll ich da eigentlich hin? 
Das werden wir Ihnen hier erzählen, denn Celle nahe Hannover ist die Stadt der barocken Fachwerkhäuser und eines Schlosses im Stil der Renaissance und des Barocks. Und das ist wirklich sehenswert.

Starten Sie mit dem Schloss, einer beeindruckenden vierflügeligen Anlage und zudem das größte Schloss in der Region.
Hier residierte das älteste Fürstenhaus Europas, die Welfen, ab 1433. 1524 wurde die Reformation in Celle eingeführt, und 1570 ließ Herzog Wilhelm die herrliche Schlosskapelle bauen, die man unbedingt anschauen muss. Die heutige Form des Schlosses entstand 1670 unter Herzog Georg Wilhelm nach dem Vorbild des Louvre in Paris. Der Edelmann engagierte italienische Architekten und Stuckateure, ließ Paradegemächer und ein Theater einbauen.
Im Treppenhaus ist ein Stammbaum der Welfen an die Wand gemalt, der zur Zeit mit Ernst August von Hannover endet – Sie wissen schon: Er ist mit Caroline von Monaco verheiratet (sie leben seit 2009 getrennt) und für einige unappetitliche Ausfälle bekannt.

 “Mit über 80 kann ich sehr gelassen sein, ich bin meinen Weg gegangen. Ich muss mir jetzt nichts mehr beweisen, das ist wunderbar. Ich darf mittags schon Schnapspralinen essen, wenn mir danach ist.“

Elke Heidenreich (geb. 1943), Schriftstellerin und Journalistin, in einem Gespräch mit der Schriftstellerin Caroline Wahl (geb. 1995) in Chrismon 7/2024. Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren 
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, kennt eigentlich alle Mühen des Alltags.
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Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

 

Gasthaus Frohsinn, Bosau

Die Zimmer im Haus Seefrieden sind einfach, die Bäder ziemlich klein – aber die Lage des Hauses ist einfach wunderbar: direkt am großen Plöner See mit eigenem Steg und weitläufigem Garten. Ein weiteres Highlight ist das Restaurant im Gasthaus, dort gibt es morgens ein üppiges Büfett, und abends servieren die beiden Gastgeber köstliche Regionalküche: Pannfisch, Cordon Bleu und hausgemachtes Sauerfleisch.
DZ ab ca112 Euro.

Foto: Hotel Frohsinn

Nudeln für jede Lebenslage

„Wir beide sind ganz verrückt nach Nudeln“, schreibt das Autorenpaar in seinem Vorwort. Für dieses Buch sind die beiden durch die Welt gereist, haben unterschiedliche Nudeln, überraschende Zubereitungsarten, verschiedene Soßen, unbekannte Gewürze und eben die leckersten Rezepte gesammelt. So kann man sich hier von Italien (Rigatoni Carbonara) über Belgien (Casarecce mit Miesmuscheln) nach China (Chow Mein), über Vietnam (Bun Bo Hue) und Japan (Ramen) bis nach Korea (Feuertopf) rund um den Globus und durch 75 herrliche Nudelgerichte probieren. Dazu gibt es jede Menge Tipps für Zutaten und Toppings.
Macht süchtig!

Mike & Stephanie Le: Nudeln, Nudeln, Nudeln, 272 S., Dorling Kindersley, 26,95 Euro 
Foto: Dorling Kindersley

Kartell:

Der Italienische Architekt und Designer Ferruccio Laviani, der einmal Geigenbauer werden wollte, hat schon viele Leuchten entworfen. Diese Tischleuchte heißt Teresa und wird aus recyceltem Kunststoff in sechs Farben angeboten.

 

Artemide: Die Serie „Alphabet of Light“ , erdacht von den dänischen Designern der „Bjarke Ingels Group“, gibt es jetzt auch in einer Mini-Version. Die Buchstaben sind 35,5 cm hoch und haben einen Querschnitt von 2,5 cm und passen so auch prima in private Wohnzimmer.
Fotos: Hersteller

Hundertwasser Bahnhof, Uelzen
 
Die Hansestadt Uelzen hat schon seit 1847 einen Bahnhof an der Strecke Hannover-Harburg. Als regionalen Beitrag zum Projekt der  Weltausstellung Expo 2000 in Hannover beschloß die Stadt, ihn in einen „Umwelt- und Kulturbahnhof“ zu verwandeln und beauftragte den Wiener Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928 bis 2000) mit einem Konzept. Und so schuf der Maler, Architekt und Ökologe ein Beispiel für „natur- und menschengerechte Architektur“, wie es auf einer Tafel im Bahnhof heißt.
Das ursprüngliche 1888 errichtete Gebäude des Architeken Hubert Stier (1838-1907) stand unter Denkmalschutz, deshalb konnte Hundertwasser den Grundriss nicht verändern, er konnte nur das vorhandene umgestalten. So entschied er sich für bunte, runde Säulen, goldene Kugeln auf dem Dach, phantasievolle Mosaike aus Fliesen in schillernden Farben, Türmchen und Häuschen mit runden Ecken auf den Bahnsteigen und Bäumen auf den Dächern machen den Bahnhof zu einem Fest für die Augen. Also: Hinfahren, anschauen! 
Foto: Uelzen/CO

Kunsthalle Rostock, noch bis 8.9.2024
Der große Schwof

Hat da jemand gesagt, die DDR sei ein muffiger, langweiliger Spießer-Staat gewesen? In der Rostocker Kunsthalle ist noch bis zum 8. September zu besichtigen, dass etlichen „unserer Brüder und Schwestern im Osten“ durchaus der Sinn nach Spaß, Kurzweil und Vergnügen stand. Nicht gerade in aller Öffentlichkeit, aber privat, in Vereinen oder Kombinaten entwickelte man beträchtliche Phantasie und Tatkraft, um dem tristen Alltag zumindest für ein paar Stunden zu entkommen. Und so zeigen die rund 300 Fotos von „Der große Schwof“ und „Rostock tanzt“ lustige Paare, lockere Runden, mehr oder weniger standfeste Trinker und überhaupt jede Menge Kontrastprogramm zum offiziell verordneten Frohsinn.
Mehr feiern statt marschieren – ein bisschen attraktiver wäre der real existierende Sozialismus dadurch bestimmt geworden.
Mit dabei sind u.a. Bilder von Sibylle Bergemann, Ute und Werner Mahler, Roger Melis und Gerhard Weber. (PM)
Foto: Christian Borchert: Fasching im Rentnertreff

Wer eine Großstadt besucht und nicht gut zu Fuß ist, kann natürlich mit öffentlichen Bussen und Bahnen vorankommen, aber nicht überall ist das System des ÖPNV (und besonders die Funktion der Ticketautomaten) leicht zu durchschauen. Wie gut, wenn man dann einen der mittlerweile global verkehrenden Hop-on-hop-off Busse benutzen kann. In Madrid sind sie sehr empfehlenswert. Und an fast allen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist eine Haltestelle.
Selbstverständlich auch am weltberühmten Prado, einem der größten und bedeutendsten Kunstmuseen überhaupt und 1819 nach dem Vorbild des Louvre in Paris errichtet. Zu sehen sind hier in prächtigen Sälen spanische, italienische und flämische Malerei vom 12. bis ins 20. Jahrhundert, etwa von Francisco de Goya, Diego Velázquez, Tizian und Sandro Boticelli.

 Danach ist man erst einmal platt – aber wenn   man wieder durchatmen kann, kauft man genau vor der Tür ein Hop-on-Hop-off-Ticket, klettert im Bus nach oben aufs Oberdeck, stellt die Kopfhörer auf „Deutsch“ ein, damit man alle Erklärungen mitbekommt, und los geht’s.

“Rahn, Müller, Brehme, Götze. Wir stehen in einer Reihe. Aber am Ende, nüchtern betrachtet, haben wir einfach ein Tor geschossen.“

Der Fußballer Mario Götze in einem Interview mit dem Zeit Magazin vom 6.6.24 über sein entscheidendes Tor im Endspiel der Weltmeisterschaft 2014 in Rio gegen Argentinien.
(Helmut Rahn (1929 -2003) schoss 1954 gegen Ungarn das 3:2; Gerd Müller  (1945 – 2021) trat das Siegtor gegen die Niederlande 1974, und Andy Brehme (1960 – 2024) gelang das 1990 in Rom gegen Argentinien.) Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren 
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, weiß genau, was im Leben wichtig ist.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

 

Hotel und Gasthaus Schwanen, Weil am Rhein

Am schönsten ist es, am Abend im Schwanengarten unter Linden und Kastanien zu sitzen und Markgräfler Spargel oder in Burgunder geschmorte Rindsbäckle zu genießen. Drinnen im gut bürgerlichen Restaurant wird das natürlich auch serviert. Und dann muss man nur die Treppe rauf und kann sofort auf sehr bequemen Matratzen schlummern. Die Zimmer sind gemütlich mit Holz und der Farbe Rot eingerichtet, die Bäder sind strahlend weiß. Das leckere Frühstück wird nicht draußen serviert, aber mit der dritten Tasse Kaffee kann man ja schon mal rausgehen! 
DZ ab ca126 Euro. Foto: Hotel Schwanen

Melancholie in Bilder

Einsamkeit war sein großes, beherrschendes Thema. Und wo ließ sie sich eindringlicher und trostloser darstellen als in einer Großstadt wie New York? Bis zu seinem Tode 1967 malte Edward Hopper (geb. 1882), der seit 1913 in der Metropole am Hudson River gewohnt hatte, immer wieder verlorene Menschen, die abwesend vor sich hinstarren, und verlassene Straßen, deren Ödnis von der Leere in der Millionenstadt künden. Das Whitney Museum, das Hoppers umfangreichen Nachlass bekam, widmete dem Künstler 2022 die große Ausstellung „Hopper’s New York“, und Lutz Schirmer, Deutschlands umtriebigster Kunstverleger, spendierte sich und allen Hopper-Fans jetzt zum 50-jährigen Jubiläum seines Verlags die deutsche Ausgabe des Katalogs: ein opulenter Prachtband, der noch einmal mit einer geradezu überwältigenden Materialfülle den prominenten Rang belegt, den Amerikas bedeutendster Realist in der Geschichte der Klassischen Moderne einnimmt. PM

Edward Hopper New York. 256 S. Schirmer/Mosel. 68 Euro. Foto: Schirmer/Mosel

 
Fritz Hansen. Der dänische Hersteller von Designikonen wie der „Ameise“ und „Serie 7“ startet das Programm „ReNEW“ als umfangreiche Nachhaltigkeitsinitiative.  Beim „Refurbish“ werden Stühle restauriert, repariert und so deren Leben verlängert. Unter dem Titel „Recrafted“ bietet Hansen auch restaurierte Stühle zum Verkauf an. Foto: Fritz Hansen
 

Zebra: Zum Faulenzen in der Sonne sogar für zwei bestens geeignet ist das „Pollux Daybed“  aus Aluminium und Plantagen-Teakhaus, mit Polster-Auflagen und Rückenkissen. Leider hat das seinen Preis: ca.. 4800 Euro.

 

B&B Italia: „Narinari“ heißt der neue, schicke Sessel der Designer Tiziano Guardini und Luigi Ciuffreda, der einen abnehmbaren Filzbezug in schönen Farbtönen hat. Auch der ist teuer: ab ca. 3800 Euro. Fotos: Hersteller

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KomponistenQuartier, Hamburg
 

Richtig alt sind die schönen Giebelhäuser in der Peterstraße nicht – bis auf eins. Das Beyling-Stift (Peterstraße 39) stammt von 1751 und war als Wohnhaus gebaut worden. 1965 ließ Hamburgs großer Stifter Alfred Toepfer es restaurieren, und wenige Jahre später veranlasste er den Neubau einiger Bürgerhäuser nach uralten Plänen.
Das ganze Ensemble ist heute ein Museumsquartier, das den Komponisten Brahms, Telemann, Carl-Philipp-Emanuel Bach, Hasse, Mendelsohn und Mahler gewidmet ist.
Die Museen stellen die Biografien der mit Hamburg verbundenen Komponisten und die Musikgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts vor. Natürlich gibt es auch jede Menge Hörproben.
Schirmherr des Quartiers ist der Dirigent Kent Nagano. Foto: Komponistenquartier