Very ntk 1- ArtekStarkes Duo! Vitra kauft Artek. Die traditionsreiche Firma, die 1935 von den Designern Aino und Alvar Aalto gegründet wurde und weiterhin die Lizenzen für deren Möbelentwürfe hält, soll aber nach dem Willen der Käufer ihre Eigenständigkeit behalten. „Das finnische Design-Unternehmen ist mehr als nur eine Möbelsammlung: Wie auch Vitra ist es ein kommerziell-kulturelles Projekt, das in seinem Bereich eine Vorreiterrolle innehat“, erklärt Rolf Fehlbaum, Mitglied des Verwaltungsrats des schweizerischen Einrichtungsspezialisten.

Very ntk 2aAntinori nel Chianti Classico Ottobre 2012Very ntk 2b Antinori_ingresso 2Ufo gelandet! Die italienische Familie Antinori macht schon in der 26. Generation sehr erfolgreich Wein. Nun hat sie sich einen spektakulären neuen Firmensitz mit Weinkellern für Villa Antinori, Chianti Classico und andere, für die Ölherstellung, für Büros, ein Restaurant und ein Museum in einen Weinberg bei Bargino setzen lassen. Anspruchsvolles Motto: Die Tradition öffnet sich für die Zukunft. 
 
Schloss Hartenfels in Torgau an der ElbeMäzene vor! Das Land Sachsen hat allein 23 Schlösser, Klöster, Gärten und Burgen, die instand gehalten werden wollen. Angefangen bei der Albrechtsburg in Meissen über Schloss und Park in Pillnitz bis zum Wasserschloss in Klaffenbach sind sie alle sehenswerte Ziele. Nun werden Förderer gesucht, die mit Engagement und Spenden zum Erhalt beitragen. 
Very Ntk 4 Crate & BarrelNavone goes USA! Jetzt kann sich auch der „normale“ Amerikaner italienisches Design leisten. Die Mailänder Ikone Paola Navone hat für die populäre Einrichtungskette Crate & Barrel exklusiv eine Kollektion aus Tischen und Stühlen, Geschirr, Besteck und Gläsern, Tischdecken und Servietten entworfen. Die Teekanne war schon im September ausverkauft.
 
Fotos: Artek, Antinori, Schlösserland Sachsen, Crate & Barrel

Loup de Mer (Wolfsbarsch),  "Deutsche See" FischmanufakturZutaten: 6 Filets vom Wolfsbarsch, 8 EL Olivenöl, 20 g Butter, Tasmanischer Pfeffer, 1 große Aubergine, 2 rote Zwiebeln, 1/4 Sellerieknolle, 10 Tomaten oder 1 Dose, 2 Knoblauchzehen, 1 kleines Glas Kapern, 100 ml weißer Balsamico, 1 Zweig Thymian, 1 Zweig Rosmarin, 1 Tel. brauner Zucker, Salz

Die Aubergine waschen, trocken tupfen, würfeln, kräftig salzen und ruhen lassen, um sie zu entwässern und die Bitterstoffe zu reduzieren. Puristen ritzen die Tomaten ein, und erhitzen sie kurz in heißem Wasser bis sich die Haut wellt. Danach abkühlen lassen und die Haut entfernen. Die Flüssigkeit vorsichtig aus den weichen Tomaten drücken. (Vorsicht: Es spritzt!). Fast schmackhafter sind allerdings Dosentomaten mit Stücken. Auberginen in wenig Olivenöl (2 EL) braun braten und auf Küchenpapier beiseite stellen. In Olivenöl (4 EL) einen Teelöffel braunen Zucker karamellisieren. Rote Zwiebeln, zwei Knoblauchzehen und eine halbe Chilischote hacken und mit dem gewürfelten Sellerie scharf anschwitzen. Dann Kapern und  gehackte grüne Oliven hinzufügen. Mit einem guten Schuss weißen Balsamico ablöschen. Danach die Tomatenstücke, Thymian und Rosmarin hinzufügen und in der Pfanne schmoren. Flüssigkeit stark reduzieren. Danach Thymian- und Rosmarinzweig entfernen. Kurz die Auberginenstücke hinzufügen. Sie müssen nur erwärmt werden, damit sie nicht zu weich werden. Zuletzt salzen. (Achtung: Die Auberginen hatten ja schon viel Salz.) Beim Anrichten die gerösteten Pinienkerne dazu geben und mit fein gehacktem Basilikum bestreuen. Wolfsbarsch: Die Hautseite zwei Mal längs einritzen, damit sich das Filet nicht in der Pfanne krümmt. Trocken tupfen (nicht waschen und säuern). Leicht mit Mehl bestäuben und salzen. In der Pfanne 2 EL Olivenöl erhitzen, und die Filets auf der Hautseite knusprig braun braten. Mit dem Tasmanischen Pfeffer würzen. Dann nur noch kurz auf der anderen Seite ohne Hitze ziehen lassen (1 bis 2 Minuten). In der Zeit das Auberginengemüse als Bett drapieren und die Filets darauf setzen. Zu den kräftigen Röstaromen der Haut und dem säuerlich süßen Gemüse passt sehr gut ein Blanc de Noir.
Rezept joachimweretka101_v-contentgrossEin lachsfarbener Wein aus der Rotweintraube Pinot Noir, gekühlt getrunken wie ein Weißwein, aber mit der Aromatick des Pinot.
Weinempfehlung: Blanc de Noir, Weingut Kirsten/Mosel € 12,90 Joachim Weretka, Reporter beim NDR und großartiger Hobbykoch, stellt hier sein aktuelles Lieblingsrezept vor. Übrigens: Die wunderbaren Weine des Mosel-Gutes Kirsten kann man bei ihm bestellen. Foto oben: Deutsche See, Foto unten: NDR

Kolumne TomatenEinmal im Jahr bewerfen sich im spanischen Buñol Tausende von Menschen mit Tausenden Tonnen von Tomaten. Fein, denkt man gleich, dann kann das in Tausende Meter langen Folientunneln gezogene Gemüse nicht mehr auf den Teller kommen. Denn es gibt inzwischen Alternativen: Neben der roten Standardware aus den Gemüse-KZs liegen selbst in manchen Supermärkten alte Tomatensorten wie Ochsenherz, die grüne Evergreen oder die dunkelbraune Schwarzer Prinz. Und wer brächte die alten Sorten nicht automatisch mit einem unvergleichlichen, ursprünglichen Tomatengeschmack zusammen, wie man ihn heute gerade erst neu wieder kennenlernt? Haben Sie die Sorten aus dem Supermarkt einmal unvoreingenommen probiert? Und sich nicht vorher von den ungewöhnlichen Formen, Farben und Größen becircen lassen? Zum Teil schmecken diese oft unverschämt teuren Dinger so extrem nach gar nichts, sind von einer so mehlig trockenen Konsistenz und können eine so ledrige Schale haben, dass man das Stück im Mund schon gar nicht mehr runterschlucken möchte. Man fühlt sich regelrecht betrogen und muss sich beschämt eingestehen, das dämliche Opfer einer neuen (?) Tomatenmafia geworden zu sein.
Damit hier kein Missverständnis aufkommt: Die alten Sorten, so sie denn nach den Regeln traditioneller Gärtnerkunst, getätschelt von reichlich Sonnenwärme und vielleicht sogar unter Biobedingungen reifen durften, sind unglaublich köstlich und von einer geschmacklichen Vielfalt, dass einem das Herz aufgeht, wenn man sie mit Nase und Gaumen erlebt.
Kulinarik Martin Lagoda_8631Aber wo gibt es sie? Man muss sich schon die Mühe machen, in der eigenen Region nach einem seriösen Betrieb zu suchen, der die alten Schätze liebevoll kultiviert und einem keine minderwertigen Fakes andrehen will.

Martin Lagoda ist Foodjournalist, Buchautor und Ex-Chefredakteur der Zeitschrift Essen und Trinken und Entdecker von Tim Mälzer. Er kam auf den richtigen und jetzt nicht mehr korrigierbaren Geschmack in dem kleinen Mannheimer Betrieb „Tomatenlust“ www.tomatenlust.de . Kontakt über www.snowdon-lagoda.de . Foto: privat/ Tomatenleidenschaft

Bücher 2 GerstenbergVon Bäumen und Blumen Was machen Gartenliebhaber eigentlich im Winter? Die einen starren bestimmt sehnsüchtig aus dem Fenster und träumen sich schon mal in den Vorfrühling. Dann können sie endlich wieder graben und schnippeln, pflanzen und gießen. Und die anderen? Die planen und planen neu, schauen Vorbilder an und studieren Erfahrungsberichte aus bekannten Gärten. Aber alle können sich an dem Buch von Elsemarie Maletzke erfreuen, in dem sie Zitate von bekannten und unbekannten Autoren zu ihren Gartenfreuden und -plagen gesammelt und mit vielen Zeichnungen, Fotos und Bildern sehr hübsch illustriert hat. Natürlich kommt Goethe vor, der über seinen Besuch im Wörlitzer Garten an Freifrau vom Stein schrieb: „Das Buschwerk ist in seiner schönsten Jugend, und das Ganze hat die reinste Lieblichkeit.“ Kollege E.T.A. Hoffmann schwärmt in seinem Märchen „Die Königsbraut“: „Da grünte und blühte alles, was nur Kraut und Kohl und Rübe und Salat und Erbse und Bohne heißen mag, in funkelndem Schimmer und solcher Pracht, dass es gar nicht zu sagen.“ Jean-Jacques Rousseau und Eduard Mörike kommen zu Wort, Friedrich Hölderlin und Christian Morgenstern, Rainer Maria Rilke und Matthias Claudius, Jane Austen und der legendäre Gärtner, Schriftsteller und Philosoph Karl Foerster. Die Herausgeberin selbst schreibt über den ältesten Buchenwald Deutschlands in Mecklenburg-Vorpommern und über den Duft von Blüten. Und sie zitiert den belgischen Fürsten Charles de Ligne, der im 18. Jahrhundert feststellte: „Die Gartenlust ist die einzige Leidenschaft, die im Alter zunimmt.“ Elsemarie Maletzke: Wenn ich in den Garten geh. 24,95 Euro. Gerstenberg Verlag . Foto: Gerstenberg

Bücher 1 CallweyWinter_BirneBellinis Sidecar und Helenes Birne So kann’s kommen: Ein amerikanischer Captain ließ sich jeden Abend von einem Motorrad mit Beiwagen zu einer bestimmten Pariser Bar – welcher ist umstritten – fahren und sich dort als erstes einen wärmenden Cocktail aus Cointreau und Cognac servieren. Ihm zu Ehren heißt dieses Getränk seither „Sidecar“.

Die Schwestern Tatin wiederum glichen Ende des 19. Jahrhunderts ein Missgeschick aus und versteckten zu dunkel gebackene Äpfel unter Teig, voila, die Tarte Tatin war geboren.
Das Rindercarpaccio schließlich soll auf eine Contessa Amalia Nani Mocenigo zurückgehen, die an Erschöpfung litt und dagegen rotes Fleisch essen sollte, es aber verabscheute. Also servierte der findige Giuseppe Capriani in Harry’s Bar in Venedig ihr hauchdünn geklopftes Rinderfilet unter einer würzigen Senfsoße.
Der britische Autor James Winter hat 50 bekannte Rezepte und deren Geschichten zusammengetragen und mit schönen Food-Fotos, Porträts von Köchen und Königen, Zeichnungen und Stadtaufnahmen zu einem üppigen Werk kombiniert. Da erfährt man dann auch, wer wem die ersten „Eggs Benedict“ servierte, warum der „Caesar Salat“ eine Verlegenheitslösung war oder wie 1953 das „Krönungshühnchen“ für Elisabeth II. gewürzt wurde. Und was eine Nachspeise mit der Operette „La Belle Hélène“ zu tun hat, wird ebenfalls verraten. Neugierig geworden? Die Antworten gibt James Winter: Wie die Helene zur Birne kam – 50 Rezeptklassiker und ihre Geschichte. 36 Euro, Callwey Verlag. Foto: Callwey

IFEin bisschen Prinzessin steckt doch in jeder Frau, und auch die Jungs unter uns mögen gern mal ein bisschen fürstlichen Glamour. Als Herzog und Herzogin jedenfalls kann man sich im Turiner Hotel „Ai savoia“ schon im Foyer fühlen. Grazile Stühlchen und feine Sesselchen, Wandteppiche und Gemälde, Kristalllüster und Kassettendecken lassen die Hektik der Großstadt schnell vergessen. Die Zimmer haben den Komfort, den sie brauchen, und den leicht schrabbeligen Charme vergangener Zeiten, den man sich wünscht. Der von außen eher unscheinbare Palazzo, in dem das Hotel residiert, wurde im 18. Jahrhundert gebaut. Die filigran bemalten Schränke, liebevoll gedrechselten Betthäupter und edlen Frisierkommoden stammen aus derselben Zeit und sind in jedem Zimmer anders aber passend arrangiert.

Das Hotel liegt um die Ecke der Via Garibaldi, einer lebhaften Fußgängerzone, die direkt zur Piazza Castello und den insgesamt 18 km langen Arkaden der norditalienischen Metropole führt. DZ ab ca. 115 Euro . Foto: CO Ai savoia, Turin

Butschkow-Copyright_FarbberaterCopyright kostenpflichtig: Peter Butschkow Der Berliner Zeichner und Cartoonist lebt und arbeitet in Nordfriesland und hat bereits mehr als 2 Millionen Bücher, Kalender und unzählige Postkarten verkauft. www.butschkow.de

 
Abdruck natürlich honorarpflichtig. Sprechen Sie uns gern an.

Zitat childrens-ikea__baby_250„Obwohl Babys so klein sind, brauchen sie überraschend viel Platz. Das liegt wohl auch an den Eltern, die immer dabei sind.

Ein Kommentar aus Ikeas neuem Katalog. Foto: Ikea

„Herzlichen Dank, liebe Christine Osterhof, für diesen Service. KuNo gefällt mir sehr gut!“ Beste Grüsse, Dr. Claudia Schreiner, Programmchefin Kultur/Wissenschaft Mitteldeutscher Rundfunk

„Ich betreue die Living-Themen in der Glamour und wäre auch gerne auf Ihrem Verteiler. Liebe Grüße“ Katja Klementz, GLAMOUR

„… das ist ja mal ein schöner Service, viel Erfolg damit, herzlichst“ Angela Niewald, FreizeitWoche

„Toller Newsletter 🙂 Und herzlichen Glückwunsch zum neuen Konzept!“ Viviane Wild, Axel Springer AG, BILD Fotoredaktion

„Vor allem den ‚Stadtspaziergang‘ in KuNo lese ich jeden Monat gern – und mit ein bisschen Neid: Wo war sie denn nun schon wieder!?!“ Claudia Münster, stv. Chefredakteurin BRIGITTE

„KuNo ist jeden Monat wieder ein großes Vergnügen, und zeigt immer schon sehr früh, wo die Trends hingehen.“ Ulla Härm, Redaktion ZUHAUSE WOHNEN

„… vielen vielen Dank! Ihre Kulturnotizen sind wie ein sonniger Spaziergang an einem Septembersamstagmorgen! Ich freu mich schon auf die nächsten Notizen! Weiterhin viel Erfolg und so schöne Ideen, Inspirationen und Geschichten!“ Ihre Barbara Woinke, Ressortleitung Reise & Reportage, Ressortleitung Auto GLAMOUR
„… danke für Ihre wie immer inspirierenden Notizen. ‚Very uplifting‘ würde der Engländer sagen!“

“Liebe Christiane, KuNo gefällt mir gut. Der Newsletter ist interessant gemacht, fundiert recherchiert und anregend.” Gunda Siebke, Ressortleitung Design SCHÖNER WOHNEN

„Hallo Frau Osterhof, ich freue mich immer über Ihren Newsletter und habe schon einige Mal Berichte (mit Quellenangebe) veröffentlicht. Vielen Dank für die viele Mühe und Recherche. Mit herzlichen Grüßen, Ildikó Schiller“ http://schoener-leben.forum-lifestyle.com/

„Das war ja wieder mal ein toller KuNo. Vielen Dank!“ Annnelie Kerstan, Freie Journalistin

 

IFEr ist hässlich, aber praktisch. Der Tunnel, der in der norditalienischen Stadt Brescia unter dem Castello hindurchführt, verbindet die Neu- mit der Altstadt und war einst als Luftschutzkeller gebaut worden. Erst in den 1960er Jahren brach man ihn auf und machte ihn zur Straße. Wer ihn nicht durchqueren möchte, kann natürlich auch erst mal zum Castello hinauf steigen und sich so einen Überblick über Brescia verschaffen. In der Bronzezeit hatte es auf dem Hügel „Colle Cidneo“ bereits Siedlungen gegeben, die Gallier bauten hier den ersten Tempel, und das Castello, so wie es dort heute noch steht, stammt aus dem Mittelalter.

Sehenswert sind neben dem grandiosen Ausblick die Zugbrücke, der Gefangenenturm und das reich bestückte Waffenmuseum.
Hinunter geht es dann über die Via del Castello direkt zur Piazza Paolo VI, auch genannt Piazza Duomo. Dabei müsste er eigentlich Platz der zwei Dome heißen, denn direkt neben dem „Duomo Vecchio“, der Rotonda aus dem 11. Jahrhundert, steht der „Duomo Nuovo“ im Stilgemisch aus Spätbarock bis Rokoko. Beide Kirchen können – und sollten – besichtigt werden, allerdings sind sie zwischen 12 und 16 Uhr geschlossen.
IFAlso erst mal im Straßencafé den Durst löschen oder ein paar Schritte weiter zum schönsten Platz Brescias gehen, der „Piazza della Loggia“. Falls gerade Samstag ist, haben Sie doppelt Glück, denn dann ist Markt, ein typisch italienisches Vergnügen mit Gemüse und Obst, Schuhen und T-Shirts, Taschen à la Prada, Gucci und Co. Das frei stehende, weiße Gebäude mit den Säulen und dem Runddach ist die prachtvolle Loggia, von 1492 bis 1570, zum Teil mit Beteiligung des berühmten Architekten Andrea Palladio, als Regierungssitz gebaut. Das Kuppeldach entstand aber erst 1914 im Stile Palladios.
 
IFAuf der anderen Seite des Platzes findet man eine astronomische Uhr aus dem 16. Jahrhundert, die noch immer funktioniert. Schauen Sie zur vollen Stunde unbedingt hinauf, zwei gusseiserne Figuren, die „Verrückten der Stunde“, schlagen hoch oben auf dem Turm die Glocke.

Natürlich gibt es auch hier zwei oder drei Cafés, zum Beispiel das traditionsreiche „Caffè de la Stampa“, in dem gern die Honoratioren der Stadt einkehren. Falls es jetzt Zeit für einen frischen Weißwein, einen Prosecco oder einen Spritz ist, bekommen Sie hier überall ein Tellerchen mit köstlichen Kleinigkeiten dazu serviert, ein bisschen Schinken und Mortadella etwa, Oliven und ein paar Bröckchen Parmesan. So überbrückt der Italiener die Zeit vom Aperitif bis zum späten Abendessen, eine wunderbare Sitte.
 
IFGut gestärkt schlendern Sie dann die Via X Giornate unter den schönen Arkaden entlang. Hier befanden sich im Mittelalter die Werkstätten der Metallgießer, die Brescia damals reich machten. Man kann hier einerseits feine Geschäfte und Galerien an- und andererseits den eleganten Italienerinnen beim Shoppen zuschauen. Auf halber Strecke sieht man auf der rechten Seite einen Durchgang zur Piazza Vittoria. Gucken Sie sich den Platz mal kurz an, dort hat der Duce, Benito Mussolini, in den 30er Jahren das mittelalterliche Viertel der „Diebe und Dirnen“ abreißen und seine protzigen Monumentalbauten hochziehen lassen. Ziemlich scheußlich.

Am Ende der Arkadengänge erreicht man dann das imposante „Teatro Grande“, das seit 300 Jahren immer wieder an- und umgebaut wurde. Versuchen Sie unbedingt hinein zu kommen, es ist phantastisch, üppig dekoriert, mit viel Gold und reichlich Schnörkeln.
 
IFIFSchräg gegenüber, an der Ecke Via Mazzini und Corso Magenta, residiert in einem schlichten Bau, ganz zurückhaltend, eine Filiale des Kaufhauses Coin. Das wäre eigentlich nicht erwähnenswert, gäbe es dort nicht im obersten Stockwerk ein modernes Café mit einer großen Terrasse. Von dort hat man eine phantastische Aussicht auf das Castello, die Türme und Dächer der Altstadt und ins weite Land hinaus. Und auch auf den tristen, aber praktischen Tunnel.
Fotos: CO
 
 

Ausstellung Lakenhal Wenzel_HablikDie beiden großen, gegensätzlichen Kunstrichtungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren der Expressionismus und der Konstruktivismus. Neue Menschen in neuen Gesellschaften wollten beide schaffen, aber die Expressionisten kämpften für die persönliche Freiheit jedes Menschen, die Konstruktivisten sahen den einzelnen als Teil eines Ganzen.
Das Museum in Leiden versucht in seiner Ausstellung „Utopia“ diese Gegensätze anhand von Gemälden, Filmen, Architektur, Tanz, Theater, Design und Fotografie darzustellen. Mit dabei sind Künstler wie Max Pechstein, Fernand Léger, Theo van Doesburg, El Lissitzky, Bruno Taut und Wenzel Hablik.
Museum de Lakenhal, Di bis Fr 10 – 17 Uhr, Sa, So und feiertags 12 – 17 Uhr, Eintritt 7,50 Euro, Foto: Wenzel Hablik/Museum de Lakenhal.

Germany; Indoor Pool "Tropical Islands" in Berlin Brandenburg;Paul Gauguin reiste 1891 in die Südsee, um Unbekanntes, nie Gesehenes zu erleben und so neue Impulse für seine Kunst zu bekommen. Paul Klee und August Macke zog es wenig später nach Tunis, wo sie das „klare, körperlose“ Licht Nordafrikas für ihre Bilder entdeckten. Der Däne Jacob Kierkegaard reiste 2006 nach Tschernobyl und fotografierte unbewohnbare, zerfallende Räume; der Deutsche Thomas Ruff griff für seine „ma.rs-Serie“ auf Nasa-Material zurück und verfremdete es. Alle diese Künstler haben Neues entdeckt oder einen neuen Blick auf Vorhandenes getan, sie alle haben Neuland betreten.

So heißt jetzt auch die Ausstellung, in der die Kunsthalle Emden etwa 120 Werke von 40 internationalen Künstlern zeigt, u.a. Fischli & Weiss, Edward Kienholz, August Macke, Jonathan Meese, Emil Nolde, Yoko Ono, Max Pechstein und James Turrell. Neben dem Thema Künstlerreise und exotische Orte geht es auch um unbetretbare bzw. utopische Orte und erträumte Welten – und ein Besuch könnte leicht auch eine Entdeckungsreise in Neuland werden.
Kunsthalle Emden, Di bis Fr 10 – 17 Uhr, Sa, So und feiertags 11 – 17 Uhr, erster Di im Monat 11 – 21 Uhr, Eintritt 8 Euro. Foto oben: Reiner Riedler, Horizon 01. Tropical Islands, Germany, 2007, © Reiner Riedler, courtesy Galerie Hengevoss-Dürkop, Hamburg, Kunsthalle Emden

Produkte 1 SELVA_Bergére ASTORIA_design Lorenzo Bellini Produkte 2 LAGO_Stuhl Lastika mit Person 2Selva: Der italienische Hersteller, der für hochwertige Stilmöbel bekannt ist, hat sich von dem römischen Architekten und Designer Lorenzo Bellini einen Sessel entwerfen lassen, der sich in ein antikes Interieur genauso selbstverständlich integrieren lässt wie in ein modernes. Und tatsächlich: Der „Bergére Astoria“ mit seiner geraden, hohen Rückenlehne sieht vor einem Barockschrank genauso gut aus wie neben einer Bauhaus-Liege.

Lago: Auch aus Italien kommt eine ganz andere Art Sessel. Der lustige „Lastika“ besteht aus einem Stahlrohr-Ring, der mit 40 Gummibändern in einer, drei oder vielen Farben bezogen ist. Er ist stapelbar, erstaunlich bequem – und macht einfach gute Laune.

 

Kunsthandwerker-Astrid Keller plate-and-cups Kunsthandwerk-astrid-keller Astrid Keller liebt Magazine, schön bunt müssen sie sein. Die presst sie zu festen Papier-Blöcken und drechselt daraus ungewöhnliche Schalen, Armreifen und Ketten. Die Bremer Designerin, die gelernte Gold- und Silberschmiedin ist, arbeitet aber noch mit anderen Materialien. Aus Kupfer, das sie anschließend emailliert, fertigt sie Vasen, Tassen, Tabletts und Leuchten und gibt ihnen mit feinen Linien Gebrauchsspuren. Für ihre edlen, oft filigranen Schmuckstücke aus Gold und Silber hat sie Vorbilder in der Natur, Äste, Blüten und Halme. Sie faltet Silberplatten ganz regelmäßig zu Vasen und gibt Broschen und Halsketten ein antikes Aussehen, als seien die Stücke gerade von Archäologen ausgegraben worden. Seit 2003 ist Astrid Keller selbständig, 2009 bekam sie den „Bremer Förderpreis für Angewandte Kunst“ und 2011 den Hamburger „Justus Brinckmann Preis“, ausgestellt hat sie schon in den USA, in London, Mailand und überall in Deutschland. Wetten, dass man noch viel Schönes von ihr erwarten darf? Fotos: Astrid Keller

Website LK_08_1000 Website LK_02_1000Sie kennen doch den leckeren Keks, den man in vielen Cafés mit seiner Tasse Cappuccino oder seinem Glas Latte macchiato bekommt? Den gab es auch bei Dagmar Fuhrmann in ihrem „Ella’s Café“, dazu aber gab es auch hübsche, kleine Blätter mit Gedichten, Aphorismen und ganz kurzen Kurzgeschichten. Die wurden immer gern gelesen, während der Espresso schmeckte. Stammgäste waren begeistert, fragten nach mehr, wollten die kleinen Texte mitnehmen. So entstand die Idee zu achtseitigen Broschüren, die dann auch schnell einen Namen bekamen: Lesekekse. Mittlerweile hat das kleine Café in Schwarzenbek nördlich von Hamburg eine ganze Kollektion hübsch gestalteter, hochwertig gedruckter, lesenswerter Lesekekse auf den Markt gebracht. Die kann man bestellen und dann selbst seinen Gästen zum Kaffee servieren! PS.: Autoren werden auch gesucht! Foto: Lesekeks.

Very ntk IGS_Blumenhalle_3Unbedingt hingehen: Ja, 21 Euro Eintritt sind viel Geld. Ja, man muss ganz gut zu Fuß sein, wenn man die Internationale Gartenschau in Hamburg Wilhelmsburg angucken möchte. Aber ein Kinobesuch kostet auch 8 bis 10 Euro, und da ist man nach zwei Stunden wieder draußen, mit dem IGS Ticket kann man von morgens um 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit das 100 Hektar große Gelände erkunden und den Rosenboulevard entlang schlendern, durch die Blumenhallen und die Dahlien in den Naturerlebnisgarten und die Wasserwelten wandern. Man kann skaten, klettern oder schwimmen, auf den drei Bühnen kostenlose Musical Abende oder die NDR-Bigband anhören und temperamentvolle Tanzabende erleben. Und: Das Abendticket ab 18 Uhr kostet nur 9 Euro. Geöffnet ist noch bis 13. Oktober. Also worauf warten Sie noch?

Very ntk Box Heritage 5Auch hingehen: Wenn Sie schon mal in Hamburg sind, dann sollten Sie auch durch Ottensen schlendern. Dort steht nach wie vor die legendäre „Fabrik“, in der immer noch erstklassige Konzerte stattfinden, und jede Menge kleine Geschäfte, Cafés und Kneipen machen den Stadtteil sehr lebendig. Neues Highlight: In der Borselstraße 16 auf dem Borselhof gibt es seit Ende letzten Jahres den Concept Store „The Box“. Dort werden Vintage-Möbel und Klassiker angeboten, zwei Galerien zeigen ungewöhnliche Kunst, „Book in the Box“ präsentiert ein ausgewähltes Buchsortiment, „One Kitchen“ bietet vieles rund ums Kochen, und „One Planet“ organisiert Geschäfts- und Ferienreisen. Im Café wird Leckeres zubereitet, außerdem kann man dort in den Vintage-Möbeln lümmeln und sich Lesungen und Konzerte anhören oder Filme anschauen. Klingt gut? Ist auch gut!

Very ntk DixonaryAufgemerkt: Die Fans von Designer Tom Dixon können jetzt sein Gesamtwerk für knapp 30 Euro erwerben. Er hat nämlich das „Dixonary“ auf den Markt gebracht, in dem er chronologisch von seiner Karriere erzählt, alle seine Produkte zeigt und Hintergründe seiner Arbeit erläutert. Eitel? Klar, aber interessant.

Very ntk Campari Calendar 2014_BTS_3Vorfreuen: Die amerikanische Schauspielerin Uma Thurman, bekannt durch Filme wie Pulp Fiction und Kill Bill, wird gerade von dem südafrikanischen Fotografen Koto Bolofo für den Campari Kalender 2014 abgelichtet. Das Thema heißt „Worldwide Celebrations“, und gezeigt wird jeden Monat eine andere außergewöhnliche Festlichkeit einer bestimmten Kultur. Bestimmt spannend!

Fotos: IGS, The Box, Tom Dixon, Campari

ZRezept Kap-Seehecht-400utaten für 6 Personen: 1200 g Seehechtfilet, 1 große Salatgurke, 1 reife Mango, 1 kl. Becher saure Sahne, 100 ml Noilly Prat (Wermut), 2 Schalotten, 80 g Butter , 1 Bd. Estragon, Salz, Tasmanischer Pfeffer, weißer Pfeffer, 1 Prise geschroteter Chili, 1 Teelöffel brauner Zucker

Die Gurke schälen und halbieren. Mit einem Löffel die Kerne herauskratzen. In 2 cm dicke Scheiben schneiden. Schalotten und Estragon hacken. Die Mango schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Hälfte der Butter mit dem braunen Zucker erhitzen. Leicht karamellisieren. Schalotten und Chili anschwitzen. Gurkenscheiben hinzufügen. Mit Noilly Prat ablöschen. Leicht simmern lassen bis die Flüssigkeit ein wenig reduziert ist. Saure Sahne dazu geben. Nicht weich kochen, die Gurke sollte Biss haben. Salzen, weißen Pfeffer hinzufügen und mit gehacktem Estragon bestreuen.
Das Fischfilet mit Küchenpapier trocken tupfen. Leicht mit Mehl bestäuben. In Butter auf der Mehlseite scharf anbraten. Mit Salz und Tasmanischem Pfeffer würzen. Wenden und nur ganz kurz weiter braten. Das Filet sollte innen noch leicht glasig wirken und beim Zerteilen blättrig auseinanderfallen. Das Gurkengemüse mit dem Sud und den Mangowürfeln anrichten. Darauf den Fisch drapieren. Die leichten Bitterstoffe der Gurke, der süßlich-saure Sud und die exotische Süße der Mangowürfel machen dieses Gemüse zu einem sommerlichen Erlebnis.  
Weinempfehlung: Riesling trocken 2012, Weingut Kirsten/Mosel, 9,90 €
 

Rezept joachimweretka101_v-contentgrossJoachim Weretka, Reporter beim NDR und großartiger Hobbykoch, stellt hier sein aktuelles Lieblingsrezept vor. Übrigens: Die wunderbaren Weine des Mosel-Gutes Kirsten kann man bei ihm bestellen unter J.Weretka@alice-dsl.net.

Funky Home von Charlotte Hedeman GueniauWie Farbe salonfähig wurde Die Zeiten der sterilen weißen Wohnungen sind ja nun eindeutig vorbei. Überall wagt man sich an großblumige Tapeten, an schrill-bunte Hussen und Shabby-Chic-Möbel. Eine der Wegbereiterinnen von mutigen Einrichtungen ist Charlotte Hedeman Guéniau, die bereits 1998 das Label „Rice“ gründete und damit seither fröhliche, bunte Accessoires vertreibt. Wie man seine vier Wände zu einer „Guten-Laune-Wohnung“ macht, beschreibt die Dänin, die mit ihren lustigen Bechern und Sets, Bildern und Stehrümchen auch ethischen und ökologischen Ansprüchen genügen will, nun in ihrem Buch „Funky Home“. Darin sammelt sie viele Beispiele von gelungenen Einrichtungen und erläutert, wie man mit Kuriosem lebt und es clever kombiniert: „Ordnen Sie Lieblingsstücke zu kleinen Gruppen, die Geschichten erzählen.“ So nimmt sie den Leser mit durchs ganze Haus und gibt auch Tipps für Garten und Terrasse. Ein paar Lebensweisheiten hat sie ebenfalls parat, z.B. diese: „ Die meisten Kinder haben noch keinen Geschmack. Akzeptieren Sie das und geben Sie ihnen Raum, eigene Ideen zu entwickeln.“ Na dann mal los!
Charlotte Hedeman Gueniau: Funky Home – Style und Design für ein farbenfrohes Zuhause, 29,99 Euro, DVA. Foto: DVA

SU_2745_WUNDERWELT_WARENHAUS.Q7:PPPAls Einkaufen zum Erlebnis wurde Die Geschichte der Warenhäuser beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Städte wuchsen, Züge und Straßenbahnen für jedermann benutzbar und Produkte industriell gefertigt wurden. Die ersten Weltausstellungen, 1851 in London und 1867 in Paris, beförderten die Idee, viele unterschiedliche Waren zusammen an einem Ort zu präsentieren, wo die Besucher alle Angebote anschauen, anfassen und manchmal auch riechen oder schmecken konnten, ohne dass ein drängelnder Verkäufer auf eine Entscheidung wartete. Der Einkauf wurde zum Vergnügen für die ganze Familie.

Der wechselvollen Historie der großen Konsumtempel, ihrer Gründer und Kunden spürt die amerikanische Soziologin Jan Whitaker in ihrem Buch „Wunderwelt Warenhaus“ nach. Sie beschreibt die grandiosen Bauwerke, die von namhaften Architekten mitten in Städte wie Paris, London, New York und Berlin gebaut wurden. Sie erzählt von den elegant gekleideten, jungen Frauen, die Ende des 19. Jahrhunderts dafür engagiert wurden, hingebungsvoll in die Schaufenster der Warenhäuser zu schauen und so auf Kundenfang zu gehen. Sie beschreibt die künstlerischen Plakate, mit denen für das Bon Marché, das Printemps oder Wertheim geworben wurde, bis zu den „little brown bags“, auf denen nicht einmal mehr Bloomingsdale stehen musste. Und die Autorin berichtet auch von dem umfassenden Angebot an Produkten und Service, der üblich wurde. So richtete das New Yorker Kaufhaus B. Altman für Harry S. Truman, Präsident von 1945 bis 1953, das Weiße Haus neu ein.
Und weil zu all diesen Geschichten noch großartige Fotos, Gemälde und Zeichnungen kommen, ist der prächtige Band viel mehr als ein attraktives Coffee-Table-Book. Er ist das reine Vergnügen.

Hotel BelleclaireDie Schriftsteller Mark Twain und Maxim Gorki wohnten auch schon hier, im Hotel Belleclaire, das 1903 vom Architekten Emery Roth in der 77th Street, Ecke Broadway errichtet wurde. Der im Jugendstil gebaute Wolkenkratzer gehörte damals zu den luxuriösesten Bauten New Yorks.
Das ist er heute wohl nicht mehr, aber die Betten sind bequem, die Bäder mit allem ausgestattet, was der Tourist in der Metropole braucht, die Lobby ist schön restauriert und lädt mit netten Sitzecken zum Verweilen ein, ein Fitnessraum lockt mit vielen Geräten. Und die Lage ist wirklich optimal – in der Upper Westside: der Central Park, das Natural History Museum und das Beacon Theatre mit spektakulären Konzerten sind zu Fuß ebenso in wenigen Minuten zu erreichen wie der Feinkosthändler Zabar’s, dazu jede Menge Restaurants, Bars und Coffee-Shops.

Wer allerdings zur Klaustrophobie neigt, der sollte dafür sorgen, nicht eines der winzig kleinen Zimmer zu erwischen, denn die sind wirklich „too small to swing a cat in“. DZ ab ca 180 Dollar (plus Steuern). Foto: Hotel Belleclaire, New York