Ausstellungen

Bundeskunsthalle, Bonn, bis 12. September
Dress Code –
Das Spiel mit der Mode

Wie war das heute Morgen bei Ihnen? Haben Sie sich perfekt gestylt? Oder ist heute Jogginghose und Schlappertshirt angesagt?
Wie wir uns kleiden, ist immer auch Ausdruck unserer Persönlichkeit, unserer Stimmung, eben unserer Individualität.
In der Ausstellung „Dress Code“, die mit dem japanischen Museum of Modern Art in Kyoto gemeinsam entstand, wird Mode als Spiel inszeniert. Gezeigt werden Modeklassiker und Streetwear, kreiert von Armani, Chanel, Comme des Garcons, Issey Miyake und vielen anderen. Immer ist die Mode, ob wir uns nun kleiden oder verkleiden, ein Spiegel der Gesellschaft, der „Dress Code“ einer bestimmten Gruppe, Kultur oder Gesellschaft.

Foto: COMME des GARÇONS/Rei Kawakubo, Dress, Spring/Summer 2018, Collection of The Kyoto Costume Institute, photo by Takashi Hatakeyama

Jüdisches Museum, Berlin  

Den leeren Zick-Zack-Bau aus Titanzink, entworfen vom amerikanischen Architekten Daniel Libeskind (geboren 1946 in Polen), haben noch vor seiner Eröffnung am 13. September 2001 fast 350 000 Menschen besichtigt. Die meisten verließen das neue Jüdische Museum damals verunsichert und desorientiert. Hatte Libeskind bei seinem Entwurf an einen Blitz gedacht? Oder an den zerbrochenen Davidstern?
„Between the Lines“ nannte Libeskind selbst seinen Bau, mit dem er 1989 den Wettbewerb für einen Erweiterungsbau des Berlin Museums gewonnen hatte. Der Entwurf war der erste des Architekten, der tatsächlich gebaut wurde.
Der Eingang zum Museum befindet sich im Barockbau daneben, dem ehemaligen Sitz der königlichen Justizverwaltung. Über eine steile Treppe in den Untergrund erreicht man den Neubau mit drei sich kreuzenden Achsen: der Achse des Exils, der Achse des Holocaust und der Achse der Kontinuität. Sogenannte Voids, leere, nicht klimatisierte Betonräume fast ohne Licht, durchziehen vertikal das Gebäude. Die Achse des Holocaust endet im sogenannten Holocaust Turm, einem leeren, ungeheizten Betonschacht, der nur durch einen schmalen Schlitz Licht bekommt und bis heute bei vielen Besuchern Beklemmungen auslöst.…

Guggenheim, Bilbao, 7. Mai bis 19. September
The Roaring Twenties
 

Es war ganz schön was los in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Das Trauma des Ersten Weltkrieges und die „Spanische Grippe“ mit Millionen Toten ließen die Menschen hungern nach Leben: nach Genuss und Spaß, nach Musik, Theater, Kunst, Film und Fotografie. Das Museum Guggenheim hat nun mehr als 300 Objekte zusammengetragen, die in den Zwanzigern entstanden sind, und zeigt sie in sieben Räumen. Mit dabei sind Möbel und Mode, Malerei und Skulptur, Film und Fotografie, Jazz und Tanz. Da kann man Objekte des Bauhauses und des Dadaismus entdecken, und Josephine Baker beim Charleston bewundern. Wahrlich ein Feuerwerk an Kreativität! Foto: Christian Schad Maika, 1929, Oil on wood,65 x 53 cm, Private collection © Christian Schad Stiftung, Aschaffenburg, VEGAP, Bilbao, 2021

Barberini, Potsdam

Das Büro „Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht“ mit Sitz in Berlin und München hat schon viele bekannte Bauten errichtet, das Hotel Ritz Carlton am Potsdamer Platz zum Beispiel, die Berliner Gemäldegalerie und die Stadtbibliothek in Pforzheim. Erfolgreich war es auch mit denkmalgerechten Renovierungen, wie der Modernisierung des Schlosses Elmau, dem Bau des Humboldt Forums und eben des Museums Barberini.
Der ursprüngliche Bau von 1771/72 entstand als Bürgerhaus ohne Seitenflügel nach dem Vorbild des Palazzo Barberini in Rom. Im 19. Jahrhundert kamen die Flügel hinzu, doch im 2. Weltkrieg wurde das ganze Gebäude zerstört, der Rest nach Kriegsende abgetragen.
Für den Neubau rekonstruierten die Architekten die alte Fassade, aber dahinter ist alles neu und mit modernster Technik ausgestattet. Das Untergeschoss füllt das gesamte Grundstück, das Erdgeschoss und die beiden Obergeschosse umschließen einen zum Nebenarm der Havel ausgerichteten Innenhof mit Cafe-Terrasse.
Die Seitenflügel haben nur zum Innenhof Fenster, die Außenwände sind ganz der Kunst vorbehalten.…

Fondation Beyeler, Riehen/Basel, April bis Juli 2021
Olafur Eliasson

Der 1967 in Kopenhagen geborene, in Island aufgewachsene und jetzt in Berlin und Kopenhagen lebende Künstler  Olafur Eliasson wurde bekannt durch seine riesige künstliche Sonne, die er 2003/04 in der Tate Modern in London vorstellte, und seine kleine LED-Leuchte „Little Sun“, die mit Solarenergie gespeist wird und Licht zu Menschen bringen soll, die noch heute ohne Strom leben müssen. Nun installiert der Künstler im gesamten Museum der „Fondation Beyeler“ eine Erkundung „unserer Vorstellungen von Natur und Kultur“. Das wird mit Sicherheit überaus spannend. Foto: Fondation Beyeler

Neues Museum Nürnberg

Ein Museumsbau soll der Kunst, die gezeigt wird, keine Konkurrenz machen, soll den Werken einen Rahmen geben, aber selbst im Hintergrund bleiben. Jedenfalls innen. Außen ist das ganz etwas anderes.
Der Berliner Architekt Volker Staab, 1957 in Heidelberg geboren, hat sich mit seinem Entwurf für das Neue Museum Nürnberg an diese Maxime gehalten. Mitten in die Altstadt hat er einen 100m langen Kubus mit geschwungener Glasfassade gesetzt, in dem sich die mittelalterliche Stadtmauer spiegelt. Innen ist alles schlicht weiß, aber versetzte Wände bieten überraschende Ausblicke. Besonders markant ist die große Wendeltreppe in der Eingangshalle, die alle Stockwerke verbindet.
Foto: Wikipedia

Vitra Design Museum, Weil am Rhein, bis 23. Januar 2022
Memphis, 40 Jahre Kitsch und Eleganz

Die Gruppe Memphis um den italienischen Architekten und Designer Ettore Sottsass wurde Ende 1980 gegründet und hatte bereits im folgenden September eine große Ausstellung in Mailand. Das Ziel der Gruppe hieß: „Das Banale feiern und die Regeln des guten Geschmacks brechen“, und so entstand mit schrillen Farben und wilden Mustern ein neuer Look, der an Werbung und Comics angelehnt war. Der große Durchbruch kam 1982, als Karl Lagerfeld seine Wohnung in Monte Carlo mit Memphis-Möbeln einrichtete. 1987 löste sich die Gruppe auf – das Vitra Design Museum widmet den Stil-Revoluzzern jetzt eine Hommage mit Zeichnungen, Fotos und vielen Original-Möbeln.
Foto: Sessel Bel-Air von Peter Shire von 1982

Museum Folkwang und Villa Hügel, Essen, geplant 7.2. bis 2. Mai
2X Kippenberger

Er gilt als einer der wichtigsten Künstler des späten 20. Jahrhunderts: Martin Kippenberger (1953 bis 1997) aufgewachsen in Essen mit vier Schwestern (siehe auch Buchtipp oben) wurde schon früh von seiner kunstinteressierten Familie inspiriert und an Literatur herangeführt. Seine Arbeiten umfassen Gemälde und Skulpturen, Zeichnungen und Fotos, Plakate, Installationen und Bücher. Eine seiner wichtigsten, selten gezeigten Arbeiten ist die Installation „The Happy End of Franz Kafkas „Amerika“, einem dreidimensionalen Bild, bestehend aus 50 Tisch-Stuhl Ensembles, arrangiert wie ein Großraumbüro. Im Museum Folkwang wird das Werk, an dem Kippenberger drei Jahre gearbeitet hat, jetzt eins zu eins wieder aufgebaut.
Gleichzeitig zeigt die Villa Hügel etwa 120 Bücher und 140 Plakate des Künstlers unter dem Titel „Vergessene Einrichtungsprobleme“ , unter dem schon 1996 eine Ausstellung in der Villa Merkel in Esslingen zu sehen war.

Foto: Martin Kippenberger, 1994
Wubbo de Jong / MAI (Maria Austria Institut)

Fondation Beyeler, Riehen/Basel, bis 16. Mai 2021
Rodin/Arp
Achtung: Bis 22. Januar ist das Museum geschlossen

Der französische Bildhauer Francois-Auguste-René Rodin (1840 bis 1917) und der deutsch-französische Maler und Bildhauer Hans Peter Wilhelm – genannt Jean – Arp (1886 bis 1966) haben sich persönlich nie getroffen, aber Arp hat Rodins Werk gut gekannt und seine Formen weiter entwickelt. In Basel hat man jetzt 110 Skulpturen beider Künstler aus internationalen Museen und Privatsammlungen zusammen getragen und sie einander gegenüber gestellt. Entstanden ist ein spannender Dialog von unterschiedlichen Materialien und ebenso divergierender Formen.

Arp Blumenakt: Marmor (Santelli/Malakoff, mit Tarabella [?],1957/58), 94 x 22 x 23 cm, Centre national des arts plastiques, Frankreich
Depositum im Musée d’Art moderne et contemporain, Strassburg Inv. FNAC 9740
© 2020, ProLitteris, Zürich Foto: Photo Musées de Strasbourg, M. Bertola

Foto: Rodin: Gips, 54 x 26,7 x 20 cm, Musée Rodin, Paris, Inv. S.00680
Foto: © musée Rodin (photo Christian Baraja)

 

Museum Barberini, Potsdam
Die Sammlung Hasso Plattner – online

Wer nicht die Chance hatte, die wunderbare Sammlung von Hasso Plattner in seinem Museum zu sehen, entweder wg. Corona oder aus anderen Gründen, der kann all die herrlichen Bilder auf der Website des Museums anschauen. Über 100 Werke, davon 34 Bilder Claude Monets, gehören zu dieser einzigartigen Sammlung. So kann man einen Museumsbesuch am eigenen Computer absolvieren, in seinem eigenen Rhythmus alle Werke anschauen und dazu Infos über Maler, Entstehungs- und Ausstellungsgeschichte, Provenienz und vertiefende Literatur bekommen.

Foto: Claude Monet, Ortseingang von Giverny im Winter 1885, Museum Barberini

Tate Britain, London 28.10.20 bis 7.3.21
Turner’s Modern World

Wenn Corona und Brexit es zulassen, sollte man mal wieder nach London reisen. Denn hier wird Joseph Mallord William Turners (1775-1851) Auseinandersetzung mit den
Umbrüchen seiner – auch nicht gerade ruhigen – Zeit gezeigt. Der Maler und Zeichner brachte den Dampf auf die Leinwand, der die Segel ersetzte, zeigte Maschinenkraft, die menschliche Muskeln entlasteten, und malte Sklavenschiffe, Eisenbahnbrücken und Erzhütten. Er war von der Industrialisierung fasziniert. Alles zu sehen in dieser umfassenden Schau. Foto: Tate

Kunstforum, Wien, 1.10.20 bis 14.2.21
Gerhard Richter: Landschaft

Hoffentlich läßt uns Corona wieder reisen, denn diese einzigartige Schau möchte man nicht versäumen: 150 Arbeiten des als bedeutendster lebender Künstler geltenden Gerhard Richter, geboren 1932 in Dresden, werden in Wien gezeigt. Erstmals beschäftigt sich eine Ausstellung mit Richters Landschaften der vergangenen sechzig Jahre. Die Schau ist in fünf Themen gegliedert, beginnend mit den von Richter selbst als „Kuckuckseier“ bezeichneten Bilder, die romantisch wie Werke von Caspar David Friedrich wirken, bis zu seinen Übermalungen, bei denen er auf Gemälden, Fotos, Drucke von Landschaften Ölfarbe abstrakt aufgetragen hat. Verblüffend verbinden sich die beiden Ebenen zu einer Einheit.
Mit dabei sind Leihgaben des Künstlers und einige Werke, die noch nie öffentlich gezeigt wurden.
Foto: Kunstforum

Barberini, Potsdam, ab 7.September
Impressionismus. Die Sammlung Hasso Plattner
 
Allein 34 Werke von Claude Monet hat der Sammler Hasso Plattner jetzt dem Museum Barberini als Dauerleihgabe überlassen. Damit besitzt Potsdam nach Paris weltweit die meisten Bilder des Malers. Außerdem hat der Mäzen Gemälde von Auguste Renoir, Camille Pissaro, Alfred Sisley, Paul Signac und anderen Impressionisten ausgeliehen. So kann das Barberini jetzt etwa hundert wunderbare Landschafts-Bilder in seiner Dauerausstellung zeigen.
Foto: Claude Monet: Getreideschober, 1890, Öl auf Leinwand, 73 x 92,5 cm, Sammlung Hasso Plattner. Photo: Lutz Bertram, Berlin

Folkwang, Essen, 21.8. bis 29.11.2020
Keith Haring

85 Werke des Amerikaners Keith Haring (1958 bis 1990) hat man in Essen zusammengetragen: Gemälde, Zeichnungen, Plakate, Fotografien und Videos zeigen die enorme Bandbreite des Künstlers. Haring gilt als eines der Sprachrohre seiner Generation, das sich mit Themen wie Diktatur, Rassismus, Homophobie, Drogensucht, Aids, Kapitalismus und Umweltzerstörung auseinander setzte. Seine mehr als 5000 Subway Drawings, die er von 1980 bis 85 im Tunnelsystem der New Yorker U-Bahn sehr schnell, ohne die Kreide abzusetzen zeichnete, sind legendär und durch einen befreundeten Fotografen gut dokumentiert.
Foto: Folkwang

Guggenheim, Bilbao, Spanien, bis 4.4.2021
Olafur Eliasson: In Real Life

In Bilbao hat man jetzt dem dänisch-isländischen Künstler Olafur Eliasson (geb. 1967), der ein Studio in Berlin unterhält, eine umfassende Werkschau gewidmet. Mit dabei natürlich seine „Little Sun“, die Solarlampe für Gegenden ohne Strom, und in verschiedenen Hallen seine Experimente mit leuchtenden Spiralen, mit Wänden aus Naturmaterialien, mit farbigen Nebeln und mit Räumen, die vom schmelzenden Eis seiner Heimat hinterlassen werden. Ein Highlight der Schau ist sicher die „Big Bang Fountain“, bei der Licht aus dem ausströmenden Wasser scheinbar Skulpturen formt, die sofort wieder vergangen sind. Foto: Guggenheim

Tate Modern, London 12.3. bis 6.9.2020:
Andy Warhol

Zwanzig Jahre ist es her, dass in London zuletzt eine Andy Warhol Ausstellung gezeigt wurde. Nun befand die Tate Modern, es sei mal wieder an der Zeit, dem Ausnahmekünstler (1928 bis 1987) eine große Show zu widmen. In Zusammenarbeit mit dem Kölner Museum Ludwig trug man über 100 Werke zusammen, an denen die Entwicklung des Künstlers in den turbulenten Sechzigern, Siebzigern und Achtzigern mit ihren großen sozialen, politischen und auch technischen Veränderungen nachzuvollziehen ist.
Zu sehen sind u.a. seine Bilder „Green Coca-Cola Bottles 1962“, „Marilyn 1962“, Selbstporträts von 1964, 1967 und 1986, „Mao 1972“ und „Dolly Parton 1985“.
Vom 10. Oktober 2020 bis zum 21. Februar 2021 ist die Ausstellung dann im Kölner Ludwig Museum zu sehen. Foto: Andy Warhol: Flowers © Foto:Tate, London

 

Wenzel-Hablik-Museum, Itzehoe bis 14.6.2020:
Glashäuser, Luftgebäude und Sternengrüße. Utopien des Bauens – Wenzel Hablik und der Briefzirkel „Gläserne Kette“

Der Maler, Grafiker und Kunsthandwerker Wenzel Hablik (1881 bis 1934) zweifelte an den traditionellen Wohnformen seiner Zeit und fragte 1920: “Wo steht es denn geschrieben, dass der Mensch ewig in „Ziegelkisten“ zu wohnen hat?“…

Bucerius Kunstforum, Hamburg 1.2. bis 10.5.2020:
David Hockney – Die Tate zu Gast

National Portrait Gallery 27.2. bis 28.6.2020
David Hockney: Drawing from Life
 

Wasser kann er malen wie kaum ein anderer: Der britische Maler, Graphiker, Fotograf und Bühnenbildner David Hockney (geb. 1937) lebte lange in Kalifornien und schuf dort seine berühmten Shower- und Poolbilder.

Das Bucerius Kunstforum zeigt jetzt etwa 100 Werke aus über sechzig Jahren, die meisten hat die Tate London ausgeliehen. Am Beginn der Ausstellung läuft man “In the studio” des Künstlers, ein Collagengemälde aus Foto, Zeichnung und Graphik von 2017. Da steht der Meister mit Sessel, Teppich und Staffelei, rundum hängen seine Bilder. Weiter geht es chronologisch  und beginnt  mit einem Druck von 1954, der Hockneys Mutter zeigt, und endet mit mit dem riesigen Gemälde “A closer Grand Canyon” aus sechzig kleinen Bildern von 1998. Zu entdecken ist so Hockneys technische und stilistische Entwicklung.
Auch im Februar eröffnet in London eine Hockney – Ausstellung, die sich nur seinen Zeichnungen widmet.

Kunstpalast, Düsseldorf, 30.1. bis 24.5.2020:
Angelika Kauffmann – Künstlerin, Powerfrau, Influencerin

 

Was die Künstlerin wohl zu diesem Titel gesagt hätte? Natürlich wusste Angelika Kauffmann (1741 bis 1807) überhaupt nicht, was eine Powerfrau, geschweige denn eine Influencerin sein sollte.
Aber immerhin hieß es zu ihrer Zeit: „Die ganze Welt ist verrückt nach Angelika!“  Schon als Sechsjährige galt sie als zeichnerisches Wunderkind, eine Malausbildung erhielt sie von ihrem Vater, der Freskenmaler war und mit dem sie lange Jahre durch Italien und später durch England reiste. Zu Ruhm kam sie durch ihre feinsinnigen Porträts von Persönlichkeiten ihrer Zeit. Sie wurde wegen ihrer umfassenden Bildung und ihres künstlerischen Talents verehrt und galt laut Johann Gottfried Herder als „vielleicht kultivierteste Frau in Europa“.
Der Kunstpalast zeigt jetzt etwa 100 ihrer Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen, aber auch Druckgrafiken und Kunsthandwerk nach Motiven der Malerin.

Foto: Angelika Kauffmann, Selbstbildnis mit der Büste der Minerva, um 1784, Öl auf Leinwand, 93 x 76,5 cm, Bündner Kunstmuseum, Chur, Depositum

Hamburger Kunsthalle, noch bis 1.3.2020:
Impressionismus. Meisterwerke aus der Sammlung Ordrupgaard

Das dänische Ehepaar Wilhelm (gestorben 1936) und Henny (gestorben 1951) Hansen begann 1916 gezielt, französische Malerei zu sammeln. Ihre spektakuläre Sammlung vermachten die Hansens schließlich dem dänischen Staat mit der Auflage, in ihrem Heimatort Ordrupgaard ein öffentliches Museum für die Sammlung zu schaffen. Von dort wurden jetzt Werke von Camille Pissarro, Eduard Manet, Edgar Degas, Claude Monet und anderen nach Hamburg ausgeliehen. Und weil die wunderbaren Bilder im zweiten Stock der Galerie der Gegenwart (und nicht, wie sonst bei Ausstellungen gerne üblich, im Keller) ausgestellt werden, sind sie ein Fest für die Augen.
Der hervorragende Katalog mit informativen und lesbaren Artikeln zu jedem Bild ist im Wienand Verlag erschienen.
Foto: CAMILLE PISSARRO (1830–1903) Blühende Pflaumenbäume in Éragny. Das Haus des Künstlers, 1894, Öl auf Leinwand, 60 x 73 cm Ordrupgaard, Kopenhagen© Foto: Anders Sune Berg

Royal Museums der schönen Künste, Brüssel, 11.10. bis 9.2.2020:
Dali & Magritte in Brüssel

Im Frühling 1929 lernten sie sich kennen: Der Katalane Salvador Dalí traf den Belgier René Magritte in Paris. Im selben Jahr besuchte Magritte Dali in seinem Heimatort Cadaqués und lernte dort auch Paul Éluard, Joan Miró und Luis Buñuel kennen. Es wurde ein surrealistischer Sommer. Das Brüsseler Museum zeigt jetzt mehr als hundert Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien, Filme und Objekte der beiden, und dokumentiert damit, wie sehr sich die großen Surrealisten beeinflussten.

Foto: Salvador DALÍ – “The Path of the Enigma” (ca. 1981) | Work loaned by the Fundació Gala- Salvador Dalí, Madrid |
© Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí, Figueres